Straßen-Platz-Benennungen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Verwaltung
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

66
weniger gut: -56
gut: 66
Meine Stimme: keine
Platz: 
1272
in: 
2011

Ich wünsche mir, dass Straßen-Platz-Benennungen nur noch dort vorgenommen werden, wo sie dem eigentlichen Zweck, nämlich der Zuordnung von Gebäuden dienen - und nicht wie in der Vergangenheit öfter vorgenommen, lediglich zur Ehrung bestimmter Personen.

Die Kosten hierfür belaufen sich ja nicht nur für die Herstellung und das Aufstellen des Straßennamenschildes, sondern es entsteht auch ein nicht unerheblicher Verwaltungsaufwand.
Dies ist den Entscheidungsgremien bestimmt nicht bewusst.

Darüberhinaus wird der Stadtplan immer unübersichtlicher, mit Bezeichnungen, die kaum von der Bevölkerung angenommen werden. Beispiele hierfür sind folgende Benennungen:
Albert-Luthuli-Platz, Gerda-Taro-Platz, Julie-Pfeiffer-Platz, Marie-Juchacz-Platz, Stauffenbergplatz

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

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Wieso sollte es der eigentliche Zweck von Straßennamen sein, ihnen Gebäude zuordnen zu können? Das Stadtleben spielt sich doch nicht nur in Gebäuden ab. Man kann sich ja auch einfach so verabreden, a la: "Treffen wir uns am Gerda-Taro-Platz"

Aber mal unabhängig davon:
Ich halte es durchaus für sinnvoll, mit Straßennahmen auch bestimmten Personen zu ehren, welche sich im Sinne von z.B. Menschenrechten oder gegen Diskriminierung eingesetzt haben (wie eben bei den genannten Beispielen). Natürlich sollte das maßvoll geschehen und nicht nach purem Parteiproportz (ist sicher kein Zufall das in Stuttgart bzw. in Baden-Württemberg allgemein sehr viele Straßen und Plätze nach CDU-Politikern benannt sind). Wünschenswert ist natürlich dass es möglichst einen lokalen Bezug zu den Personen gibt, nach welchen die Straßen und Plätze benannt werden. Generell aber darauf zu verzichten, Straßen und Plätze nach Personen zu benennen, halte ich allerdings für falsch, alleine schon aus dem Grund, dass es wohl schwierig wird, dann für jede Straße einen passenden Namen zu finden.

Ich stimme Vaihinger voll und ganz zu. Es gab doch schon immer Straßen und Plätze, die nach berühmten Persönlichkeiten benannt wurden (Schillerplatz, Königstraße, Olgastraße, Werastraße etc.) Das ist doch keine neue Mode.
Es ist doch viel einfacher, sich daran zu orientieren. Wieviel Schul- oder Bahnhofstraßen oder -plätze würde es sonst geben ....

Lieber Vaihinger, lieber filmfan,

leider muss ich feststellen, dass mein Vorschlag gar nicht so verstanden wurde, wie er eigentlich gemeint ist. Es geht überhaupt nicht darum, generell keine Straßen/ Plätze mehr nach verdienten Persönlichkeiten zu benennen, sondern lediglich darum, Plätze zu benennen, die im Prinzip gar keine sind. Ich glaube, man muss schon die Örtlichkeiten meiner Beispiele kennen, um das zu verstehen. Eine Straßenkreuzung, die es schon seit über 100 Jahren gibt (Rechberg-Neuffenstr.) und bisher keinen Platznamen zur Orientierung brauchte, muss meines Erachtens nicht benannt werden. Auch die anderen Beispiele zeigen, dass es dort eigentlich schon einen Platznamen gibt (Katharinenplatz, Karlsplatz) und es muss doch dann nicht 30 Meter weiter nur der Ehrung wegen ein weiterer Name vergeben werden. Einen Kreisverkehr lediglich zu benennen, weil die Namensgebung an ursprünglich gedachter Stelle nicht genehm war, ist in meinen Augen einfach nicht notwendig. Hier könnte wirklich gespart werden.

Ich wohne nicht weit weg vom Albert-Luthuli-Platz, dessen Benennung eine besondere Vorgeschichte hat (in Obertürkheim, wo sich Anwohner gegen diesen Namen wehrten, der den Namen eines Rassisten ersetzen sollte). Dieser Straßenname ist ein mehrfaches Ärgernis:
1. um weiteren Ärger mit Anwohnern zu vermeiden, hat man eine Kreuzung ohne Häuser, ohne Privatadressen gewählt - für den südafrikanischen Friedensnobelpreisträger eher eine Beleidigung statt einer Ehre
2. Vom neuen Platznamen erfuhren die Bewohner des Stadtteils durch die Umbenennung der Bushaltestelle - aus heiterem Himmel, ohne jegliche Vorankündigung durch die Stadt, geschweige denn einer Befragung, sie waren nicht mal zum feierlichen Festakt eingeladen
3. Das Verkehrsschild, das den Namensgeber erklären und würdigen sollte, steht innen im Kreisverkehr und kann allenfalls mit einem Fernglas entziffert werden
Wie sollen sich Bürger mit Straßennamen identifizieren, wenn sie nach Gutsherrenart vergeben werden, ohne dass sich jemand um eine Akzeptanz kümmert?
Wie wäre es denn, wenn endlich mehr Frauen zum Zuge kämen? Vor wenigen Jahren haben Teilnehmerinnen der Frauenakademie den Anteil von Namensgeberinnen untersucht - das Ergebnis war ernüchternd und beschämend.