Grünservice in Stuttgart-Rot

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Stadtbezirk: 
Zuffenhausen
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Thema: 
Grünflächen, Wald, Friedhöfe
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

43
weniger gut: -30
gut: 43
Meine Stimme: keine
Platz: 
1237
in: 
2011

Die Weiterfinanzierung des Projektes Grünservice ist über die Arbeitsförderung, Referat Herr Föll, bis Mitte Oktober 2011 sicher gestellt, es zeichnet sich allerdings keine Anschlussfinanzierung ab November 2011 ab.

Der Vorstand des Handels- und Gewerbevereins Stuttgart – Rot setzt sich ebenfalls dafür ein, dass gerade im sozialen Brennpunkt Rot auf die Hilfe des Grünservice nicht verzichtet werden kann. Gerade wegen der Belastung durch sechs Schulen, einer Vielzahl von Schulwegen und Grünanlagen droht eine Verwahrlosung des Stadtbezirks.

Das Fehlen des Grünservice würde sich negativ auf den sozialen Brennpunkt Rot niederschlagen. Gerade ältere Menschen würden besonders unter der Vermüllung und Verwahrlosung des Stadtteils leiden. Die halbjährliche städtische Reinigung ist hierfür völlig unzureichend.

Der Grünservice sollte fortgeführt und auf eine gesicherte finanzielle Grundlage gestellt werden.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

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Was ist der Grünservice genau?

Ich sehe das auch so wie Orca. Mit 10 000 Euro kann man keine Gehälter zahlen.

Der Grünservice ist ein Projekt, auf das die Aktiven des Förderprogramms „Die Sozialen
Stadt“ im Stadtteil Stuttgart-Rot besonders stolz sind.
Gruppen von Männern, die an der Straße oder in Grünanlagen zusammenstehen
und Alkohol konsumieren, haben in den letzten Jahren in Rot zunehmend Aufmerksamkeit
erregt. Wie auch bei anderen Versammlungspunkten in Stuttgart, hat die Öffentlichkeit
in Rot anfangs eher hilflos auf die oft nur unterschwelligen Konflikte reagiert.
Denn es gibt bisher keine Musterlösungen dafür, wie die als „störend“ empfundene
Wirkung dieses Personenkreises unter Beachtung der Menschenwürde und der
Grundrechte aufgelöst werden kann.
Im Rahmen der Förderprogramme „Die Soziale Stadt“ und „LOS“ haben die Menschen
in Rot mit kleinen und behutsamen Schritten die Kluft zwischen den suchtkranken
Männern und der „bürgerlichen“ Bevölkerung überbrückt. Zu den wichtigsten
Bausteinen dieser Strategie gehören ein eigens hergestellter und von allen Gruppen
akzeptiertet Aufenthaltsplatz, ein Stadtteiltreffpunkt mit einfachem Mittagessen und
der Grünservice, der ganz besonders dazu beiträgt, dass sich die Stimmung im
Stadtteil gedreht hat und nun ein Klima des gegenseitigen Respekts vorherrscht.
Das Projekt Grünservice ist ein Angebot, mit dem sich Angehörige einer sozialen
Randgruppe, zum Teil Bewohner des Männerwohnheims Immanuel-Grözinger-Haus,
zum Teil Bewohner der Fürsorgeunterkünfte, vor Ort sehr stark auf das „bürgerliche“
Rot zubewegen.
Unter der Leitung der "NEUEN ARBEIT", einem Tochterunterunternehmen der Evangelischen
Gesellschaft Stuttgart, werden die Bedürfnisse der Bevölkerung nach einem
ordentlichen und sauberen Rot aufgegriffen. Jeden Tag ziehen die Männer gegen
ein geringes Handgeld los und pflegen im Auftrag des Garten- und Friedhofsamts
öffentliche Flächen und Grünanlagen. Dabei ist die Zusammensetzung der
Truppe wechselnd und unverbindlich, entsprechend den unterschiedlichen Problemen,
die die Männer mit sich herumtragen. Deshalb spricht man hierbei auch von einem
„niederschwelligen“ Arbeitsangebot. Dennoch wird deutlich, dass die Männer
durchaus das ihrige dazu beitragen möchten, den Stadtteil zu pflegen und zu unterstützen.

Mit dem Aufbau des Grünservice in unserem Stadtteil wurde in den vergangenen Jahren Beispielhaftes geleistet. Die Wirkung dieses einfachen und gerade deshalb so genialen Projektes wirkt sich gleich in mehrere Richtungen aus:
• Unser Stadtteil ist durch die regelmäßige Pflege richtig anprechend geworden.
• Die Naherholungsqualität wird dadurch deutlich gesteigert, man geht wieder gerne „vor die Haustüre“.
• Die Bewohner des Stadtteils identifizieren sich mit den Grünanlagen und dem gesamten Stadtteil, weil sie durch die Pflegemaßnahmen maßgeblich zu Sauberkeit und Ordnung beitragen.
• Die Mitarbeiter des Grünservices haben für die Zeit des Dienstes am Gemeinwohl eine Aufgabe, die den Alltagstrott positiv unterbricht.
Insbesondere die durch Mittel des Förderprojektes „Die Soziale Stadt“ neu gestalteten Flächen und Plätze konnten mit Hilfe dieses Programms bisher in einem sehr guten Zustand gehalten werden, sodass viele Mitbürger diese Plätze gerne besuchen.
Wir, der Bürgerverein Stuttgart-Rot e.V., unterstützen daher die Fortführung des Projektes, da wir davon überzeugt sind, dass hier mit vergleichsweise geringem Aufwand ein sehr großer Beitrag für unseren Stadtteil und dessen Bewohner geleistet wird.