Die völlig runtergekommenen und dringend sanierungsbedürftigen Fürsorgeunterkünfte in der Erisdorfer Straße 100, 104 und 108 sollten abgerissen und die Bewohner in menschenwürdigere SWSG-Unterkünfte verteilt werden.
Die 31 (z.T. leerstehenden) Wohnungen sind vom städtischen Sozialamt als Zwischenlösung für Leute vorgesehen, die in Notsituationen geraten sind (i.d.R. nach einer Zwangsräumung). Das Konzept sieht vor, dass die Leute nach spätestens 2 Jahren ausziehen – während dieser Zeit sollen die Bewohner ihre Probleme lösen und vor allem eine neue Wohnung finden. Die Realität sieht allerdings anders aus: Im Durchschnitt bleiben die Bewohner fünf bis sieben Jahre darin wohnen. In den Unterkünften der Erisdorfer Straße ist die Verweildauer einiger Familien z.T. noch deutlich höher – ohne Perspektive auf eine Verbesserung ihrer Wohn- und Lebenssituation.
Dass Fürsorgeunterkünfte in Stgt. auf wenige Wohngebiete konzentriert werden, ist für die Bedürftigen nicht förderlich und verschärft ihre sozialen Probleme (insb. der Kinder). Eine von der Stadt geförderte Ghettobildung, wie sie z.B. in der Erisdorfer Str. 100 - 108 in Birkach praktiziert wird, ist daher kontraproduktiv. Ruhestörungen, Pöbeleien, Sachbeschädigungen, Randale und Gewalt insb. von Kindern und Jugendlichen sind dort mittlerweile häufig anzutreffen und konzentrieren sich zunehmend auch auf den angrenzenden Jim-Knopf-Spielplatz. Hier zeigt sich eindrucksvoll das Ergebnis einer Zentralisierung von Fürsorgeunterkünften.
Besonders problematisch ist die Situation in Birkach deswegen, weil sich die Fürsorgeunterkünfte in der Erisdorfer Strasse befinden, in der ohnehin schon verhältnismäßig viele kinderreiche/sozial schwache Familien leben. Ein Abriss der maroden Zweckbauten Nr. 100 – 108 bei gleichzeitiger Verteilung der Bewohner auf verschiedene SWSG-Wohnungen in der Stadt („soziale Durchmischung“ statt Ghettobildung) würde die Situation für alle Beteiligten deutlich verbessern.
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