Integration des Vaihinger Marktes mit der "Schwabengalerie" durch Umgestaltung der Vaihinger Ortsmitte.
Schaffung eines „Shared-Space-Bereiches“ der sich erstreckt von der Schwabengalerie im Westen, dem Vaihinger Markt im Osten, im Norden die Einmündung Kelterberg und im Süden die Hauptstrasse.
Nutzen:
1. Verkehrsberuhigung
2. Integration des Marktgeschehens am Mittwoch und Samstag mit der Schwabengalerie
3. (Wieder)-Belebung Einzelhandel Vaihinger Markt durch Integration mit der Schwabengalerie
4. Erhöhung der Verkehrssicherheit
5. Schaffung von sozialem Raum
Laut dem Entwurf des Verkehrsentwicklungskonzepts (VEK) Stand August 2010 der LH Stuttgart gehört die Robert-Leicht-Straße zwischen Rathausplatz und Kelterberg, zu den Straßen im Vorbehaltsnetz mit dem höchsten Sicherheits-verbesserungspotenzial (Seite 1-19). Des Weiteren existieren in diesem Abschnitt laut VEK große Mängel im Bereich der nutzbaren Gehwegbreite, der Überquerungsmöglichkeiten, sowie der Radverkehrsanlagen (Seite 1-20).
In der Stuttgarter Innenstadt wird im östlichen Teil der Tübingerstraße ein „Shared-Space“ erstellt. Vaihingen wäre der erste Außenbezirk, der diesem Beispiel folgen würde.
Der Planungsprozess könnte sich an den der Tübingerstraße anlehnen, so dass Planungssynergien (Kostenvorteile) genutzt werden.
Die Grundlagen bzw. Komponenten von Shared-Space *)
Shared-Space geht von einer Vielzahl von Wirkungszusammenhängen aus, die in thematische Schwerpunkte gegliedert werden können:
1. Indirekte Verkehrssteuerung
Die Gestaltung von Verkehrsräumen unter Verwendung der Shared-Space-Prinzipien verursacht bei den Nutzern dieser Räume ein rücksichtsvolles, kommunikatives und effizientes Verhalten.
2. Lebensqualität und gesellschaftlicher Nutzen
Die aus der Umgestaltung der Straßenräume resultierenden Verhaltensänderungen tragen zur sozialen, politischen und ökonomischen Belebung und Aufwertung von Straßen, Plätzen, Quartieren oder Ortschaften bei. Zu den Wirkungsmechanismen kommen theoretische Annahmen hinzu:
a. Die Unterscheidung von „Verkehrsraum“ und „Menschenraum“ bzw. „schnellem und langsamen Netz“ soll die dominierende Auffassung ablösen, dass alle Straßen primär als Verkehrsräume dienen. Straßen, die Teil des „langsamen Netzes“ sind, sollen als öffentliche Räume für lebendige menschliche Interaktion zurück gewonnen werden.
b. Shared-Space-Projekte sollten als Katalysatoren für lokale Zukunftsvisionen städtischen Lebens fungieren und haben somit eine gesellschaftspolitische Dimension.
c. Mit Shared-Space wird nicht futuristisches Neuland betreten. Vielmehr wird an eine seit „Beginn der Menschheit“ funktionierende Koexistenz verschiedener Verkehrsmittel im öffentlichen Raum angeknüpft, welche nur für eine kurze Zeit (60 Jahre) von einer funktionalistischen und autogerechten Planung unterbrochen wurde.
*) Quelle: Bächtler, Hänel, Laube, Pohl, Schmidt (Hrsg.): Shared Space – Beispiele und Argumente für lebendige öffentliche Räume, Bielefeld 2010
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