Die Stadtverwaltung sollte über die Bundesregierung den US-Botschafter bitten, prüfen zu lassen, ob US-Militärgelände in Stuttgart ganz oder teilweise durch Verlagerung in den Raum Kaiserslautern/Ramstein (hätte Synergieeffekte) zeitnah möglich ist, weil der prekäre/dramatische Wohnraummangel insbesondere im unteren Mietpreisniveau nur durch Schaffung von umgebauten/sanierten Wohnungen auf freigemachtem US-Militärgelände in Stuttgart in größerem Umfang behoben werden kann (gelungenes Musterbeispiel: Neugestaltung in Pattonville). Die Idee einer Nachverdichtung ist weitgehend ausgereizt und brachte quantitativ nicht viel. Die Zubetonierung aller noch vorhandenen Wiesen und Äcker ist in jeder denkbaren Hinsicht unzumutbar und geradezu absurd. Die merkliche Reduzierung des Pendelverkehrs vom Wohnort im Umland zum Arbeitsplatz in Stuttgart ist allein schon aus Gründen des Klimaschutzes unbedingt notwendig. Wohnungen müssen künftig möglichst nah am Arbeitsplatz entstehen. Der verstäkte Neubau von Hochhäusern ist wegen einer guten Durchlüftung des gesamten Stadtgebiets aus stadtklimatologischen Gründen abzulehnen. Zu bedenken ist, dass keiner, der in der städtischen Wohnungsnotfallkartei steht (und das sind erschreckend viele) sich das hochpreisige Mietniveau hier auch nur ansatzweise leisten kann. Es ist durchaus möglich, für diesen Personenkreis sehr ansprechende Mietwohnungen zu errichten, wie die neuen Wohnungen in Giebel (z.B. im Krötenweg und in der Mittenfeldstraße) und im Hausenring (alle im Stadtbezirk Weilimdorf) zeigen. Aus meiner Sicht ist der jahrelang viel zu zögerlich angepackte Wohnraummangel das wichtigste, bald zu lösende Problem in Stuttgart. Die zu strenge Priorisierung des sicherich nicht unwichtigen Artenschutzes vor dem Wohnungsbau war taktisch unklug und hätte auf andere Weise gelöst werden können (z.B. Umsiedlung seltener und wirklich stark bedrohter Flora und Fauna in die dazu zu erweiternde Wilhelma in neue, mehrstöckiger Glasbauten).
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