Cool Roof in Stuttgart - kalte Dächer für ein gesundes Stadtklima

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Einnahme

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

552
weniger gut: -143
gut: 552
Meine Stimme: keine
Platz: 
449
in: 
2021

Bis zu zehn Grad wärmer als ihr Umland werden Städte bei hohen Temperaturen. Die grauen Betonwüsten speichern Sonnenwärme, kühlendes Grün fehlt oft. Zu lösen ist die Situation nicht so leicht, doch es gibt einige Ideen. (Quelle: n-tv vom 25.07.2019 - "Weiße Dächer kühlen heiße Städte").

In den USA sind weiße Dächer ein Bestandteil der Klimastrategie der Regierung. Seit Sommer 2010 müssen auf allen Neubauten in Kalifornien so genannte "cool roofs" gesetzt werden - Dächer, deren Materialien und Farben möglichst hell und reflektierend sind.
Für diese Dächer gibt es für den Bereich der Dachsanierung und des Neubaus auch Pastellfarben, die im Bedarfsfall auch eine gewisse gestalterische Bandbreite bieten, jedoch keine so hohe solare Reflexion wie weiße oder mit spezielle Oberflächen versehene Dächer aufweisen.

Eine maßgebliche Kenngröße ist hier der sogenannte SRI (Solar Reflexion Index).
Für eine standardisierte schwarze Fläche wird hier der Wert 0 gesetzt, für eine weiße Fläche 100.
Das ganze ist beschrieben in Normen, z.B. ASTM E 1980.
Technisch hochwertige Oberflächen können heute einen SRI-Wert von 108-112 erreichen.

Durch die Senkung der Oberflächentemp. aufgrund der vorgenannten Reflexion des Sonnenlichts und der Infrarot-Strahlung werden die Gebäude kühl gehalten, energieintensive Klimatechnik wird vermieden oder reduziert. Der Innenstadtbereich wird dadurch in den Sommermonaten insgesamt weniger aufgeheizt.

Vorschlag:
1. Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart sollte ein Konzept zur Umsetzung von Cool Roof-reflektierende Dächer für Neubauten und Dachsanierungen in Stuttgart - erarbeiten
2. Die gesetzl. Grundlagen für Bauherren sollten geschaffen werden
3. Bauherren, die aus gestalterischen oder aus anderen (technischen) Gründen keine weiße Oberfläche auf dem Dach einsetzen können/wollen sollen ab 2023 eine Klimaabgabe entrichten.
4. Die Klimaabgabe soll sich am SRI-Wert des Dachs des Gebäudes orientieren

=> Stgt. wird klimafreundlich

Kommentare

14 Kommentare lesen

oder vielleicht noch besser als synthetische Farbe, Dächer begrünen? Sieht schön aus, speichert Regenwasser und ist gut für die Insekten.

@Saso: Begrünen ist besonders für die hiesigen Satteldächer gut geeignet, nicht wahr?

Die Diskussion ist absolut richtig und wichtig, da leider in den letzten Jahren die Dächer mit schwarzen Ziegeln immer weiter zunehmen. Diese klimaschädlichen Trends sollten gestoppt werden, wie bei mit den Schottergärten. Dabei sind helle Oberflächen eine Möglichkeit, aber auch die Begrünung von Steildächern ist tatsächlich auch technisch möglich!

@Loko09
Wieso sind dunkle Ziegel klimaschädlich? Es geht hier um Stadterwärmung. Solange der Dachstuhl ordentlich gedämmt ist, wirkt sich das auf's Haus drunter und dessen Klimatisierungsgrad überhaupt nicht aus (sonst wären die Altvorderen in den südlichen Ländern schon langst auf die Idee gekommen...).
Natürlich ist das Begrünen von Schrägdächern möglich. Ob es allerdings wirtschaftlich und gestalterisch sowie klimatechnisch sinnvoll ist, kann dahinstehen.
Zusammen mit der von den Grünen geplanten Solardachpflicht für alle Neu- und dachsanierten Bestandsbauten würde dies z.B. zu einem absurden Konstrukt.

Solardächer heizen sich meines Wissens in den Sommermonaten besonders stark auf. Sind sind daher häufig hinterlüftet um die Wärmeabfuhr zu gewährleisten. Eine großflächige Verbreitung wäre daher für das Mikroklima der Stadt in den Sommermonaten eher schädlich.

@SDWAN
Der Vorschlag von Dalai-Lama bezieht sich nicht auf das Klima im Haus...
Dunkle Dachflächen (aber auch die inzwischen immer beliebteren dunklen Pflastersteine) erwärmen die Umgebung und sind daher für das Stadtklima schädlich und zusätzlich klimaschädlich, wenn aufgrund der höheren Umgebungstemperaturen Energie für Kühlung aufgewendet werden muss.

Interessant dazu wäre eigentlich mehr Dach- und Fassadenbegrünung und mehr Baumallen in der Innenstadt

Mit mehr "Grün" in Bodennähe und weniger asphaltierte, betonierte und gepflasterte Flächen würde dem Stadtklima mehr geholfen sein.

Fassaden- und Dachbegrünung wird von der Stadt mit 50% gefördert!
Das hat nur Vorteile und schafft zudem noch Arbeitsplätze, denn sie müssen jährlich gewartet werden.

Begrünung ist am besten

Vermutlich braucht es einen Mix aus Cool Roofs, Begrünung und Solaranlagen. Alle Dächer mit letzteren auszustatten, ist bei weitem nicht nötig, um ausreichend Energie zu erzeugen.

@Lukas Schwab: bin voll bei dir....

Da die meisten neuen Dächer sowieso Photovoltaik haben, halte ich den Vorschlag für nicht mehr nötig.