Grundlagen schaffen für gesichertes Wohnen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Wohnungsbau, Wohnen
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

406
weniger gut: -180
gut: 406
Meine Stimme: keine
Platz: 
1001
in: 
2021

Darunter verstehe ich, dass der Mietspiegel grundsätzlich verändert werden muss. Es muss Berücksichtigung finden, welche Finanzmittel ein Mieter zur Verfügung hat und nicht, dass es dem Vermieter gestattet sein darf, unabhängig von der Finanzsituation des Mieters, ständig die Mieten anzuheben. Früher gab es die ungeschriebene Regel, dass ca. 30 % des Nettoeinkommens für die Zahlung der Warmmiete gebraucht wurde.
Heute ist das für viele mittlerweile 50 % oder mehr. Wohnen ist ein Grundrecht und ebenso, wo man wohnen will. Wegen ständiger Mieterhöhungen immer wieder umziehen zu müssen, verstößt gegen das Grundrecht Wohnen. Auch das habe ich schon in meinem Umfeld erleben müssen.
Der Ausgleich Wohngeld hilft in der derzeitigen Form nicht. Ich erlebte schon, dass ich in Bedrängnis geraten war durch Jobverlust und plötzlich 70 % meines ALG für die Miete draufging und ich lächerliche 52 Euro Wohngeld bekam. Das ist würdelos und verstößt somit gegen das Grundgesetz.

Kommentare

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Nachdenken: Wohnen ist evtl. ein Grundrecht. Aber billig wohnen und die gewünschte beste Lage zu haben ist kein Grundrecht. Zahlen Sie im Supermarkt auch nur das, was sie gerade zahlen können? Warum dann für die Wohnung?

Dann zeigen Sie mir in Stuttgart doch die "Lage", in der sich jeder das Wohnen leisten kann? Im Sinne der Entlastung des öffentlichen Raums durch lange Wege machte es ebenso wenig Sinn, augfrund überteuerter Witzmieten ewig in die Satdt zu pendeln und somit die daruch entstandenen Kosten zu externalisieren. Wer in der Stadt arbeitet, muss auch in einem angemessenen Umkreis die Möglichkeit haben zu wohen. Was wir durch Ihr "Nachdenken" bekommen: Ghettos, die unsere Stadt nach Einkommen trennt. Das ist also Ihre Vorstellung?

Dazu gibt es bereits seit Jahren die sog. Kappungsgrenze. Wie es Sven122 schon richtig erfasst gilt dies für so viele Bereiche. Essen, Tanken usw. Bei einem neuen Ausweis zum Beispiel gibt es auch keine Unterschiede was die Gebühren angeht. Was steigt denn seit Jahren deutlich schneller als die Miete? Richtig die Nebenkosten! Alleine dieses Jahr wird alles teurer, völlig egal wie die finanziellen Mittel sind oder ich Eigentümer oder Mieter bin.

Völlig unverständlich ist (wieder und noch mehr als der letzte !) der neue Mietspiegel. Statt wie noch vor 6 Jahren einfache, wenige, aber gut nachvollziehbare leicht bzw. stärker auf- und abwertende Kriterien wiedereinzuführen, ist der Stuttgarter Mietspiegel noch unlogischer und noch unfairer gegenüber den Mietern geworden. Da hat kein einziger Mieterseite-Vertreter mitreden dürfen !?!?

zu Sven122:
Stuttgarter Bürger mit mittlerem Einkommen/Vollzeitbeschäftigung wollen ja nicht "billig" wohnen, sie wollen in Gebieten in guter sozialer Durchmischung leben und nicht in Ghettos landen. Gutes Wohnen kann doch kein Luxusgut werden, das es schon so weit ist, sieht man bei den Grundstückquadratmeterpreisen und dass Deutschland bzgl. Eigenheimerwerb im Vergleich zu anderen Ländern ganz weit hinten liegt. Die Spekulationen mit Wohnraum müssen aufhören, dann wird auch der künstliche Leerstand beendet. Solange es nicht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wohnungsangebot und Wohnungssuchenden gibt, ist das System nicht am funktionieren und belastet die Menschen. Das sollte jeder mal erlebt haben, 400 Mitbewerber zu wissen für eine ganz normal Wohnung.
Gute Besserung, Stuttgart!

Der Mietspiegel spiegelt nur die Realität wieder und eignet sich nicht für Mietenpolitik. Hohe Mieten zeigen hohe Kosten auf, die der Vermieter hat. Richtig wäre es dafür zu sorgen, dass Bauen und Bewirtschaften von Wohnraum günstiger wird, und sich das Angebot an Wohnungen erhöhen kann. Dann bleiben Mieten auch niedrig.

Die Aktualisierung des Mietspiegels baut doch jedesmal auf den gestiegenen Mieten der letzten Jahre auf und kennt deswegen auch nur eine Richtung, nämlich nach oben. Der Eigentümer muss sich als Begründung für die Mieterhöhung nur auf den Mietspiegel beziehen, unabhängig davon, ob er an seiner Immobilie irgendwelche Verbesserungen oder Investitionen durchführen musste. Letztendlich ein sich selbst befeurndes System.

Tolle Idee! Dann gehe ich jetzt für nen 5er die Stunde Zeitungen austragen und miete mir ne billige 100 qm Wohnung für 240 € im Monat. Ach ja: wer zahlt dann noch mal den Rest? Der Wohnungseigentümer?, die Stadt?, die Wohlfahrt?

Für Menschen mit weniger Einkommen gibt es die Sozialwohnungen. Leider hat die Stadt Stuttgart den Großteil der Sozialwohnungen "verscherbelt", um die Kasse aufzufüllen. Außerdem prüft die Stadt Stuttgart nicht, ob jemand inzwischen nicht mehr berechtigt ist, in einer Sozialwohnung zu leben trotz stark gestiegenem Einkommen, oder weil die Kinder inzwischen ausgezogen sind. Selbst ein Zuschlag auf die Miete bei gestiegenem Einkommen, der einige Zeit erhoben wurde, ist wieder abgeschafft worden.

K.A. Lauer hat recht.