Pfand gehört daneben! - Pfandringe für Mülleimer im Innenstadtbereich

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Mitte
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Thema: 
Abfalleimer
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

763
weniger gut: -129
gut: 763
Meine Stimme: keine
Platz: 
91
in: 
2021

Die Stadt Stuttgart soll sich intensiv dafür stark machen, dass Flaschenpfand nicht in die städtischen Mülltonen geschmissen, sondern daneben gestellt wird, damit obdachlosen Pfandsammlern nicht würdelos in den verdreckten Mülleimern suchen müssen.

Ein häufiges Phänomen in der Innenstadt, gerade auf der Königsstraße, in den Schlossgärten oder dem Schlossplatz sind Pfandsammler, die mit langen spitzen Stöcken oder anderen Hilfsmitteln versuchen in den Mülleimern, zwischen Abfall und Dreck, Pfandflaschen zu finden. Dieses Vorgehen ist höchst unhygienisch und unwürdig, aber leider für viele Notwendig um sich etwas zum Essen leisten zu können. Abgesehen davon kann es für die Sammler auch gefährlich sein, da sich an scharfkantigen Objekten im Müll geschnitten werden kann.

Andere Städte wie Hamburg oder Waltrop machen es uns vor: Pfandringe an Laternen oder Mülleimern. Es handelt sich hierbei um eine Halterung aus Metall, meist Stahl oder Aluminium, welche das Ablegen von Pfand-und Glasflaschen ermöglicht - und das ohne Sie in den Müll schmeißen zu müssen. Passend dazu könnten auf den Mülleimern selbst Sticker der Stadt Stuttgart angebracht werden, die darauf hinweisen, die Flaschen neben den Mülleimer oder in die Pfandringe zu stellen. Diese Maßnahme wäre kostengünstig, ohne große Wartungskosten und ein immenser Verbesserungsakt für jene, die sich tagtäglich um ihre lebensnotwendige Versorgung fürchten müssen.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Von Frühjahr bis Herbst 2015 hat der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart an neun Standorten in der Innenstadt einen Feldversuch mit Pfandringen durchgeführt. Danach wurde der Versuch eingestellt. Hauptgründe für Beendigung der Aktion waren vor allem die Beanstandungen in Bezug auf die Fehlbefüllung der Pfandringe mit Abfall und halbvollen Bechern. Auch die Verunreinigung der Umgebung der mit Pfandringen versehenen Papierkörben durch ausgelaufene Flüssigkeitsreste und Scherben war auffällig. Zudem wurde eine erhebliche Anzahl der Pfandringe mutwillig zerstört. Durch den Pfandring fiel für die Leerung und Reinigung sowie für Ersatzbeschaffungen ein erheblicher finanzieller Mehraufwand an. Die Randbedingungen haben sich seit 2015 nicht geändert, daher wird der Einsatz von Pfandringen nicht umgesetzt.
wird nicht umgesetzt

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat Mitte stimmt dem Vorschlag bei einer Enthaltung zu.

Kommentare

8 Kommentare lesen

Es gibt Untersuchungen, daß nach dem Anbringen solcher Geräte nicht mehr bedürftige Menschen, sondern einfach solche, die sich das Pfand holen wollen, diese abgrasen, weil die Hemmschwelle dann deutlich niedriger ist. --> Kontraproduktiv !

Zumindest die Sticker kenne ich aus Heidelberg, dort werden sie auch beachtet - ohne die Ringe, das Leergut wird dann auf den Boden gestellt.

@ArthurDent So ein Quatsch, behaupten dass es zu irgendwas "Untersuchung" gibt kann jeder. Und selbst wenn dann 1-2 Menschen Pfand aufnehmen, dass sie nicht brauchen, sollen wir deshalb trotzdem die Mehrheit der obdachlosen Pfandsammlern im Müll wühlen lassen? Es kommt auf das Verhältnis an!

Wer auch immer das Pfand am Ende sammelt - die-/derjenige muss nicht im Müll wühlen und der Umwelt kommt es durch das Recycling zugute

Man kann auch ohne zusätzliche Einrichtungen einfach seine leere Pfandflasche neben den Mülleimer stellen.

sehe es wie KarlNapf. Ist ohne Mehrwert.

ich erinnere mich noch, als ich in den 80er meine eltern verständnislos fragte, was die menschen mit den vielen leeren flaschen da machen

...das war in der DDR

Die Abfallwirtschaft Stuttgart hat bereits 2014 einen Versuch mit Pfandringen gemacht (den Artikel findet man noch online) und war nicht zufrieden. Ich finde die Idee aber immer noch gut. Danke für den Vorschlag!