Innenstadt: Ruhestörung als Ordnungswidrigkeit außerkraftsetzen - Förderung Lärmschutz

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Mitte
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Thema: 
Feste und Feiern
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

274
weniger gut: -355
gut: 274
Meine Stimme: keine
Platz: 
1711
in: 
2021

Unabhängig von der Pandemie und den damit noch weiter erschwerten Bedingungen für Kulturschaffende, Clubs, Bars, etc. sollte im Bereich der Innenstadt eine Förderung des Nachtlebens stattfinden, um dessen Erhalt und auch Wachstum zu gewährleisten.

Es wird vorgeschlagen das Beschwerden wegen Ruhestörung in diesem Bereich nicht länger als Ordnungswidrigkeit behandelt werden. Und wenn nicht für die ganze Woche, dann zumindest von Donnerstagabend bis Montagmorgen.

Um bei Konflikten ausgelöst durch Lärm allen gerecht zu werden, wird die Einrichtung eines Fördertopfs vorgeschlagen. Bei Konflikten zwischen den Parteien soll zukünftig nicht mehr die Polizei oder das Ordnungsamt zuständig sein, sondern eine Vermittlungsstelle angesiedelt beim Nachtbürgermeister.
Diese nimmt dann bei entsprechenden Voraussetzungen (z. B. nicht für neu zugezogene Anwohner, und bei unverändertem Betriebsablauf der Kulturschaffenden oder neuer Betrieb an dieser Stelle, etc.) ihre Funktion als Vermittlungsstelle auf, führt ggf. Lärmmessungen durch und erstellt entsprechende Gutachten bzw. Empfehlungen, in deren Nachgang dann Fördergelder für z. B. bauliche Lärmschutzmaßnahmen aber auch Umzugsmaßnahmen für beiden Seiten bereit gestellt werden können.
Wenn z. B. ein Anwohner sich durch entsprechenden Lärm belästigt fühlt, dieser jedoch bereits seit vor seinem Einzug und anhaltend in unveränderter Weise besteht, dann sollte die Partei bzw. Lokalität (auch bei anderem Vorpächter der Lokalität) geschützt werden welche "zu erst da war".

Des weiteren müssen Vermieter bzw. Eigentümer über die sich veränderte Situation in der Innenstadt in Kenntnis gesetzt und diese in die Pflicht genommen werden bei Neuvermietungen oder Veräußerung einer Immobilie die neuen Parteien hierrüber zu informieren.

Kommentare

20 Kommentare lesen

Ich war noch nie so "dafür" wie bei diesem Vorschlag. Will es direkt viermal liken!!!

Eine gesunde Stadt braucht auch ein gesundes Nachtleben. In Stuttgart konzentriert sich das ohnehin schon auf wenige Straßen (TH) und Plätze (HiG).
Wer neben eine Bar oder einen Club zieht, kann nicht erwarten dass sich alle Besucher, Gäste etc. anpassen.

Ich merke grade dass meine Anführungsstriche " auf Ironie deuten könnten. Dem ist nicht so.
Der Vorschlag ist wirklich gut, den unterstütze ich gerne

Absolut dafür! Ich krieg die Krise bei Leuten, die unbedingt in die Innenstadt ziehen müssen, sich dann aber über den Lärm beschweren

So leicht kann man Gesetze aber nicht außer Kraft setzen. Zudem nimmt die "Eventisierung" ständig zu und es werden auch Leute belastet, die schon vor Kneipen und ihrer Außenbewirtschaftung da waren. Fordern tun das meist die, die dann in ihre Vororte verschwinden und da schon mal die Nachbarn verklagen, wenn die zur Unzeit Rasen mähen...

Dafür habe ich nichts übrig. Bei Nacht geht man als vernünftiger Mensch schlafen und ist am nächsten Tag wieder munter und hellwach. Wer sich nachts herumtreibt, kann dies nicht sein. Einst hat man diese Leute als Stromer, Herumtreiber, Wirtshaushocker, Altstadt- und Leonhardsschlamper bezeichnet. Offenbar sind aber solche Typen heut´ systemrelevant. Wenn dies bereits Schüler als erstrebenswert halten, dann kann man sich deren Schulerfolg leicht vorstellen...

Als Anwohner am Innenstadtrand bin ich von dem nächtlichen Lärm nicht nur am Wochenende sehr geplagt. Es gibt nicht wenige Menschen, die morgens früh aufstehen, da sie arbeiten müssen teils auch am Wochenende. Und nicht jeder will und kann deswegen sein gewohntes Wohnumfeld aufgeben. Im nächsten heißen Sommer schaffe ich mir ein Klimagerät an, damit man mit geschlossenen Fenstern schlafen kann. Sehr grün und umweltfreundlich!!

Was ist daran so schwer, sich nachts ruhig und rücksichtsvoll zu verhalten? Muss man rumgröhlen und pöbeln? Wer in der Nähe der Gastronomie wohnen "darf", hat schon den normalen Lärm bis 22 Uhr... Danach ist aber auch genug!

Ich wohne seit 13 Jahren in einer Straße der Innenstadt,die sich zunehmend als Partyzone etabliert. Die Wohnqualität nimmt rapide ab und wir haben mehr und mehr Mieterwechsel.Soll in der Stadt nicht mehr gelebt sondern nur noch lautstark gefeiert werden, inclusive Posergetöse?

Schön wäre es, wenn die Polizei Anzeigen zur Ruhestörung in der Innenstadt aufnehmen oder diese unterbinden würde. Bei mir wurde die Anzeigenaufnahme immer verweigert wie auch das Unterbinden der Ruhestörungen mit Ausnahme einer kurzen Zeit nach der Krawallnacht 2020. Ich bin in die Innenstadt neben eine Parkfläche gezogen, diese hat der Gemeinderat ohne die vorgeschriebenen Verfahren in eine Open Air Party Zone umgewandelt. Wenn die gesamte Innenstadt in eine Partyzone umgewandelt werden soll, dann muss auch der Mut vorhanden sein, dies rechtlich korrekt zu beschließen und die Anwohner für die zusätzlichen Kosten entschädigen und z.B. bei der Wohnungssuche zu unterstützen.

Siehe unten. Kurzer Vorschlag. Ich lese solche Vorschläge nicht mehr. Dann habe Zeit für die anderen guten Vorschläge

Ich kann Klotrian nur Recht geben. Bei vielen Menschen steht Party machen im Vordergrund. Ich brauchs nicht. Das rücksichtslose Verhalten unserer Gesellschaft nimmt immer mehr zu.

@Ms Lin:
Und wenn das der Fall ist sagt dieser Vorschlag ja "zu erst da war".
Ich wohne in keinem Vorort, sondern Mitte. Und wenn es mal zu laut ist dann mach ich mir einfach mal Ovopaks rein... Das gehört einfach dazu und das kann sich jeder auch vorher denken der dort hin zieht.
Und was das Gesetzte ändern an geht. Man könnte auch das Bußgeld auch einfach auf 0,- € ändern.

(Kommentar von Moderation geändert.)

@Rosenberger:
Es geht hier auch nicht um "rumgröhlen und pöbeln", sondern um den Betriebsablauf der Lokalitäten. Und wenn das Leute machen muss das natürlich auch unterbunden werden von Seiten der Betreiber. Aber nur Anzeigen gegen Ruhestörungen stellen auch keinen Dialog dar. Deswegen der Vorschlag mit der Vermittlungsstelle. Vielleicht kann man sich auch einigen wenn beide Seiten gewisse Vereinbarungen treffen.

@Mozartine
Soll in der Stadt nicht mehr gelebt sondern nur noch gewohnt werden?

@Nessi_Nessi:
Niemand spricht davon die gesamte Innenstadt in eine Partyzone zu verwandeln. Es geht hier um Bestandschutz für kulturschaffende Betriebe. Und was Kultur ist, darüber kann jeder sein eigene Meinung haben.

Wer nachts (vor allem) am Wochenende seine Ruhe will braucht nicht mitten in die Innenstadt zu ziehen, oder zu denken das er dort jetzt für immer wohnen bleiben kann, weil man sich selbst und auch die Rahmenbedingungen auch zwangsläufig mit der Zeit verändern. Alles andere ist an "Unvernunft" kaum zu überbieten...

Ich gehöre selbst zwar nicht mehr dazu, aber dennoch gibt es auch junge Menschen denen es wichtig ist am Wochenende auch aus gehen und feiern zu können.
Und was macht unsere Gesellschaft, wir hinterlassen dieser Generation nur Probleme und Schulden, nehmen sie nicht ernst (schon allein durch den demographischen Wandel und der damit einhergehenden Wahlergebnisse) und sprechen ihnen jetzt auch noch ihre Bedürfnisse ab.
Vielleicht sollte man mal anfangen auch der Lebensweise junger Menschen ein existenzrecht einzuräumen. Immerhin müssen diese erzwungenermaßen die Zukunft unserer Gesellschaft tragen.

@hardyman
5/6 Tage die Woche arbeiten und dann 1/2 Tage am Wochenende sich in der Stadt mit Freunden treffen / feiern / gemütlich bei einem Bier zusammen sitzen / etc.
Ganz klar was da im Vordergund steht...

Frage: Kann man nicht auch rücksichtsvoll Feiern mit weniger Lärm? Besteht "party" darun möglichst laut, auffälliug und egoistisch zu sein? Siehe Poser.
Wie wäre es mit Kooperation anstatt gegenseitige Ausschliessung.

Viele der Anwohner fühlen sich ja bereits belästigt wenn Gäste vor einem Lokal stehen und sich in normaler Lautstärke unterhalten. Bestes Beispiel Icecafeadria, wo die Betreiber sehr penibel darauf geachtet haben, das die Gäste die zum Rauchen das Lokal verlassen haben keine lauten Geräusche machen und die ggf. immer sofort unterbunden haben. Die Anwohner haben sich dann revanchiert indem sie Buttersäure überall vor der Lokalität verteilt haben... Das ist asozial!

Bei diesem Vorschlag geht es nicht darum uneingeschränkter Lärmbelästigung einen Freifahrtschein zu erteilen. Es geht darum dort wo es Probleme gibt zu vermitteln, Gelder für Schallschutzmaßnahen usw. zur Verfügung zu stellen und es allen Beteiligten recht zu machen.

Bei den ganzen Kommentaren frag ich mich, ob überhaupt jemand den Vorschlag zu Ende gelesen hat...

Stimmt ruhig dagegen. Wenn man nicht mal versuchen möchte etwas zu verändern, dann ändert sich gar nichts zum besseren, ganz im Gegenteil... Schlussendlich werden dann die Anwohner sowie die Gastronomiebetreiber zunehmend unzufriedener und diese Betriebe, sowie viele Anwohner die genau deswegen in der Innenstadt leben - wegen dem kulturellen Angebot - verlassen dann irgendwann komplett die Gegend. Da niemand unter 40 an so einem Ort leben möchte habt ihr am Ende dann ein richtig schönes Vorortwohngebiet mitten in der Innenstadt, an dem man nach 20 Uhr niemanden mehr antrifft und in dem nur noch Apotheken, seelenlose Großketten, Bäckereien und Geschäfte für Senioren stehen. Freut euch, vielleicht entstehen ja auch paar Kindertagesstätten auf den frei werdenden Flächen, dann gibt's was neues das Lärm verursacht über das man sich aufregen kann! Und viel Erfolg damit die Fach- und Führungskräfte von morgen für den so famosen Wirtschaftsstandort Stuttgart dann noch in die Stadt zu locken. Als wäre die Baustelle Stuttgart nicht schon unattraktiv genug als Wohnort mit Feinstaub, Staus, Mietkosten,...

@Anonym2 Blöd, dass Bußgelder Landesrecht und keine Zuständigkeit der Stadt sind...

Frage mich, wer unter der Woche Zeit hat, nach Mitternacht laut draussen zu feiern...

Na die, die einem am nächsten Tag total abgewrackt bei der Arbeit gegenübersitzen und von den einfachsten Tätigkeiten überfordert sind.

Ich lebe auch in der Innenstadt und erlebe dass massenhaft Autos aus GP, WN, LB, Si-Fi, Leo, NT usw usw. bei mir in der Straße ganz günstig parken und dann die Leute hier feiern, Krach machen , Dreck zurück lassen (schaut Euch mal Montagmorgens den Ecken-Müll-See an) gegen 2:00 Uhr grölend zum PKW zurück gehen und dann Heim fahren, um am nächsten Tag in Ruhe ausschlafen zu können und das ruhige Leben im Grünen genießen können. Wer nicht selbst neben oder über einem Lokal wohnt oder gar in der Innenstadt kann das gar nicht beurteilen. Und soviel freie Wohnungen sind nicht auf den Markt, dass man wählerisch sein kann. Ein Auto oder eine teure Fahrkarte kann sich nicht jeder leisten. Das Partyvergnügen geht klar auf Kosten anderer. Wenn die Feierfreunde dann Eltern sind ziehen sie in die ruhigeren Orte wie Möhringen, Sillenbuch etc. - alles schon mehrfach erlebt in der Feiernachbarschaft. Plötzlich konnte es nicht ruhig genug sein, damit die eigenen Kinder schlafen können....

Wer solche Vorschläge verbreitet, der hat vermutlich noch nie in der Stadt gewohnt oder ist Arbeitslos und pennt bis Nachmittag.