Neue Impulse für ein klimagerechtes Stuttgart durch lokale Bürger*innenräte

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
erneuerbare Energien
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

559
weniger gut: -236
gut: 559
Meine Stimme: keine
Platz: 
429
in: 
2021

Als Initiative setzen wir uns dafür ein, dass in Stuttgart schon in diesem Jahr ein erster Bürger*innenrat zum Thema Klima stattfindet.

Um das 1,5°-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen einzuhalten, brauchen wir mehr konkrete Lösungsansätze für eine klimagerechte Stadtgestaltung und einen klaren Entwicklungspfad zur konsequenten Reduktion der lokalen CO2-Emissionen.

Losbasierte Bürger*innenräte sind eine effektive Unterstützung bei der Bewältigung drängender und komplexer Herausforderungen wie dem Klimawandel; sie üben den nötigen Handlungsdruck auf die Lokalpolitik aus und sorgen für Akzeptanz in der Bevölkerung. Bürger*innenräte sind repräsentativ, arbeiten faktenbasiert und dialogorientiert und empfehlen - als gut informierte Stichprobe der Stadtgesellschaft - dem Gemeinderat zu beschließende Maßnahmen.
(Mehr Informationen zu Bürger*innenräten: https://www.buergerrat.de/aktuelles/prima-klima-durch-buergerraete/)

Daher schlagen wir vor, das Format der Bürger*innenräte mittelfristig als ergänzenden Teil der politischen Entscheidungsfindung in Stuttgart zu etablieren und und personell in der Verwaltung zu verankern. Damit können die vielfältigen Facetten des kommunalen Klimaschutzes zielgerichtet bearbeitet werden.
Mehr Informationen zu unserer Initiative: https://buergerinnenratklimastuttgart.de/

Kommentare

29 Kommentare lesen

Wie kommen Sie zu der irrigen Annahme, Ihr Rat wäre (Zitat) "repräsentativ" für die Stuttgarter Stadtgesellschaft? Ein losbasiertes Auswahlsystem bedeutet doch noch lange nicht, daß der ausgeloste Bürger sich da auch beteiligen würde. Es würde sich jener beteiligen, der an besagtem Themenkreis Interesse hat. Der Rest sieht wahlweise fern oder geht arbeiten.

Wären alle Schichten und Interessengruppen tatsächlich repräsentativ beteiligt, dann würden dort x-fach mehr Autofahrer als Radfahrer drin sitzen, x-fach mehr Ältere als Junge und so weiter. Ich schätze, das widerspiegelt Ihre Realität jetzt nicht so.

Mithin ist Ihre Forderung nichts, was die Stadt unterstützen sollte (schon gleich gar nicht finanziell) - denn hier geht es darum, die freigegebenen Mittel zum Vorteil der breiten Masse und nicht von Einzelnen (wie Ihrer Interessengruppe) einzusetzen.

Ach ja: Wenn jemand einen Vorschlag beginnt mit (Zitat) "Wir fordern...", dann ist das alles, aber nicht im Sinne dieser Plattform - und daher nicht wirklich ernst zu nehmen.
Hier wird nichts gefordert, sondern etwas vorgeschlagen - was dann Zustimmung erntet oder nicht.
Welches Recht haben Sie, hier etwas zu fordern (erst recht von denen, die hier mitmachen)?

Sehr gute Idee!

Alle Macht den Räten!

Liebe*r SDWAN, schade, daß Sie so eine schlechte Meinung von Ihren Mitbürger*innen haben. Konkret zu Ihrer Kritik: die "breite Masse" ist sich der Gefahren durch den Klimawandel zu mehr als 90% bewußt (Quelle: Special Eurobarometer 490 der Europäischen Kommission 2019). Indes - es hapert am tatkräftigen Handeln, sowohl auf Seiten der Politik, die sich nicht traut, als auch der Bürger*innen, die verunsichert sind. Die bisherigen Erfahrungen mit Bürgerräten geben Grund zur berechtigten Hoffnung, daß damit der Stillstand aufgebrochen werden kann. Die Auslosung von Bürger*innen allein reicht freilich nicht aus, um ein möglichst realistisches Abbild der (Stadt)gesellschaft zu erhalten. Dazu braucht es die Gewichtung nach Kriterien wie z.B. Alter, Geschlecht, Bildung, Migrationshintergrund, evtl. je nach Thema auch weitere. Damit kann aus den Rückmeldungen der ausgelosten Personen in einem zweiten Losverfahren der Bürger*innenrat so zusammengestellt werden, daß das Gremium die Einwohnerschaft Stuttgarts (im Falle unseres Antrags) gut nachbildet. Und natürlich werden dann auch viele Ältere, Autofahrer*innen, Mitarbeitende von Autofirmen, die Sorge um ihren Arbeitsplatz haben, oder vielleicht Klimawandelleugner*innen dabei sein. Gerade das ist der Charme des Bürger*innenrats und begründet gleichzeitig seine starke Wirkkraft. Durch disziplinierte und lösungsorientierte Diskussion haben Bürgerräte schon Probleme lösen können, an denen sich die etablierte Politik jahrzehntelang die Zähne ausgebissen hat. (z.B. Irland, Abtreibung und Homoehe). Apropos "fordern": Fühlen Sie sich bitte nicht durch dieses Wort provoziert. Die Forderung richtet sich selbstverständlich nicht an Sie als Bürger*in, sondern an die Stadt und will vermutlich die Dringlichkeit des Antrags ausdrücken. Denn der Klimawandel wartet nicht, bis wir in die Gänge kommen, er ist schon ziemlich deutlich hier. wir haben vermutlich keine 10 Jahre mehr, um klimaneutral zu werden. Und je später wir umsteuern, desto schmerzhafter und tiefgreifender müssen die Umstellungen ausfallen.

Liebe:r SDWAN,
bezüglich der Formulierung als Forderung gebe ich Ihnen recht und habe daher unseren Vorschlag nochmals etwas umformuliert. Zur Erklärung: Als Bürger:inneninitiative für einen Klimabürger*innenrat setzen wir uns seit September letzten Jahres dafür ein, dass der Gemeinderat einen solchen Rat einberufen möge. Dafür sammeln wir Unterschriften für einen Einwohnerinnenantrag und daher kam auch die Formulierung der Forderung. Unser Vorschlag für den Bürgerhaushalt richtet sich darüber hinaus vielmehr darauf, Bürger:innenräte als ergänzendendes Format der lokalen Demokratie zur Beratung in komplexen Fragestellungen in der Stuttgarter Politik zu etablieren.

Sehr Gute Idee!

Bürgerräte sollte die Zukunft sein. Ich finde die Idee sehr gut und würde es unterstützen, wenn es in Stuttgart einen Bürgerrat geben würde. So werden endlich auch mal die Bürger*innen in die Entscheidungen mit einbezogen.

Super drängende Fragestellung - Und absolut passender Lösungsansatz. Frankreich und Irland haben mit ihren Bürgerräten gezeigt, dass man alle mitnehmen muss, wenn es große Herausforderungen als Gesellschaft zu meistern gibt. Die Klimakrise ist eine eine solche Herausforderung. Ich denke, da kommt was gescheites bei rum, wenn die Stuttgarter und Stuttgarterinnen gemeinsam einen Plan machen.

Cicero: wer will bitte eine Sowjetunion? Ich sicher nicht.

Was haben Bürger*innenräte denn mit Sowjetunion zu tun? Wenn Sie mehr über die losbasierte Ergänzung der repräsentativen Demokratie wissen möchten, empfehle ich auf https://www.buergerrat.de/ reinzuschauen.

@Silberborst: Und ich empfehle Ihnen in ein Konversationslexikon oder in ein Lexikon Russisch-Deutsch zu schauen.

@Cicero: Im Duden ist Sowjet= russische Bezeichnung für [Arbeiter-und-Soldaten-]Rat. Das hat mit unserem Bürger*innenrat ungefähr soviel zu tun wie die Sowjet-(Räte)republik mit dem heutigen Gemeinde-Rat, dem Sie doch wohl nicht auch unterstellen wollen, da stecke ein Sowjetmodell dahinter?

Bürger*innenräte sind eine super Ergänzung zur repräsentativen Demokratie, die genau in die aktuelle Zeit passt. Einerseits ermöglichen sie die Einbindung von Bürger*innen in den politischen Prozess, die sich im Gegensatz zu den üblichen Interessengruppen nicht mehr gehört fühlen. Andererseits sorgen das Informieren der Teilnehmer durch Expert*innen und professionell moderierte Diskussionen für faktenbasierte Handlungsempfehlungen abseits von Populismus und Medien aus der "eigenen Blase". Bürger*innenräte sind daher genau richtig, um Themen wie den Klimawandel zu bearbeiten, dessen Bekämpfung (und Nicht-Bekämpfung) einen großen Einfluss auf uns alle haben wird.

@Silberborst: unsere Stadt- und Gemeinderäte werden demokratisch gewählt. Wie war das im Gegensatz dazu bei den Sowjets und wie würde es bei irgendwelchen dubiosen neuen Räten an der Verfassung vorbei werden?

@SilkeJo: diese absurden Textbausteine klingen, als hätten sie diese aus dem kleinen Kommunistenratgeber zusammengestellt.

@Cicero: Schade, dass Sie das so sehen. Für mich hat die Information und Einbindung von Bürger*innen in den politischen Prozess in erster Linie etwas mit Demokratie zu tun und ist unabhängig von Ideologien wie dem Kommunismus.

Jede Art von Bürgerversammlung ist mir herzlich willkommen ! Aber Klimaschutz ist halt nur ein Thema von der Ganzheitlichkeit. Meine Anregung wäre, wenn die Klimaschädigung schon durch die Industrialisierung entstanden sein soll, sofort mit Verzicht auf jegliche Konsumwerbung zu beginnen. Seit über 40 Jahren werden die Umwelt-Techniken verfeinert, aber nicht zum Schutz der Umwelt, sondern zur Ausweitung der Konsumproduktion ! Deshalb sind wir noch lange nicht an den idealistischen Zielen dieser berechtigten Jugend-Bewegung ; die politische Enttäuschung dieser Generation wird zeitnah folgen.

gute Idee, aber der Begriff "Rat" suggeriert, dass es ein beratendes Gremium sein soll. Das ist irreführend, da ein Rat im üblichen Sprachgebrauch berät und nicht beraten wird.
Für mich besteht der Mehrwert eines Bürgerforums darin, dass sein Ergebnis veröffentlicht wird und dass ersichtlich werden kann, dass

... sich die Meinungen von indifferent oder gar ablehnend zu pro Klimaschutz wandeln können. Das wäre dann ein starker Impuls dafür, dass man sich bei näherer Beschäftigung mit dem Thema des Problems bewusst und zu einem Klimaschützer werden kann.

Weil es endlich eine anständige Demokratie braucht! Finde ich gut.

Und wer Angst vor der Sowjetunion hat, sollte MEHR Bürgerbeteiligung befürworten. Statt Diktatur entscheidet das Volk, verstehste?

Tu doch nicht so als wäre das nicht die Assoziation die du bezweckst Cicero. Aber cool dass du lesen kannst, Props dafür.

@Klimarat_Stgt Zitat: "Dafür sammeln wir Unterschriften für einen Einwohnerinnenantrag"

Also nur Frauen dürfen unterschreiben. Das ist Diskriminierung von Männern. Lassen Sie doch einfach diesen Gender-Quatsch weg, dann passieren Ihnen auch keine solch peinlichen Ausrutscher.

Wenn sie es doch nicht lassen können oder wollen, dann bitte auch konsequent und nicht mal * und mal :. "Bürger:innenräte" müsste nach Ihrer Wahl doch wohl Bürger:innenrät:innen heißen?

@ alle Kommentierenden: bitte enthaltet euch entwertender Bemerkungen über euch nicht genehme Ansichten - ihr schadet damit vor allem eurem eigenen Statement.

@us: Ein Bürger*innenrat soll ja auch beraten bzw. Empfehlungen an die Politik erstellen, insofern kann ich an dem Namen des Gremiums nichts Falsches erkennen. Der Begriff Bürger*innenrat hat sich inzwischen einigermaßen etabliert - auch durch den Rat, den es nun bereits zum zweitenmal auf Bundesebene gegeben hat. Der Rat könnte natürlich auch "Forum, Konvent" oder ... heißen. Wichtig ist der Inhalt, und der geht über reine Meinungsäußerung der Beteiligten hinaus. Die Aufgabe des Gremiums ist nämlich, am Gemeinwohl orientiert Lösungen zu suchen. Es erfordert, daß mensch sich mit den Ansichten der anderen Beteiligten auseinandersetzt und ereit ist, anhand von Fakten und Informationen, die dem Rat zur Verfügung gestellt werden, Vorschläge zu erarbeiten, die einen möglichst breiten Konsens finden. Daß im B.rat nicht nur die "eh Umweltbewegten" sein werden, sondern ein möglichst repräsentativer Querschnitt aus der Bevölkerung, ist grundlegend für seine Legitimation. Öffentlichkeit und Transparenz sind weitere wichtige Zutaten eines Bürger*innenrats. Die interessierte Öffentlichkeit kann den Verlauf mit- und nachverfolgen.

@K.A.Lauer : "...Einwohnerinnenantrag" Mit Verlaub, aber wieviele hundert oder tausend Jahre haben wir Frauen uns MITGEMEINT fühlen dürfen von einer Sprechweise, die grundsätzlich die maskuline Form verwendet? Im Wort "Einwohnerin" ist aber nun wirklich der "Einwohner" enthalten, also wo ist das Problem? Insofern bin ich ganz Ihrer Meinung: weg mit dem Gender-Quatsch und her mit dem umfassenden Femininum.

Tja, da haben wir doch das Problem. Es geht um Gefühle. Allerdings nur um Ihre, Sie glauben aber, Sie würden im Namen aller Frauen sprechen. Ich kenne komischerweise nur Frauen, geschäftlich und privat, die die Augen verdrehen, wenn sie solche Texte lesen müssen. Nahezu unleserlich wird es dann, wenn ein "Klimarat" es nicht schafft, sich in einem Text zwischen Gendersternchen, Binnendoppelpunkt und durchgeschriebenem Wort zu entscheiden. Keine weiteren Probleme.

Ich bin komplett gegen diesen Vorschlag.
Bürgerräte halte ich für zutiefst undemokratisch, da eine per Los bestimmte Minderheit plötzlich Entscheidungen mitbestimmen soll die eine Mehrheit betreffen, die keine Chance hat sich hier zu beteiligen.
Dazu kommen praktische Probleme. Denn wenn sich nicht jeder beteiligen will ist der Bürgerrat entweder doch nicht mehr repräsentativ sondern nur eine Bühne für politisch interessierte und engagierte, oder man müsste die "Auserwählten" zwingen teilzunehmen. Beides halte ich für falsch. Es gibt heute schon genug Möglichkeiten sich politisch zu engagieren (Sie tun es doch gerade mit diesem Vorschlag).

@samay: Bürger*innenräte ersetzen nicht die etablierten politischen Gremien, sondern ergänzen und beraten sie. Sie entscheiden aber nicht. Im Bürger*innenrat sitzt nicht eine kleine ausgeloste Minderheit, die nun über die (keineswegs chancenlose) Mehrheit bestimmt. Wichtigstes Kriterium für die Auswahl der Bürger*innenräte ist die weitestmögliche Repräsentativität. Die Teilnahme ist freiwillig, daher werden auch anfangs ca 10x mehr Personen ausgelost als nachher teilnehmen. Gerade weil es unter bestimmten Bevölkerungsgruppen manchmal weniger Interesse an der Teilnahme gibt. Aus den positiven Rückläufen kann dann unter Berücksichtigung von Kriterien wie Alter, Bildung, Geschlecht usw. eine Gruppe ausgelost werden, die in ihrer Zusammensetzung der (in unserem Fall) Stadtgesellschaft entspricht. Das klappt auch, wie die Erfahrung zeigt. Und für unsere politischen Eliten, die häufig genug sehr weit entfernt vom Lebensalltag der "Durchschnittsbürger*innen" sind, kann es sehr lehr- und hilfreich sein, zu hören, was die Gesellschaft in ihrer Vielschichtigkeit bewegt und welche Vorstellungen und Lösungsideen die Menschen haben.

@Samay: es ist ja eigenartig dass sich im Bundestag und der Bundesregierung auch Menschen für einen Bürgerrat aussprechen, nämlich mit dem thema: die Rolle der deutschen in der Welt. So schlimm ist es mit unserer politischen Führung, dass sie zu zutiefst undemokratischen Prozessen greifen? Oder haben nur Sie es nicht richtig verstanden? Wenn aus allen Schichten, Altersgruppen, Berufsgruppen und natürlich gendergerecht Repräsentanten ausgewählt werden (und es gibt anscheinend genügend Menschen die sich für sowas auch mal engagieren), wie kann man das denn eine Minderheit nennen? Eine echte Minderheit ist die FDP, weil sie 10% der Bevölkerung vertritt, aber niemals ihre Zielsetzungen ansatzweise durchsetzen kann. Sowas finde ich eher undemokratisch.
Und dann schreiben sie fälschlich, die Räte würden bei Entscheidungen mitbestimmen. NEIN. Die Entscheidung fällt alleine durch die politischen Gremien. Nur erhalten diese Gremien plötzlich Lösungen, die sie gerne entscheiden werden, weil sie ja repräsentativ sind. Und die vierte Gewalt beäugt es, was im Einzelfall auch hilft.