Förderprogramm für Weinbergtrockenmauern einstellen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

212
weniger gut: -447
gut: 212
Meine Stimme: keine
Platz: 
1966
in: 
2021

Der Gemeinderat wird aufgefordert, das Förderprogramm für Weinbergtrockenmauern, welches seit 2014 besteht, einzustellen und nicht mehr weiter zu verlängern. Bisher werden jährlich Steuergelder bis zu €850.000 pro Jahr dafür ver(sch)wendet.

Ausgaben zur Erhaltung, Ertüchtigung und Pflege weinbaulicher Anlagen obliegt den jeweiligen Eigentümern, die aufgrund des damit verbundenen Einkommenserwerbs ein ureigenstes Interesse an der Erhaltung der Funktionsfähigkeit der weinbaulichen Anlagen haben.

Kommentare

16 Kommentare lesen

Unsere Weinbergmauern sind Kulturgut. Daß Sie für Kunst und Kultur nichts übrig haben, zeigt sich auch an Ihren anderen Vorschlägen. Deshalb sollte aber die öffentlich Hand trotzdem dafür sorgen, daß das, was uns über Jahrhunderte geprägt hat, nicht verfällt - denn daran besteht nunmal ein öffentliches Interesse.

Für die Erhaltung von Denkmälern, in denen gewohnt wird, gibt es auch umfangreiche Förderungen - insofern läuft auch Ihre Argumentation hinsichtlich der Weinbauern vollkommen ins Leere.

Danke für den Kommentar!

Viele Dinge sind Kulturgut: Volkslieder, Märchen, Schlösser, Burgen, bestimmte Nahrungsmittel, Bräuche, Denkmäler usw. usf. Die Liste lässt sich nahezu unendlich fortsetzen. Es kann aber meiner Ansicht nach nicht sein, Menschen (insbesondere auch Geringverdiener) zu zwingen, dafür ihr Eigentum abzugeben (in Form von Steuern).

Weinbergmauern befinden sich meisten auf privat bewirtschafteten Grund. Hier hat der Eigentümer Interesse und auch auch die Verpflichtung, sich um sein Eigentum zu kümmern. Schließlich verdient er damit meist seinen Lebensunterhalt.

Hier bietet das Steuerrecht ggf. Möglichkeiten des Ausgleichs (bei der Einheitswertfeststellung).

Jeder hat sicher seine Lieblingsprojekte. Aber in der größten Wirtschaftskrise, die Deutschland je durchgemacht hat, kann es meiner Ansicht nach nicht sein, Grundbesitzern Geld für Weinbergtrockenmauern zu zahlen. So etwas ist der Bevölkerung nicht vermittelbar.

Ich bezweifle, dass Trockenmauern für den Erhalt der Funktionsfähigkeit so relevant sind, wird eher mit Naturschutz zu tun haben und dürfte für den Eigentümer nicht rentabel sein.

Das Geld bei Geringverdiener:innen zu nehmen, ist natürlcih nicht schön, es gibt aber genug Superreiche, bei denen mit ein paar Prozent mehr Steuern deutlich größere Summen zu holen wären. Die haben eh zu viel Geld.

Mindestens die Hälfte der Weinbergtrockenmauern steht nicht in einer Beziehung zu einem Einkommen.

Die Weinberge sind ein schönes Zeichen dafür, dass es außer schaffa schaffa noch was anderes gibt. Die Erhaltung der Weinberge ist sehr aufwendig und wenig lukrativ. Vielen machen das neben Ihrem Job und der Familie. Die Unterstützung wäre bestimmt nicht unklug

Ich hätte Interesse an einem Stückle. Wenn sich das alles nicht lohnt, gibt der Eigentümer das sicher gerne kostenlos ab, nicht wahr?

Die Trockenmauern, die Weinbaulandschaft an sich ist ein Denkmal, das es zu erhalten gilt. Die Trockenmauern sind zudem ein Paradies für bestimmte Arten. Im Gegenteil. man sollte sich bemühen, diese Landschaft zu erhalten.

Oberhalb von Hedelfingen habe ich sogar Nopales (Kakteen) in solchen Mauern gesehen.
Kein guter Vorschlag.

Dir Erhaltung ist natur- und kulturnotwendig. Sie ist sehr aufwändig und es ist ein starkes Zeichen der Allgemeinheit, dass sie mit öffentlichem Geld erhalten werden.

Jetzt stellen sie sich mal vor, man lässt das alles verkommen und einstürzen. Würde ihnen das gefallen? Stuttgart, zwischen Wald und Reben würde seinen Charakter verlieren.
Allerdings könnte man dann viele Neubaugebiete auf Halbhöhenlage ausweisen.
Hätten sie dann ihr Ziel erreicht? Oder ist ihnen der Erhalt einmaliger Kulturlandschaft nicht doch ein paar Steuergroschen wert?

Der Bewirtschafter braucht die Mauern nicht. Er kann auch um die eingefallenen Mauern herum bewirtschaften. Diese Lagen zu bewirtschaften geht nur mit Unterstützung der Gesellschaft. Gerne kann cocoverde mit mir in Kontakt treten wegen einem Weinberg. Gebe gerne einen ab. Die Mauern sind ein Biotop für viele heimische Pflanzen und Tiere. Durch das geschützte Klima gibt es in diesen Weinbergen das ganze Jahr hindurch blühende Kräuter. Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten finden dort Pollen und Nektar als Nahrung. Zudem ein imposantes, historisches Kulturdenkmal aus Natur und Kultur.

Die Förderung zum Erhalt der Trockenmauern dient dem Umweltschutz und der Kulturlandschaft in Stuttgart. Ohne Förderung werden immer mehr Trockenmauern einfallen und nicht mehr aufgebaut. Das führt langfristig zum erliegen des Weinbaus in diesen Weinbergen. Das sollte nicht das Ziel der Stadt Stuttgart sein.

Die Mauerweinberge sind ein Alleinstellungsmerkmal f+r Stuttgart und sollten unbedingt erhalten werden. Die Weinbauern leisten dort unglaubliche Arbeit und tragen dadurch ihren Teil zu dieser einmaligen Kulturlandschaft bei. Die Mauern selbst zu sanieren übersteigt bei weitem das finanzielle Leistungsvermögen der hier arbeitenden Weinbauern.

Der Erhalt von Trockenmauern in den Weinbergen in Stuttgart ist unerlässlich. Die Argumente hierfür nennen die zwei vorgenannten Kommentare.

Statt das Förderprogramm für Weinbergtrockenmauern einzustellen, sollte es dringend erweitert werden. Es geht hier um den Erhalt von einer einmaligen Kulturlandschaft, welche nicht alleine von den Weinbauern getragen werden kann.
Mittelfristig könnte die Stadt Stuttgart diese einmalige Kulturlandschaft als Weltkulturerbe ins Auge fassen. Damit könnte ein Teil der Fördergelder wieder zurück in Stadtkassen fließen.