Fahrstrecken abhängige Gebühr für die Nutzung der VVS-Bahnen.

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

78
weniger gut: -69
gut: 78
Meine Stimme: keine
Platz: 
1290
in: 
2011

Ich schlage vor, alle Zonen (10, 20 und so weiter) abzuschaffen und eine gerechte, von der tatsächlichen Fahrstrecke (gefahrene Kilometer oder Anzahl der Haltestationen) abhängigen Gebühr einzuführen. Dies würde nicht nur diejenigen Bürger entlasten, welche nur kurze aber "zonenübergreifende" Strecken fahren, sondern auch jene, welche innerhalb einer Zone nur kurze Strecken fahren.

Das würde bedeuten, dass man eben nicht mehr für zwei Zonen, zum Beispiel von den Mineralbädern zur SWR Haltestelle bezahlen muss, sondern eben nur noch 2 Haltestationen. Das ist doch gerecht. Technisch wäre dies zu meistern.

Bei Einzeltickets müsste man die Anzahl der zu fahren geplanten Stationen wählen. Start und Ziel würden auf das Ticket gedruckt werden. Die herkömmlichen Monatstickets könnte man abschaffen, durch eine Magnetkarte ersetzen und stattdessen beim Kauf einen Rabat für eine höhere Anzahl an gekauften Fahrkilometern oder Haltestellen geben.

Fiktives Beispiel:
Wenn man nur einmal 5 Haltestellen fahren möchte zahle man den Betrag A pro Haltestelle und bekommt ein gedrucktes Ticket mit Start oder Zielinformation.
Wenn man ein Ticket für mehrere Fahrten kaufen möchte, spuckt der Automat eine recycelbare ChipKarte aus.
Wenn man dann in einer Woche 50 Haltestellen fahren möchte, bezahlt man nur den Betrag A mal 0,9 und erhält eine Chipkarte mit einem Kredit für 50 Haltestellen.
Wenn man in einem Monat 500 Haltestellen fahren möchte bezahlt man nur noch den Betrag A mal 0,7

So könnte man vorab seine CipKarte laden und die Haltestellen abfahren. Die Chipkarten müsste man dann nicht mehr in der U-Bahn wie die Tickets entwerten, sondern zum Beispiel immer beim Eintritt oder Austritt der Haltestellen in einen Kartenleser stecken. Es gibt heute schon elektronische Systeme, welche ein Signal von der Karte „reflektieren“ (bei Skiliften, Warenwirtschaftssysteme in Lagerhäusern, kontaktlose Systeme ohne direktes Lesegerät) und auswerten, bzw. den aktuellen Kredit an noch verbleibenden Kilometern oder Haltestellen nach jeder Fahrt wieder auf den neusten Stand bringen. Die Kontrolleure müssten dann nur überprüfen, ob die Karte noch „Kredit an verbleibenden Kilometern oder Haltestellen“ hat.

Weitere Vorteile:
"Leere" Karten ohne Kredit könnten wieder aufgeladen werden, sodass kein zusätzlicher Abfall entsteht.
Karten können anonym ausgegeben werden oder eine Familie könnte sich für die gemeinsame Nutzung (vorausgesetzt es fährt immer nur eine Person) eine Karte kaufen. Wer die Karte bei sich trägt ist berechtigt zu fahren.
Man könnte präzise Bewegungsprofile zu anonymen ChipKarten erstellen und so das VVS-Netz optimal ausbauen oder Fahrpläne optimal gestalten.
Man könnte Zuhause seine Chipkarte am PC aufladen und per Bankeinzug bezahlen.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

10 Kommentare lesen

Das klingt wie Orwells 1984 - Bewegungsprofile aller Fahrgäste (lassen sich erfahrungsgemäß selbst bei anonymer Erhebung spielend deanonymisieren) und ist auch zu teuer und kompliziert - die Verringerung der Zonenzahl ist da viel besser, z.B. gibt es im BVV für Berlin und große Teile Brandenburgs ganze drei Zonen, ähnlich im Rhein-Ruhr-Verbund, der noch größer ist. In Stuttgart haben wir derzeit etwa 50 (!) Tarifzonen.

Absolut gegen Bewegungsprofile. Die wesentlich unkompliziertere Variante ist tatsächlich die Verringerung der Tarifzonen.

Diese Neuerung wird sicher irgendwann kommen, In Paris und anderen französischen Städten gibt es das schon. In den Niederlanden wurde das jetzt für das ganze Land für die Bahn und den ÖPNV eingeführt, und das, wo die Holländer als noch sparsamer als die Schwaben gelten. Also sehr viel teurer kann es wohl nicht sein. Nachteil: der Verkehrsbetrieb sieht immer wann wo welche Kunden reisen, wie lange sie brauchen und wie oft sie fahren. Und: man muss erst mal so ein Kärtle kaufen, bevor man es laden und losfahren kann...

Wenn auf der Karte nichts außer den verbleibenen Fahrten gespeichert ist sehe ich gar kein Problem bezüglich der Überwachung. Reduzierung der Zonen ist aber erstmal eine schnelle und günstige Maßnahme, deshalb das hier erstmal "weniger gut".

Nichts gegen das E-Ticket, das mittelfristig ohnehin auch zu uns kommt. - Es sollte dann aber auch realistische Möglichkeiten für Barzahler bzw. Wenig-Fahrern sicherstellen.

Habe diesen Vorschlag nur bist zum Fahrbeispiel "Mineralbäder bis SWR" gelesen...
Hier kann man heute schon für einen Euro, dem Kurzstreckenticket fahren. Außerdem ist die Haltestelle Mineralbäder eine Zonen-Grenzen-Haltestelle, das heißt hier kann man die Zone 10 oder 20 nutzen.
Also vielen Dank für die gute Bezahlung der VVS durch die Nutzung eines Zwei-Zonen-Tickets, wo auch ein Kurzstrecken-Ticket ausgereicht hätte. ;-)

In HongKong war es auch vor über 10 Jahren schon so! Sogar eventuell besser, dort lädt man eine Karte mit einem gewünschten bzw. benötigtem Betrag und es wird jede Fahrt abgerechnet, so kann man auch mal eine andere Strecke fahren und es verfallen bei Krankheit oder Sonstigem keine "Haltestellen"... Vorschlag ist gut, denke auch, das wird kommen, da braucht man nicht auf weniger Zonen "hoffen". Schnellstmöglich umsetzen!

London hat sein ganzes Nahverkehrssystem (Busse, U-Bahn, Overland) mit der Oyster-Card auf ein solches System umgestellt. Für Touristen ist es ein bisschen blöd, aber das System ist auf der anderen Seite sehr flexibel: Tagespreisobergrenzen, kurzfristige Zubuchung von Extrafahrten auf das bestehende Monatsticket und so weiter alles möglich.

Ich sehe durch den Vorschlag keinen Nutzen im Rahmen dieses Bürgerhaushalt-Projektes. Kann man diskutieren, hat aber keine Priorität. Die Beispiele Paris und London kenne ich, sind aber auch nicht einfacher oder besser oder schlechter, nur anders m.M.n. Paris kennt übrigens auch Zonen (1-6).

Die Stadt Stuttgart sollte m. Mng. nach den VVS beauftragen, dies zu prüfen. Aber bitte auch das Thema Datenschutz usw. beachten.
Und: Dass der Nahverkehr dadurch billiger wird, sollte nicht erwartet werden, da es heute schon zu einem wesentlichen Teil von Stadt/Land/Bund und daher über unsere Steuern finanziert wird.