Historischer Stadtgrundriss als Masterplan

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Mitte
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

234
weniger gut: -227
gut: 234
Meine Stimme: keine
Platz: 
1888
in: 
2021

Bei neuen Bauvorhaben soll der damalige Stadtplan der Stadt als Rahmenplan berücksichtigt werden - Rekonstruktion und Wiederaufbau als nachhaltige Wertschöpfung.

Das Stuttgarter Stadtbild besteht heute aus einem undefinierbarem Brei aus Nachkriegsarchitektur und Verkehrsbauten. Es gibt keine einheitliche Struktur. Überall klaffen undefinierbare Lücken / Plätze auf, welche menschenleer oder unmenschlich sind, da zuviel Verkehr. Zusammenhängende und gewachsene Strassenzüge sind heute Mangelware.

Die “autogerechten Stadt” ist heute nicht mehr zeitgemäß! Bevor grüne Streuobstwiesen um Stuttgart bebaut werden (z.B. Birkacher Feld) sollen Flächen im Stadtkern zur Bebauung geprüft werden. Daher liegen in Verdichtung, Straßenverkleinerung und Überbauung von Bundesstraßen großes Potential um den dringend notwendigen Wohnbedarf zu decken.

Alles tun, um Stuttgart so gut wie möglich zum Original zurückzuführen. Architektur, welche unsere Vorfahren wiedererkennen und unsere Nachfahren stolz drauf sein können - daher könnte der historische Stadtgrundriss unser Masterplan sein.

Kommentare

16 Kommentare lesen

Keine gute Idee. Auch ohne Autoverkehr waren früher viele innerstädtische Straßen in den besseren Vierteln sehr breit, einfach um Platz und "Luft" zu haben. In schmalen dunklen Gassen will doch keiner leben- egal ob dort Autos fahren oder nicht.
Wir sollten keine Baufläche verschwenden und deshalb neue Viertel mit eher dichter Bebauung (d.h. geschlossene Straßenzüge mit Innenhof) ausführen, aber ob wir dafür ein paar Streuobswiesen zupflastern ist aus meiner Sicht für eine Stadt egal. Da sollten wir eher an den Neubaugebieten auf dem Land arbeiten.

Wo ist denn der historische Standgrundriss einsehbar?

Das fände ich auch schön. Ich schaue mir manchmal Postkarten vom Vorkriegsstuttgart an. Da war der marktplatz auch snoch schon und das Rathaus ... Das Grün in der Stadt brauchen wir dringend, da gebe ich Ihnen nicht Recht. Allerdings sollten wir die vielen Straßen rückbauen und sie in Grünflächen und Wohnraum umnutzen. Die Stadt der Zukunft ist eine Stadt der kurzen Wege. Es geht auch daruzm ARbeitsplatz und Wohnort möglichst nah zu haben oder sogar miteinander zu verbinden.

Welches Original-Stuttgart ist denn das richtige Original-Stuttgart? Stuttgart ist wie es ist und das ist kein Zufall, sondern Ausdruck seiner Geschichte. Wer Puppenstube haben möchte, fährt am Besten gleich nach Esslingen oder Tübingen.

Vielen Dank Sirlanzelotte für die Links. Vor allem der Link zu Stadtbaukunst finde ich sehr hilfreich!

dabei wir haben das Stadtschloss doch schon längst wiederaufgebaut...

(kein guter Vorschlag)

Finde ich nicht egal, "ein paar Streuobstwiesen"zuzupflastern. Aber zum Thema Historie:
Stuttgart hat viel alte Bausubstanz durch den Krieg verloren und das wenige, was noch übrig war, wurde leider dem sog. Fortschritt geopfert. Wenn man sich nur den Marktplatz von damals und heute anschaut: welch krasser Unterschied! Rathaus ist nicht schön, das alte hätte wiederaufgebaut werden können; anstelle der Fachwerkhäuser traten zum größten Teil gesichtslose Allerweltsbauten und dann der an Häßlichkeit nicht zu überbietende Betonbunker von Breuninger!

"Alles tun, um Stuttgart so gut wie möglich zum Original zurückzuführen."

Dann bitte auch auf die Originalgröße! Da muss man schon konsequent sein. Das muss dann auch nicht von Heute auf Morgen umgesetzt werden. Ich würde vorschlagen schrittweise und sozialverträglich jedes Jahr ein Stück der nicht historischen Bezirke von außen nach innen schrittweise abzureißen. Wenn wir beim Original von 1634 angelangt sind, können wir neu überdenken, ob die weiter zurückliegenden Originale nicht noch viel originaler für eine Großstadt wie Stuttgart wären. Ich bin da wirklich verhandlungsbereit.

K.A.Lauer - Mit diesem "Original" ist gemeint, dass die heutigen Bundesstraßen B14 / Cityring zu einem menschlichen Maße zurückgeführt werden könnten, ... dass ursprüngliche Hausfassaden oft "besser" waren (energetisch, städtebaulich, witterungstechnisch, etc.) ,...als unsere nicht-sagenden Glasfassaden.
Beispiel: Bei der Umgestaltung des Leonhardsvirtel gäbe es eine Chance,...der Altstadt zu huldigen und mit menschlichen Proportionen diese Stadtteil wieder an den inneren Kern zu verbinden,...siehe Links oben.

Sir Lancelot (Bei lanzelotte würde ich Lady bevorzugen),

im Grunde weiß ich was Sie meinen, mein ironischer Einwand galt mehr Ihrer plakativen Art. In manchen Teilen sind wir gar nicht so weit voneinander entfernt. Ich wehre mich auch gegen eine weitere Entfernung historischer Bausubstanz, diese sollte immer unterbleiben, wenn die Kernsubstanz noch saniert oder renoviert werden kann. Bei maroder Kernsubstanz aber, steht für mich die Frage der finanziellen Vertretbarkeit im Vordergrund. Wenn es möglich ist, dabei eine historische Fassade zu erhalten, gerne, auch wenn es mich etwas an eine Fassade aus einem Western (den Herrn Potjomkin mal außen vor lassend) erinnern würde.

Was ich aber überhaupt nicht befürworte, sind Neubauten als Nachahmungen in einer Art Neo-(Klassizismus, Jugendstil, Renaissance etc.); das wäre in meinen Augen optischer Betrug.

Dies hier (Zitat: der Altstadt zu huldigen und mit menschlichen Proportionen) könnte allerdings von vielen fehlinterpretiert werden. ;-)

Ihre Meinung zur Bebauung von landwirtschaflichen Flächen teile ich im Übrigen auch.

Zur Verkehrsproblematik, bei der ich etwas anders als Sie denke, äußere ich mich dann anderweitig.

Definiere 'Original'. Also wenn man bis zu den Römern (Cannstatt) und noch weiter zurückgeht, hätten die sicherlich auch eine Meinung dazu.

BAWS - Bitte verstehen Sie mit "Original" den städtebaulichen Zustand vor 1942, welcher der "gewachsenen Stadt Stuttgart" entspricht, also vor "Zerstörung" der Stadt. Keiner spricht davon, Fachwerkhäuser wieder aufzubauen. Jedoch, sollten die damaligen städtebaulichen Strukturen anerkannt werden.

Nun ja, die Straßenzüge im Kernbereich sind ja immer noch so wie damals. Als 1972 geborener Mensch tu' ich mich immer etwas schwer damit, dass auch den Nachkriegsgenerationen mit solchen Forderungen verwehrt wird, sich in vorhandenen Strukturen heimisch zu fühlen und diese für das Original zu halten. Ich wäre dann ebenso traurig, wenn das jetzige Rathaus abgerissen werden würde, das ich, wie den gesamten Marktplatz, recht nett und daher persönlich identitätsbestimmend finde. Jede Zeit hat ihr Original, ob mit oder ohne Kriegszerstörung. Ich kenne nur dieses Stuttgart und lebe hier und heute.

Der Marktplatz ist besonders hässlich nach dem Krieg aufgebaut worden. Wer das schöne alte Rathaus sehen möchte, der geht eben in die Hirschstraße, die Rückseite ist sehr schön. Ansonsten gibt es in ganz Stuttgart viele schöne Häuser aus der Gründerzeit z.b. im Westen, Süden.......wer Historisches gut findet geht eben hinters alte Schloss oder in die anderen Stadtbezirke. Und das Dorotheenviertel finde ich architektonisch gut gelungen.