Gleisbett begrünen und Lärm reduzieren - Stadtbahn Heslach / Vaihingen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Süd
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Thema: 
Gleisbegrünung
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

691
weniger gut: -102
gut: 691
Meine Stimme: keine
Platz: 
169
in: 
2021

Die offene Realisierung der Stadtbahngleise mit zum Teil engen Kurven in den dicht besiedelten Stadtteilen inklusive der Tal-Lagen kann ich nicht nachvollziehen. Von hinter dem Marienplatz bis Erwin-Schöttle-Platz, und von vor dem Südheimer Platz bis Engelboldstraße ist den ganzen Tag Quietschkonzert. Hier sollte bei jeder Reparaturmaßnahme der Gleiskörper wie erforderlich saniert, dann akustisch abgeschlossen und begrünt werden - und nicht in Gewebegebieten wie in Vaihingen oder nach Remseck (wegen mir dort auch, aber hier wäre es nötiger). Das muss die Stadt wollen und der SSB mitteilen, sonst ändert sich das nie.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Für den Lärmschutz im Stadtbahnschienennetz hat der Gemeinderat im Doppelhaushalt 2022/2023 einen Zuschuss für die SSB in Höhe von 700.000 Euro bereitgestellt. Finanziert werden soll damit ein Lärmmonitoring im Stadtbahnschienennetz und Wirkungsgutachten zu Lärmschutzwänden an zwei besonders belasteten Strecken in Möhringen inklusive der Baumittel zur Umsetzung der Lärmschutzwände. Zudem hat die SSB zugesagt ihren Pilotversuch zur Schienenkopfkonditionierung auszuweiten. Bei der Schienenkopfkonditionierung wird ein Trennmittel auf die Schienen aufgebracht, das den Reibwert zwischen Rad und Schiene reduziert und damit den Lärm mindert. Der Pilotversuch ging im Herbst 2021 an den Streckenabschnitten Vaihinger/Balinger Straße in Möhringen und Olgaareal in Stuttgart-West in Betrieb und soll um zwei weitere stark lärmbelastete Streckenabschnitte erweitert werden. Gleisbegrünungen werden bei Neubaustrecken grundsätzlich überall dort gewählt, wo diese technisch, betrieblich und wirtschaftlich vertretbar sind. Die aktuell verfügbaren technischen Möglichkeiten reichen allerdings nicht aus, um den Umbau bestehender Schottergleise in funktionierende feste Fahrbahn mit Gleisbegrünung innerhalb kurzer Sperrpausen (also bei Aufrechterhaltung des Betriebes) zu gewährleisten. Eine lärmmindernde Wirkung ist bei Grüngleisen gegenüber einem klassischen Schotteroberbau aber nicht gegeben.
wird teilweise umgesetzt

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat Süd unterstützt den Vorschlag einer Begrünung der oberirdischen Streckenabschnitte auf eigenen Gleiskörpern und hat bereits mehrmals die SSB zu entsprechenden Maßnahmen aufgefordert.

Kommentare

9 Kommentare lesen

o wie recht sie haben.

Kann ich voll und ganz unterstützen, v.a. auch im Umfeld des Stadtbahndepots ist es unerträglich und grenzt an Körperverletzung! (zw. 0:30 und 2 Uhr fahren die Stadtbahnen in das Depot und zw. 4:30 - 6:00 Uhr wieder heraus - begleitet von ohrenbetäubendem Quietschkonzert). Willkommen in der Industrienation Nr.?!

Stadtbahn ja - aber mit mehr Lärmschutz der Anwohner!!

Den Lärm bekommt man nur durch einen Tunnel weg, was gleichzeitig eine große Chance für eine schöne verkehrsberuhigte Zone in Heslach bedeutet.

Grün ist immer angenehmer fürs auge wie schottergrau

Das ist eine hervorragende Idee. Wer neben den Gleisen wohnt, weiß was es heißt unter dem nicht positiv gemeinten Quitschkonzert gemeint ist. Es gibt hier sicher gangbare Mittel, wie z.B. begrünen, bewässert, Lärmschutzpanelle ähnlich wie bei der Haltestelle Sonnenberg / Degerloch

Stellt sich die Frage wer zuerst da war, die Bahn oder die jetzigen Mieter/ Eigentümer.
Eine Begrünung kann nicht einfach mit Erde und Grassamen erfolgen! Dazu muß erstmal alles weg (Schotter und Gleis, Zusicherung,...). Dann muß mit Stahlbeton ein neuer Unterbau gebaut werden, sowie anschließend mit Wurzelsperre und neuer Zusicherung neu aufgebaut werden. Über mehrere Monate keine U-Bahn zwischen Vaihingen und Marienplatz? Für den "Lärm" ändert das nichts, dafür entstehen Folgekosten für die Instandhaltung.
Die Gleise passen sich der Örtlichkeit an, ich weiß nicht wie die Leute reagieren, deren Haus wegen der Begradigung des Schienverlaufs abgerissen werden müsste. Dann wird sicher nach mehr Wohnraum geschrien und die Aussage: Entschuldigung, daß sie jetzt auf der Straße sitzen, aber ihren Nachbarn war die Bahn zu laut. Hilft nicht wirklich.
Bewässerung mag in der Ebene noch funktionieren, aber ökologisch und ökonomischen sinnvoll ist das nicht und im Steigungsbereich kann weder bewässert noch geschmiert werden.

Wie Fluglärm in Bernhausen oder Geruch durch Klärwerk werden sie damit leben oder umziehen müssen. Ich kenne das Problem und kann sagen, daß man es irgendwann nicht mehr hört.

Im Plan zum Sanierungsgebiet Kaltental, sind die Gleisstrecken begrünt eingezeichnet. Die Frage ist, wann hier nun wirklich mal was umgesetzt wird. Eine Begrünung wäre eine massive Aufwertung der Böblinger Straße. In 2019/2020 wurde der Schotter erneuert. Die Bahn war außer Betrieb. Völlig unverständlich, warum man dann die gleich die Begrünung angegangen ist, die ja angeblich eh vorgesehen ist. Solange die Stadtbahn im Schotterbett durch Kaltental und Teile von Heslach läuft, werden die Straßenbereiche immer wie ein Güterbahnhof aussehen. Dann kann man dann noch so viel Mittel in die Sanierung stecken.