Der neue Stuttgarter Hauptbahnhof bietet mit seinen 8 Gleisen keine Erweiterungsmöglichkeiten und die Planung zur Verdoppelung (unter anderen) der Bahnfahrgastzahlen sieht Doppelbelegungen und Doppelstockwagen bereits konkret vor. Damit werden in absehbarer Zeit alle Register gezogen sein, das heißt, jede weitere Verbesserung erfordert einen zusätzlichen Bahnhof als Kopf- beziehungsweise Ergänzungsbahnhof.
Stuttgart muss daher auf den mit der DB vereinbarten Bau des Parkhauses (S21-Gelände A2) verzichten und die Planung im Rosensteinviertel so gestalten, dass Kopf- oder Ergänzungsbahnhofsgleise erhalten oder wie heute bis zum Rand des neuen Bahnhofs in Tieflage geführt werden können (mindestens als später realisierbare Option). Ansonsten drohen in einer Zukunft weite Wege beim Umsteigen, wenn etwa ein Kongresszentrum mühsam mit Gepäck überbrückt werden muss.
Die Zukunftsfähigkeit des neuen Bahnhofs ist sehr umstritten. Die im Rahmen der Schlichtung durchgeführte Kapazitätsanalyse weist Defizite im Modell auf, die Genehmigung für den Brandschutz steht aus ebenso wie der Nachweis gleicher Sicherheit für die Schräglage. Die Breite der Bahnsteige ist für die zu erwartende Fahrgastfrequenz sehr knapp bemessen, was sich auf die Pünktlichkeit des Betriebs auswirken kann. Dass für nachfolgende Generationen Erweiterungen gebraucht werden, kann niemand seriös ausschließen, und weitere Chancen werden sich nicht bieten. (So hat der Verband Region Stuttgart bereits festgestellt, dass eine 2. S-Bahn-Stammstrecke nicht möglich ist.)
Ein Parkhaus ist für die zentrale A2-Fläche eine denkbar schlechte Nutzungsform angesichts der Klimaziele mit Reduzierung des Individualverkehrs im Stadtgebiet. Die Verknüpfung zum ÖPNV muss an den Rändern über dort gegebenenfalls auszubauende P&R-Parkplätze erfolgen.
Dieser Vorschlag wird vom Kreisverband Stuttgart des Verkehrsclub Deutschland unterstützt.
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