Hundehalter verpflichten

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Sicherheit, Ordnung
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Wirkung: 
Einnahme

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

148
weniger gut: -41
gut: 148
Meine Stimme: keine
Platz: 
262
in: 
2011

Vorneweg - Ich bin ein großer Tierfreund. Ich bin aber stinkesauer über viele Halter in Stuttgart.
1) Viele halten in kleinen Wohnung unartgerecht Tiere
2) Ein Spaziergang in den Parks, am Neckarufer ist ernüchternd: massenhaft braune Tüten mit Hundescheisse. Dann macht es noch mehr Sinn, den geliebten Vierbeiner tütenfrei ausscheißen zu lassen, oder?
3) Freies Herumlaufen von Hunden: Dadurch ist meine Tochter einmal vom Fahrrad gestürzt. Einer hat sie gebissen, weil sie aus Angst davongelaufen ist. Zitat Hundebesitzer: Selber schuld! Der Hund spürt die Angst.

Vorschlag:
1) Hundeführerschein gegen Gebühr: Kosten 1000 €; Schosshundehalter nur gebührenpflichtiger Vortrag.
2) Höhe der Hundesteuer nach Art des Tieres (Größe, Gefahrengrad)
3) Höhere Geldstrafen bei Missachtung von Leinenzwang in Parks, Wegen und Spielplätzen oder bei Verunreinigung. Beispielsweise Freies Abkacken oder Tüte in den Neckar oder in die Gegend werfen 250 €.

Streife (auch abends und in den frühen Morgenstunden) von einigen wenigen (Park)-kontrolleuren (Finanzierung siehe oben), mehr Sicherheit.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

10 Kommentare lesen

Beim ersten Punkt (nicht artgerechte Haltung): absolute Zustimmen. Ansonsten sehe ich den Vorschlag durchwachsen und lehne es eher ab. Leinenzwang in einer Gegend wo regelmäßig Kinder sind (Spielplätze, Wohngebiete) find ich absolut ok, aber wenn man da noch Parks, Waldwege usw. dazunimmt, wo soll ein Hund dann noch frei laufen dürfen? Hundeführerschein ist sicher auch sinnvoll, aber warum da mehr bezahlt werden soll als die Unkosten leuchtet mir nicht ein solange es eine Hundesteuer gibt. Das würd ich aber sogar umdrehen: Keine Hundesteuer und im Gegenzug einen relativ teuren Hundeführerschein (mit Möglichkeit der Ratenzahlung), da dies bei der Überlegung sich einen Hund anzuschaffen präsenter wäre als eine laufende Hundesteuer. Das führt dazu dass man sich einen Hund wirklich nur anschafft wenn man sich das grundlichst überlegt hat und nicht mal so hopplahop als Weihnachtsgeschenk ein Welpe für die Tochter und erhöht damit das Verantwortungsbewusstsein der Halter.

Aber mal abgesehen davon:
Das Zitat des Hundebesitzers ist in der Situation natürlich unter aller Sau da unsensibel und einseitig, keine Frage. Aber es ist durchaus was dran: Zwei Lebewesen treffen aufeinander und reagieren instinkthaft, das Kind rennt aus Angst weg und weckt damit den Jagdinstinkt des Hundes. Aber natürlich fordert niemand einen "Elternführerschein" indem auch enthalten ist, dass man seinem Kind den Umgang mit Tieren beibringt, und es fordert auch niemand das ein Kind nicht weiter als 2m von den Eltern entfernt sein darf ("Leinenzwang"). Entschuldigt natürlich nicht den Hundebesitzer, will damit nur verdeutlichen dass hier oft mit zweierlei Maß gemessen wird. Wieso sollten Hunde nicht das gleiche Recht auf Freiheit haben wie Menschen? Grad zu dem beispiel das die Tochter wegen einem Hund vom Fahrrad gestürzt ist: Sorry, aber da gehören wirklich zwei dazu und war sicher auch pädagogisch sinnvoll: Vorrausschauendes Fahren mit angemessener Geschwindigkeit! Es werden ja auch oft Hunde von Fahrradfahrern an- bzw. von Autofahrern überfahren. Übrigens: Bin in ner ländlichen Gegend aufgewachsen und hab als Kind ständig mit den unterschiedlichsten freilaufenden Hunden gespielt, mir ist nie was ernsthaftes passiert, einmal gebissen (hat der Hund wohl als Warnung gedacht, hätte mich locker zerfetzen können), hab daraus gelernt wie man mit einem Hund nicht umgehen sollte und hab paar Tage danach schon wieder mit ihm gespielt. Ich schließe daraus: Entweder sind Hunde garnicht so agressiv wie oft getan wird (sonst wär ich am laufenden Band gebissen worden) oder aber gerade Leinenzwang, mangelnder Auslauf etc. machen sie agressiv (das kann ich mir sehr gut vorstellen!).

"Wieso sollten Hunde nicht das gleiche Recht auf Freiheit haben wie Menschen?"

Weil es Tiere sind. Tiere, die der Mensch domestiziert hat und sich - siehe oben - auch gerne mal zu wenig artgerechten Bedingungen hält. Wer auf dem Land lebt, geht selbstverständlich anders mit Tieren um. Ich bringe meiner Tochter schon bei, dass sie vorsichtig auf Tiere zugeht und nicht einfach jeden Hund streicheln darf; aber das war's auch - es sind Tiere, und ich verlange, dass die Hundehalter diese Tiere angemessen im Griff haben. Von daher finde ich Teile des obigen Vorschlages sehr gut.

Ich wohne in Weilimdorf direkt angrenzend an einen Grünstreifen (Stedingerstraße) auf dem sich ein an sich schöner Kinderspielplatz befindet. Der Hundekot findet sich allerdings überall, sogar im Sandkasten. Leider habe ich auch keine Idee, wie man den Hundebesitzer mit gemäßigten Maßnahmen beikommen soll. Bei manchen (und es bedarf ja nur weniger solcher) ist ein Unrechtsbewusstsein einfach nicht vorhanden. Ich halte es daher tatsächlich für gut, wenn Kontrollen eingerichtet würden und empfindliche Ordnungsstrafen verhängt würden.

@ Liamara
Ok, ich formuliere die Frage um: Wieso sollten Tiere nicht das gleiche Recht auf Freiheit haben wie Menschen?

...wenn Jede(r) seinen ach so süßen Hund richtig erziehen würde, bräuchten wir diese Diskussion gar nicht! Ein souveräner Hund macht wenig Aggression, aber einer, der keinerlei Führung hat, hat Angst und beißt ....

Ich unterstütze den Vorschlag voll und ganz.

Wir versuchen unsere 3 kleinen Kinder, wo immer es geht, an Tiere heranzuführen und ihnen angemessenes Verhalten vorzuleben - das Problem sind (leider gar nicht so wenige) Hundebesitzer, die uns dieses Kennenlernen brachial aufzwingen (indem sie ihr Tier frei laufen lassen bzw. die Jo-Jo-Leine auf mehrere Meter ausfahren) und denen die Freiheiten ihres Lieblings über die Interessen von Kindern gehen.

Und da möchte ich doch mal kurz festhalten:
- Wir leben eben in Stuttgart und nicht auf dem Land. Wer sich in der Großstadt einen Hund zulegt, muss die Regeln akzeptieren, die sich nun mal aus beengterem Zusammenleben ergeben.
- Ganz konkret gilt das für den Leinenzwang. Der gilt in öffentlichen Grünanlagen - trotzdem muss ich ständig mit Hundebesitzern darüber diskutieren.
- Eine Gleichsetzung der Interessen von Kindern und Hunden ist nun völlig neben der Spur. Selbstverständlich ist gegenseitige Rücksichtnahme unverzichtbar, und das Bedürfnis von Hunden nach freiem Auslauf sollte auch gerne durch mehr eingezäunte Auslaufflächen befriedigt werden - aber ein Tier ist ein Tier. Wenn wir unsere Kinder schon nicht mehr höher wertschätzen als unsere Haustiere, wird es mit der familienfreundlichen Großstadt wohl nichts.

Soweit ich weiß, ist es eine mit 30 bis 50 € bewährte Ordnungswidrigkeit (OWI), den Hund in der Öffentlichkeit scheißen zu lassen. Doch nur wenige halten sich daran. Es müsste an den einschlägigen Stellen nicht nur Tüten geben, sondern auch Schilder in mehreren Sprachen, die auf die OWI hinweisen.

Außerdem: Leinenzwang und ausgewiesene Hundeparks, wo sie frei laufen können, so wie in den USA. Ich bin schon angefallen worden, meine Tochter auch und die Hundekacke ist ein tägliches Ärgernis. Wenn man mit Hundebesitzern spricht, sagen sie immer, sie sammeln den Kot ein, wer macht das dann nicht? Bei der Stadt sagte man mir, dass man privat kein Schild mit einem Hinweis auf die OWI aufstellen dürfte, schon klar, aber warum macht es dann die Stadt nicht?

Nicht der Hund ist das Problem, sondern der Halter.
Typischer Spruch wenn der Hund jemanden anspringt, verbellt usw.: "huch, das hat er aber noch nie gemacht". Willkommen in der Realität, lieber Hundehalter, dein Hund ist ein Tier und kein Spielzeug. Der beste Freund des Menschen hat einen eigenen Willen und den bekommt er meist auch, denn nur die wenigsten Hundehalter in der Stadt kennen sich mit ihrem Hund aus bzw. haben geklärt wer das sagen hat. Ich rede hier nicht von kleinen Schoßhündchen, sondern von "richtigen" Hunden, die in Wohnungen in der Stadt wirklich nichts zu suchen haben.
Wer einen größeren Hund halten will, der freien Auslauf braucht, soll gefälligst aufs Land raus oder soll sich einen Garten zulegen und den Hund ansonsten sicher und ausnahmslos anleinen.

So wie hier teilweise geschrieben wird, könnte man meinen, dass Hunde durchweg reißende Bestien sind.

Kinder und Hunde dürfen nicht die gleichen Rechte haben? Weil Kinder eben Kinder sind? Und Hunde Hunde? Ähm... Was ist das für ein Argument?

Ich ärgere mich vor allem, wenn ich aus meiner Haustür trete und direkt davor ein Hundehaufen liegt. Will man nicht täglich darüber stolpern (vom Geruch mal abgesehen) muss man das tun, was der Hundehalter hätte tun müssen: den Dreck wegputzen. Und wenn das dann noch alle zwei bis drei Wochen passiert, entwickelt man sich echt zu einem Hundehalter-Hasser.
Leider fühle ich mich da ziemlich machtlos, da mir der Hundhalter noch nie begebnet ist. Wenn ich ihn träfe, wäre ich mitlerweile so weit ihn tatsächlich anzuzeigen. Vielleicht würde eine Geldstrafe ihn ja motivieren, den Kot seines Hundes selbst einzusammeln.