Autofreie Stadt

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Verkehr
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

144
weniger gut: -90
gut: 144
Meine Stimme: keine
Platz: 
642
in: 
2011

Stuttgart liegt im Kessel. Es ist eng, es staubt und die Luft ist schwer belastet. Der Westen belegt sogar bundesweit einen der Spitzenplätze beim Parkplatzmangel. Was würde eigentlich dagegen sprechen, den Transitverkehr tatsächlich konsequent auf die Umgehungsstraßen zu verweisen, den ÖPNV noch weiter zu stärken und durch den Ausbau der Park und Ride Angebote allen, die in die Stadt wollen, an den Grenzen das "Umsatteln" vom Auto auf die Bahn oder das Taxi abzuverlangen. Geschäftsleute steigen mit Sicherheit fast ohne mit der Wimper zu zucken einfach auf Taxis um, wenn es nicht sofgar auch in Ordnung ist einfach die Bahn zu nehmen.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

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Das wäre dann wohl die Antwort auf die Frage "Wie kann man den Einzelhandel in der Innenstadt am schnellsten vernichten?" ;-) Zumindest würden ich und sicher auch viele andere Autofahrer dann nicht mehr zum shoppen in die Stadt fahren, wenn man dann die Einkäufe mit sich rum schleppen muss, was im ÖPNV absolut kein Spaß ist, und ich wüsste auch nicht, wie man das verbessern könnte. Da fährt man dann doch lieber woanders hin, beispielsweise aus den südlichen Vororten nach Sindelfingen zum Breuningerland. Dort gibt es zwar weniger Auswahl, aber dafür kann man dort auch noch kostenlos parken und hat nur kurze Wege zum Auto. Wenn die Innenstadt so unattraktiv gemacht wird, finden sich sicher schnell geschäftstüchtige Investoren, die außerhalb attraktive Einkaufsmöglichkeiten mit größerer Auswahl schaffen.

Transitverkehr auf die Umgehungsstraßen zu verschieben, klingt zwar toll, leider gibt es zu wenige, und die, die es gibt, sind jetzt schon hoffnungslos überlastet. Bevor man überhaupt nur im entferntesten daran denken kann, die Stadt für Autos zu sperren, muss hier erstmal kräftig investiert werden, beispielsweise müssen A8 und A81 weiter ausgebaut eine ordentliche Ringumgehung konsequent vorangetrieben werden.

Und was ist mit den Leuten, die in der Stadt wohnen? Soll man denen das Auto verbieten?

Lieber "User",
(ich beziehe mich auf den Kommentar)
ich frage mich, was Sie wohl immer so alles in der Stadt einkaufen. Ich besitze KEIN Auto, und kaufe dennoch gerne und viel in der Stadt ein. Hier mal eine Hose, dort ein paar Schuhe, einige T-Shirts, oder auch eine
neue Kaffeekanne oder was auch immer. Ich habe bisher noch alles problemlos mit der U-Bahn nach Hause transportieren können. Also wenn Sie nicht gerade eine Matratze kaufen oder ein 100-teiliges Kaffee-Service
(und wie oft macht man das schon?), dann ist das doch kein Problem!
Es ist mehr eine Frage des Wollens, denke ich.

Schließe mich nni8 voll und ganz an. Als ich vor einigen Jahren schweren Herzens aus Kostengründen mein Auto aufgeben musste, war ich zunächst ängstlich wie ich den Alltag ohne Auto überstehen würde. Erfreulicherweise durfte ich feststellen, dass zumindest während der Betriebszeiten der Stadtbahn das Leben deutlich einfacher geworden ist, stressfreier dank weniger Herumstehen im Stau und gesünder, da ich nun mehr Strecken zu Fuß zurück lege. Schwerere Einkäufe lassen sich einfach im Roll-Trolley transportieren. Allerdings tätige auch ich meinen Wocheneinkauf nicht in der Innenstadt. Das neue paar Schuhe oder die neue Jeans nach Hause zu transportieren ist wohl nun wirklich kein aufregendes Abenteuer! Wer behauptet in der Innenstadt direkt neben dem anvisierten Geschäft parken zu müssen, klingt für mich ganz schön verwöhnt. Die bessere Luft und Lebensqualität sollte es uns wert sein, den ÖPNV auszubauen.

Leider fehlen zumindest im Nordosten leitsungsfähige Umgehungsstraßen wie ein "Nord-Ost-Ring", Verkehrsinfarkt in den Vororten und umliegenden Kommunen wäre die Folge. Der Parklplatzmangel im Westen wird mit dem Anwohnerparken angegangen und hat mit "Transitvekehr" wenig zu tun.

Eine wunderschöne Utopie - Stuttgart autofrei, mit ordentlichem ÖPNV und billig zu mietenden Elektro-Autos, falls tatsächlich etwas Schweres gekauft und transportiert werden muss. Denn diese Stadt ist ein einziges Verkehrs-Desaster, es ist hier zu laut, zu dreckig und absolut Fußgänger- und Fahrradfahrer-feindlich - also das Gegenteil von lebenswert.

Ich sage ja nicht, dass es mir dann nicht mehr möglich wäre, in der Stadt einzukaufen, aber ich würde es nicht mehr tun, weil es mir zu stressig wäre. Wenn ich was gekauft habe, z.B. ein Paar Schuhe, möchte ich die Tasche mit der sperrigen Schuhschachtel möglichst schnell loswerden, und nicht die ganze Zeit mit mir rumtragen, und immer aufpassen müssen, dass ich sie nirgends vergesse. Und in der überfüllten U-Bahn ist es spätestens mit 2 Taschen auch extrem nervig. Ich habe es früher auch schon mit ÖPNV gemacht, deshalb kann ich das gut vergleichen, und ohne Auto möchte ich es nicht mehr machen, wenn ich irgendwie die Möglichkeit habe. Da würde ich dann doch lieber mit dem Auto ins Breuningerland fahren, auch wenn es dort nicht ganz so viel Auswahl und Abwechslung gibt.

Natürlich kann man sagen, dass das eine Frage des "Wollens" ist, aber wir leben (noch) in einem freien Land, und wenn genug Autofahrer nicht "wollen", kann der Einzelhandel in der Stadt eben dicht machen.