Historische Straßennamen mit NS Vergangenheit umgestalten

|
Stuttgart-Ost
|
  • Zusätzliche Themen
|
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

429
weniger gut: -278
gut: 429
Meine Stimme: keine
Platz: 
902

In der Tötungsanstalt Grafeneck bei Gomadingen im heutigen Baden-Württembergischen Landkreis Reutlingen wurden im Jahr 1940 im Rahmen der Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus, der so genannten Aktion T4, systematisch 10.654 Menschen mit Behinderung, vor allem aus Bayern, Baden und Württemberg, aber auch aus Hessen und dem heutigen Nordrhein-Westfalen, ermordet.

Die Planungen sind von Stuttgart gelenkt worden.

Nun hat der Stuttgarter Osten selbst eine Grafeneckstraße.

Was soll NS Erinnerungsarbeit oder was MUSS NS Erinnerungsarbeit?

Wir als Stadtgesellschaft müssen mehr über die Stadt Geschichte wissen, und auf den Namen hinweisen.

Gerade nach über 80 Jahre und hier im Stuttgarter Osten, wissen vom 200 Menschen …. 190 nicht, was Schloss Grafeneck für eine Bedeutung hatte.

Die Straße muss mit einen weißen knoten versehen werden. Es gibt genug Möglichkeiten zusätzlich nachzurüsten mit Hinweistafeln oder Stelen mit qR-Codes.

Zusammenfassung:

ich habe mal nachgesehen. Die Grafeneckstraße gibt es seit 1911(Quelle: Die Stuttgarter Straßennamen. 2. Aufl. Stuttgart 2007), die Straße wurde zu dieser Zeit angelegt. Es ist also hier keine Umbenennung.

Pech für die Straße (bzw. für Grafeneck), dass sie in diese Geschichte geraten ist. Nach meiner Auffassung, muss man an dem Ort auch daran erinnern, weil vergessen wir nicht, weil teile der Stadt Stuttgart, waren dabei.

Aktion Brandt“
Mit der „Aktion Brandt“ sollten ab 1942 Bettenplätze für Kriegsverletzte entstehen. Dazu wurden Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten in Ausweichkrankenhäuser verlegt – oder bei dieser Gelegenheit gleich umgebracht. Denn die nach dem „Bevollmächtigten für das Sanitäts- und Gesundheitswesen“ Professor Karl Brandt benannte Aktion war Nachfolgerin der Aktion T4, bei der bis 1941 mehr als 70.000 psychisch Erkrankte und Behinderte vergast wurden.„Aktion Brandt“ betrieb die „Euthanasie“ subtiler: Gemordet wurde dezentral in den Kliniken vor Ort usw.

Kommentare

13 Kommentare lesen

Sehe ich zweideutig. Anstatt einfach umbennen und "nicht mehr sichtbar machen" fände ich eventuell ein Schild mit Auf- und Erklärung als Mahnmal sinnvoller.

Stimme hier Herrn Mühlheimer zu. Durch Umbenennen wird die Geschichte unsichtbar gemacht.

Danke für die Kommentare. Hier steht nix von entfernen des Straßennamen. Es muss eine Umgestaltung und durch einen weißen knoten informiert werden. Dabei gibt’s viele Möglichkeiten. Aber erinnern ist in der Täterstadt nicht erwünscht.

Der Stuttgarter Osten mit seinen Menschen weiß nichtmal die Bedeutung zu Schloss Grafeneck.

Es muss genau an der Straße informiert werden. Dazu kann mit einer Wanderausstellung über die Tötungsanstalt Schloss Grafeneck weiter informiert werden. Eine Proaktive NS Erinnerungsarbeit muss immer in den öffentlichen Raum. Dort wo die Menschen sind.

Man könnte mal mit den prominenten, nach SS-Untersturmführer Hanns Martin Schleyer benannten Bauten anfangen.

In Stuttgart gibt es eine bewusste Art von Helden Umkehr. Vermutlich hat das eine Folge von Entnazifizierung und die Stunde null. Vermutlich war Schleyer nur in der SS um im Widerstand gewesen zu sein? Tatsache ist aber:

Straßennamen im Stadtbild müssen gekennzeichnet werden, indem in die Pfosten der Straßenschilder svmbolisch ein weißer Knoten geknüpft wird zb.?

Solche Knoten weisen so prägnant darauf hin, dass hier etwas zur Diskussion ansteht und trägt für eine Diskussion im Öffentlichen Raum bei.

Besser als ersetzen, erachte ich eine kritische Auseinandersetzung damit, z. B. durch erklärende Infotafeln.

Das Julius-Brecht-Haus sollte umbenannt werden ! Offenbar war er federführend in der Enteignung der Juden.

Infotafeln wären die beste Lösung. Die Bedeutung eines weißen Knotens würde den meisten unklar bleiben.

Robert….. der knoten kann nie alleine stehen. Ich habe zur Zeit eine Collage zu dem Thema am Straßenschild angebracht.

Stimme hier Herrn Mühlheimer zu.

Ja, die Namen müssen bleiben, sonst nehmen wir uns unsere Vergangenheit. Aufklärung ist besser.

Es wäre nicht zumutbar, in einem Haus, das nach einem Organisator des Dritten Reiches benannt ist, zu wohnen.
Es ist nicht möglich, sich dort einigermaßen zu Hause zu fühlen und seelisch eine Strapaze , wenn die persönliche Lebens - und Familiengeschichte betroffen ist.

Durch die Wohnungsnot sind nicht unbedingt Alternativen verfügbar.
Bei einem Wohnhaus ist eine Umbenennung notwendig.