Foodsharing-Stadt Stuttgart umsetzen und voranbringen

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Stuttgart (gesamt)
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Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

952
weniger gut: -101
gut: 952
Meine Stimme: keine
Platz: 
36

Stuttgart ist seit November 2022 foodsharing Stadt. Der Motivationserklärung sollen weitere Projekte folgen. Stuttgart soll Vorbild sein und die nötigen Stellen schaffen, um Lebensmittelverschwendung deutlich zu verringern.

- Unterstützung der ehrenamtlichen Initiativen bei Einrichtung von Abgabe- und Abholstellen für gerettete Lebensmittel v.a. in öffentlichen Gebäuden, Übernahme der Betriebskosten. Wo nicht möglich, unterstützt die Stadt logistisch und finanziell bei der Standortsuche. Ziel soll sein, dass kurz- bis mittelfristig in jedem Stadtbezirk, bis spätestens 2030 in jedem Stadtteil ein Fairteiler entsteht. Alle Stuttgarter*innen sollen Zugang zu geretteten Lebensmitteln bekommen. Die Fairteiler sollen öffentlich organisiert und beworben werden.
- Kampagne der Stadt, evtl. in Kooperation mit der städtischen Wirtschaftsförderung, die Einzelhandel, Gastronomie, Großmarkt, verarbeitende und erzeugende Betriebe für das Thema sensibilisiert. Information über Wege zur Vermeidung von Überproduktion, Abfallreduktion, Kooperation mit Tafelläden, Foodsharing-Initiativen oder das Verschenken an die Kundschaft („Goldene Tonne“)
- Der Umweltpreis 2024 wird unter das Motto „Lebensmittelverschwendung vermeiden ist aktiver Klimaschutz“ gestellt und richtet sich an alle Akteur*innen im LM-Bereich. Prämiert werden Engagement und innovative Ideen, die beim Umgang mit Lebensmitteln Überschüsse und Verderb vermeiden.
- Kooperation mit den Inis für mehr Bildungsangebote zum Thema LM-Verschwendung. Sowohl in Kindergärten und Schulen als auch Institutionen, die sich an sozial Benachteiligte richten.
- Unterstützung der Initiativen bei der Öffentlichkeitsarbeit für das Thema Lebensmittelrettung z.B. mit Aktionstagen; Einrichtung einer Webseite mit allen Stuttgarter Initiativen und Angeboten um Lebensmittelspenden, Foodsaver*innen und Ehrenamtliche zu gewinnen; Werbung für die Rettungsangebote bei städtischen Festen oder in städtischen Kantinen u.a.

Stellungnahmen Verwaltung und Bezirksbeiräte
Stellungnahme der Verwaltung: 

Im Dezember 2022 beschloss der Gemeinderat die Unterzeichnung der Motivationserklärung „Foodsharing-Stadt“. Damit hat sich die Landeshauptstadt dazu bekannt, das Thema Lebensmittelwertschätzung in der Stadt zu verankern, für die Problematik der Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren und zusammen mit unterschiedlichen Akteuren aus der Zivilgesellschaft, Wirtschaft oder der Politik zusammenzuarbeiten, um die Ressource Lebensmittel effizienter zu nutzen.

Zudem ist die Landeshauptstadt bereits im Bereich Vermeidung von Lebensmittelverlusten aktiv. Seit 2021 wird der Verein Raupe Immersatt e.V. für den Betrieb und zur Weiterentwicklung eines Foodsharing-Cafés durch die Landeshauptstadt Stuttgart institutionell gefördert. Seit 2022 befasst sich auch die neu geschaffene Stelle der Koordinatorin für klimafreundliche Ernährung (angesiedelt bei der Stabsstelle Klimaschutz) mit dem Thema. In diesem Rahmen findet ein Austausch mit Vertretern aus Gastronomie, Betriebsverpflegung, Einzelhandel, Produktion und Großmarkt mit dem Ziel, das Thema Lebensmittelverschwendung aufzugreifen und gemeinsam an Ideenfindung sowie der Maßnahmenumsetzung mitzuwirken, statt.

Konkret sind im Sinne des Antrags folgende Aktivitäten denkbar:

• Die Unterstützung der ehrenamtlichen Initiativen bei Einrichtung von Abgabe- und Abholstellen („Fairteiler“) für gerettete Lebensmittel kann in Form von Netzwerkarbeit, Koordinationstätigkeiten sowie kommunikativer Unterstützung erfolgen. Eine Übernahme der Betriebskosten wäre als freiwillige Aufgabe der Stadt möglich. Alternativ denkbar wäre beispielsweise auch eine Finanzierung der Einrichtung der Fairteiler, also der Ausstattung mit Regalen, Kühlschränken und gegebenenfalls weiteren nötigen Elementen. Die Einrichtung von Fairteilern in allen Stadtbezirken würde eine entsprechende Mitwirkung ehrenamtlicher Akteure voraussetzen, die geeignete Orte identifizieren und Konzepte für den Betrieb entwickeln. Zu klären sind zudem die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen und die Verantwortungsübernahme für den Betrieb der Fairteiler in der Praxis.

• Kampagne der Stadt: Bereits in Planung sind mehrere öffentliche Formate, die das Thema Lebensmittelverschwendung aufgreifen. Sowohl im Rahmen der 4. Stuttgarter Armutskonferenz im Mai 2023 als auch im Rahmen der Urban Future Conference im Juni 2023 werden entsprechende Programmpunkte in Zusammenarbeit mit lokalen foodsharing-Initiativen, Tafelläden und Stiftungen erarbeitet, um später daraus konkrete und möglichst nachhaltige Projekte ableiten zu können. Zukünftig kann das Thema Lebensmittelwertschätzung verstärkt in die Klima-Kommunikation der Stadt integriert werden. Das Thema sollte dabei unter der Dachmarke #jetztklimachen laufen.

• Ausschreibung Umweltpreis: Mit dem Umweltpreis der Stadt werden Aktionen und Projekte ausgezeichnet, die einen herausragenden Beitrag zum Schutz der Umwelt geleistet haben. Daher bietet sich an, das Thema Lebensmittelwertschätzung im Wettbewerb aufzugreifen. Allerdings ist die nächste Ausschreibung erst für das Jahr 2027 geplant. Der Wettbewerb 2025 findet turnusgemäß als Fotowettbewerb statt.

• Bildungsangebote im Gesamtkontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung und „Nachhaltigkeit im urbanen Raum“: Die Einbettung des Themas in die schulische und außerschulische Bildung kann durch eigene kommunale Angebote und Zusammenarbeit mit Kooperationspartner*innen unterstützt werden. Hierzu können unter anderem auch gezielte Förderungen oder die Berichterstattung über bereits geplante Events und Best Practice-Beispiele erfolgen.

• Unterstützung der Initiativen bei der Kommunikation: Schon jetzt können sich Initiativen unter www.jetztklimachen.de auf der Klima-Karte eintragen oder ihre Beiträge auf der Themenseite "Ernährung" einbringen. Besondere Erfolgsprojekte oder relevante Veranstaltungen können zukünftig im Newsletter der Stabsstelle Klimaschutz vorgestellt werden.

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Durch den Verzehr von verdorbenen Lebensmitteln können Menschen an Lebensmittelinfektionen oder -vergiftungen schwer erkranken. Deshalb gibt es die Belehrung gemäß § 43 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz zum Schutz der Verbraucher*innen.

Es wird viel zu viel Essen aus dem Grund weggeworfen, dass es für Betriebe nicht wirtschaftlich ist, etwas anderes damit zu tun. Ethisch, in Bezug auf soziale und klimatische Fragen ist das ziemlich bedenklich, deshalb sollte alles dafür getan werden, dass geniessbare Lebensmittel anders verwendet werden.