Judenlager Killesberg / Stuttgarter Juden & Ghettohäuser

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Stuttgart (gesamt)
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Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

320
weniger gut: -191
gut: 320
Meine Stimme: keine
Platz: 
1321

Was soll eine NS Erinnerungsarbeit oder was MUSS eine NS Erinnerungsarbeit?

Wieder einmal zeigt es sich, wie wichtig es ist zu forschen, weil die unterschiedlichen Forschung nach 80 Jahren im Detail leider immer oder bewusst NOCH ausbleiben.

Unabhängig davon, was in welchem Gebäude auf dem Gelände der Reichsgartenschau ab 1941 genau passierte, handelt es sich wegen dieser Vorgänge natürlich um ein insgesamt „belastetes“ Gelände – und das sollte auch jeder im Hinterkopf haben, der dort kommerziell tätig ist, oder am Killesberg lebt.

Gerade der heutige Perkins Park, was allen gut bekannt ist, wurden die heiligen Hallen zweck entfremdet, um die Menschen vor dem Abtransport in die Vernichtungslager dort Zwangsweise einzusperren und damit, die letzen Tage in Stuttgart voller Angst verbrauchten.

Dies MUSS erforscht werden. Warum man es nicht tat, liegt klar auf der Hand.

Das gleiche gilt sowieso für Zwangsunterkünfte:

#Juden & Ghettohäuser
#Zwangsbordelle
#Zwangsarbeiterlager
#Konzentrationslager

Dazu kommt noch die Verpflichtung der Stadt Stuttgart zb., sich um russische Denkmäler / Grabstätten zu kümmern. Was natürlich nicht getan wird. Warum ?

Das ist keine NS Erinnerungskultur, wenn man die Augen davor verschließt. Nicht nur, dass es eine moralische Verpflichtung gibt, gibt’s klare Verträge mit den Siegermächte oder mit Opfergruppen.

Zudem wird es auch mal Zeit, dass die Stadt Stuttgart seine direkte Beteiligung bei der Beschlagnahmung des jüdischen Eigentum offen legt.

Weil wir alle sind in einer moralischen Verpflichtung noch genauer hinzuschauen.

Ich beantrage, dass die Stadt Stuttgart muss mehr Geld für die Forschung, für Archive, Initiativen und Vereine zu Verfügung zu stellen, die diese Forschungsarbeit dann übernehmen .

Dazu gehören auch die Juden und Ghettohäuser und derer Markierung im öffentlichen Raum und weitere Forschung der Zwangsunterkünfte der Zwangsarbeiter, Zwangsbordelle usw.
#thetäterstgt

Kommentare

7 Kommentare lesen

Es ist schon komisch, wenn die Stadt Stuttgart echte Nazis als Helden und Widerstandskämpfer verehrt. Warum wird das Versagen von v. Stauffenberg so gefeiert und zugleich soviel Geld in die Hand genommen?

Ist den seine neuste Ausstellung, nicht pure Schuldumkehr?

Dazu wird das Mahnmal an die Opfer des Nationalsozialismus nicht mehr beleuchtet,
aber dafür brennt das Licht bei echten Nazis.

Das sind die Prioritäten etwas verkehrt.
Gerade um das alte Schloss, gibt es noch viele NS Erinnerungslücken und Aufklärung um die Zeit des Nationalsozialismus. Vergessen wir nicht, die Markthalle oder die Fläche um das Dorotheen Quartier. Man muss natürlich historische Gebäude und Plätze für den öffentlichen Raum markieren, um das das Verständnis der Stadt Gesellschaft in der Gegenwart auch ankommt.

Trigger

Schlusswort:
Durch die „Entjudung" des Wohnraums - entstanden die „Judenhäuser"

Heraus mit den Juden aus den guten und billigen Wohnungen!

Mit dieser populistischen Kampfparole der Nationalsozialisten aus dem Jahre 1939 begann die systematische Vertreibung der österreichischen und deutschen Juden aus ihren vertrauten Wohnungen.

Hinter dieser Politik standen nicht nur ideologische Prinzipien, sondern auch handfeste materielle Interessen.

Viele Nichtjuden und Nazis profitierten davon und deren Nachkommen bis heute.

Die Räumung der Wohnungen und Häuser sowie die Einrichtung von sogenannten Judenhäusern, war überdies die erste Station des Weges, der über die Separierung und die Deportation zur Vernichtung führte.

In Stuttgart wurden ab 1939 über 100 dieser Judenhäuser errichtet. In ihnen wurden vermutlich a. 1000 Familien vor ihrer Deportation in die Konzentrations- und Vernichtungslager zusammengepfercht.

Zum besseren historischen Verständnis wird dieser Teil der Geschichten ein Bericht über die Praxis und Motive der sogenannten Arisierung und der Grund der Vernichtung aufzeigen.

"Judenhäuser" auf den ersten Blick handelt es sich bei dem, was er über die Ausgrenzung der Juden in Stuttgart während der Jahre um 1939 passiert, um dieses traurige Stück Kessel Geschichte muß aufgearbeitet werden. Was in Stuttgart geschah, geschah in Frankfurt wie in München, in Berlin sowie in Münster. Es handelt sich hierbei um die lokale Variante eines allgemeinen Geschehens, dass zu teilen erforscht ist, aber wie so oft mit schmerzender Genauigkeit nicht bei uns in Stuttgart beleuchtet.
Wie ab 1939/40 im Deutschen Reich der eng gewordene Markt für Wohnraum rechtsförmig dadurch erweitert wurde, dass Juden sukzessive das Wohnrecht und das Recht auf Eigentum beschnitten und schließlich verweigert wurde; er macht zugleich klar, dass es sich dabei um den integralen Teil einer lang angelegten Politik handelte, jüdische Menschen aus der deutschen Gesellschaft auszugrenzen, aus dem Lande zu treiben und zu ermorden.

Nicht nur sind diese Berichte quälend zu lesen, auch das nahtlose Ineinandergreifen von hergebrachtem Antisemitismus, Propaganda, Gesetzgebung, staatlichen Zwangsmaßnahmen, Verwaltungshandeln und perssönlicher Habgier lässt erschrecken.

Vor diesem Hintergrund wundert es mich nicht, dass sich nach 1945 die "Wiedergutmachung" für die einen nicht selten zu einem ernüchternden, traumatisierten und quälenden Prozess. Auf der Täterseite, natürlich oft zu einem profitablen Geschäft entwickelte. Die unterschiedlichen Stolperstein Initiativen haben akribische Dokumentation und Biografien zusammengestellt. Die Judenhäuser sind neue Gedenksteine/ Gedenktafel 2.0

Die die aktuelle Liste der Judenhäuser umfasst über 70 Gebäude.

Die von Dr. Maria Zelzer gründlich erarbeitete "Chronik der Stadt Stuttgart 1933-1945", die so wichtige Spuren sicherte, musste ohne öffentlich Subvention von kritischen, engagierten BürgerInnen ermöglicht werden, weil die Stadt Stuttgart dieses Buch nicht wollte. Was hat sich seither geändert?
Das wichtige, lesenswerte Buch zeigt Entstehung, Entwicklung und Untergang des gewöhnlichen Faschismus in Stuttgart. Daraus lässt sich bis heute so viel lernen und erfahren.

Danke für den Hinweis. Die Geschichten erzählen sich immer wieder. Die Wahrheit kommt sowieso ans Licht. Es ist nur eine Frage der Zeit. Auch ein Herr Nopper kann sich nicht verstecken und muß sich zu der NS Vergangenheit seiner Familie sich fragen gefallen lassen. Weil wer dies nicht tut, kann nicht solch eine Position in der Verwaltung vornehmen.

Ständige Erinnerung ist wichtig, auch daran, dass unsere Justiz bis in die 70er Jahre fest in der Hand von Nazis war und dass die "Stunde Null" ein Märchen ist.

Da sagen Sie was Herr Gernhardt, die Geschichte wird immer bewusst verfälscht. Tatort Stuttgart und seine NS Seilschaften wurden immer geschützt. Jetzt werden die Nachkommen der Täter geschützt.

In Stuttgart ehrt man immer noch (!) einen der federführenden Täter.
Das Julius-Brecht-Haus in Freiberg muss umbenannt werden.