Leerstandserfassungssystem

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Stuttgart (gesamt)
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  • Wohnungsbau, Wohnen
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kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

698
weniger gut: -206
gut: 698
Meine Stimme: keine
Platz: 
252

In Stuttgart ist es eine enorme Herausforderung, bezahlbaren Wohnraum für Familien zu finden. Diese Situation wird noch verschärft, durch das Phänomen des Leerstands - trotz steigender Bau- und Mietkosten bleiben viele Wohnungen ungenutzt und Häuser verfallen. Bürger melden häufig diese Leerstände, aber es ist schwierig zu beweisen, dass eine Wohnung tatsächlich leer steht. Die Verwaltungen haben es schwer, Zweckentfremdung zu überprüfen, da sie mangelndes Personal und aufwendige Überprüfungsprozesse haben. Die offizielle Leerstandsquote widerspiegelt auf diesen Grund nicht die tatsächliche Lage in der Stadt.
Eine nachhaltige Stadtentwicklung setzt voraus, dass alle Bürgerinnen und Bürger Zugang zu angemessenem und bezahlbarem Wohnraum haben. Eine mangelhafte Wohnraumversorgung kann zu sozialen Spannungen, Armut und mangelnder Lebensqualität führen.
Um effektive Lösungen zur Verbesserung der Wohnsituation für Mieter in Stuttgart zu finden, ist es wichtig einen Überblick über die tatsächliche Verfügbarkeit von Wohnfläche pro Person in jedem Haushalt zu haben.
Hierfür könnte ein Informationssystem implementiert werden, welches die Messung des effektiven Leerstands und einen Überblick über die tatsächliche Wohnfläche pro Person in jedem Haushalt ermöglicht, um wirkungsvolle Maßnahmen einzuleiten.
Um dieses System umzusetzen, sollte man die nötigen Ressourcen und Expertise bereitstellen. Die Ergebnisse sollten dann für alle zugänglich sein, um eine offene Diskussion über effektive Lösungen zu ermöglichen: z.B. ein "Wohnausgleichssteuersystem", welches den Eigentümern von ungenutztem Wohnraum Anreize bietet, ihre Gebäude zu vermieten. Die daraus resultierenden Steuereinnahmen könnten für die Finanzierung sozialer Wohnprojekte in der Stadt verwendet werden.
Ein solches System würde nicht nur den Wohnausgleich in der Stadt fördern, sondern auch dazu beitragen, dass das knappe Wohnraumangebot besser genutzt wird und soziale Ungerechtigkeiten verringert werden.

Kommentare

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Warum sollte durch die Stadt Stuttgart systematisch der pro Person effektiv genutzte Wohnraum erfasst werden? Wozu?
Wollen Sie den gläsernen Bürger? Oder wollen Sie eine Abgabe für Menschen einführen, die überproportional viel Wohnraum beanspruchen? Dies würde vorwiegend verwitwete und/ oder ältere Menschen treffen. Ja, auch sozial schwächere Menschen wären teils betroffen. (Stichwort günstige Bestandsmiete)
Das ginge mir zu weit. Es ist vorerst ausrechend, sich aktiv um die Beseitungung des bestehenden Leerstandes zu bemühen.

Es gibt tatsächlich ein freiwilliges Meldesystem für Leerstände, jedoch sind die Meldungen selten und werden zunehmend weniger. Die Freiwilligkeit basiert auf Vertrauen, das aufgrund mangelnder Transparenz, Ressourcen und Sanktionen erodiert wird. Die Ermittlung von Leerständen ist bereits eine komplexe Angelegenheit, und die Prüfungen sind sehr zeitaufwendig. Hinzu kommt, dass es nicht genügend Personal gibt, um das Zweckentfremdungsverbot zu überwachen, wodurch Eigentümerinnen und Eigentümer kaum Konsequenzen befürchten müssen.

Eine systematische Erfassung des pro Person effektiv genutzten Wohnraums in Stuttgart ist notwendig, um die tatsächliche Verfügbarkeit von Wohnfläche pro Person in jedem Haushalt zu ermitteln. Nur wenn die Verwaltung über einen vollständigen Überblick über die Leerstände verfügt, kann sie effektiv gegen diese vorgehen und die Wohnungsnot in der Stadt lindern. Es geht hierbei nicht darum, den gläsernen Bürger zu schaffen sondern effektiv den spekulative Leerstand zu bekämpfen. Vielmehr soll ein fairer und gerechter Ausgleich im Umgang mit Wohnraum hergestellt werden. Das bedeutet, z.b. dass ungenutzter Wohnraum wieder auf den Markt gebracht werden sollte, um die Wohnungsnot in der Stadt zu bekämpfen. Nur so kann eine nachhaltige Stadtentwicklung gefördert werden, die allen Bürgerinnen und Bürgern angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellt. Es ist wichtig, dass die Verwaltung die nötigen Ressourcen und Expertise bereitstellt, um ein solches Informationssystem zu implementieren. Die daraus resultierenden Maßnahmen sollten dann für alle zugänglich sein, um eine offene Diskussion über effektive Lösungen zu ermöglichen. Kurz gesagt, eine systematische Erfassung des effektiv genutzten Wohnraums ist notwendig, um die Leerstände zu reduzieren und die Wohnungsnot in Stuttgart zu lindern.

"Eine mangelhafte Wohnraumversorgung kann zu (...) mangelnder Lebensqualität führen."
Zu mangelnder Lebensqualität führen Totalüberwachung, Denunziantentum und paternalistische Politik, die dem Bürger bis in die intimsten Bereiche vorschreibt, wie er zu leben hat.
Ich finde Ihren Vorschlag dystopisch und gruselig.

Ich verstehe Ihre Bedenken, als Eigentümer, dass Totalüberwachung, Denunziantentum und paternalistische Politik inakzeptabel sind und die Freiheit und Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger einschränken würden. Ich denke jedoch, dass eine mangelhafte Wohnraumversorgung auch zu mangelnder Lebensqualität führen kann. Es geht hierbei nicht um eine Einschränkung der Freiheit, sondern um die grundlegende Notwendigkeit, angemessenen Wohnraum zur Verfügung zu haben, um ein gesundes und erfülltes Leben führen zu können.

Sie sollten auch nicht vergessen, dass die meisten Menschen mit anderen Problemen kämpfen als mit der unbegründeten Angst, wegen des Besitzes einer leerstehenden Immobilie erwischt zu werden, da viele von ihnen weder Immobilien besitzen noch eine passende Wohnung auf dem Markt finden können, die ihren Bedürfnissen entspricht.

Ich gebe zu bedenken, daß es Lebenslagen von Eigentümer*innen geben kann, die eine Neuvermietung erschweren / verunmöglichen. Ich plädiere für ein Leerstandsmanagement seitens der Stadtverwaltung, das vor allem auf Kommunikation baut.

Ich schließe mich meinem Vorredner in allen Belangen an.

Die Stadt- und Landesverwaltung bemühen sich seit einem Jahrzehnt um Kommunikation mit den Eigentümer*innen, um den Leerstand von Wohnraum zu bekämpfen. Allerdings haben ihre Bemühungen bislang kaum Erfolg gezeigt und die Immobilienspekulation wird weiter vorangetrieben. Offensichtlich haben diejenigen, die den längeren Hebel in der Hand halten, kein Interesse daran, die bestehenden Machtverhältnisse zu ändern.

Es sieht so aus, als wären Eigentümerinnen hier überrepräsentiert. Wäre es nicht schön, auch die Meinung von Mieterinnen zu hören? Oder ist der "Bürgerhaushalt-Stuttgart" vielleicht nur ein selbstreferenzielles Werkzeug?

Lebenserhaltende Maßnahmen:
Nahrung, Wohnung, Krankenversicherung