Dach- und Fassadenbegrünung im Hafen

|
Wangen
|
  • Stadtplanung, Städtebau
  • städtische Gebäude
|
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

640
weniger gut: -82
gut: 640
Meine Stimme: keine
Platz: 
343

Seit über zwei Jahrzehnten wird diskutiert die riesigen Dach- und Wandflächen von Firmengebäuden im Stuttgarter Hafen zu begrünen. Immer wieder in Wellen wurde diese wichtige Angelegenheit vehement angegangen um kurz darauf in aller Stille mit dem Neckarwasser abzufließen. Die Wände und Dächer zeigen wie eh und je ein eintöniges, graues Farbkleid und heizen die Atmosphäre auf. Keine Hecken und Bäume dazwischen, kein Efeu rankt nach oben oder unten. Der menschengemachte Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen. Die Stadt Stuttgart, dazu gehört auch die Hafen GmbH, hat sich der Klimaneutralität verpflichtet. Daher mein Vorschlag, mit den Hafenbetrieben endlich terminlich fixierte Bergrünungsvereinbarungen zu treffen und deren Umsetzung bei Bedarf fachlich zu unterstützen. Im Falle von Ausflüchten und Rumgezerfe der Firmen, ist eine verbindliche, auf einem Bebauungsplan basierte Begrünungspflicht zu regeln. Notwendige Planungsmittel sind bereit zu stellen.

Stellungnahmen und Beschlüsse
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Für die Entwicklungsstudie Hafen wurden im Doppelhaushalt 2024/2025 insgesamt 90.000 Euro bereitgestellt, um untersuchen zu lassen, welche Optionen es für eine Verbesserung der städtebaulich, freiräumlichen und verkehrlichen Situation unter dem Aspekt des klimagerechten Stadtumbaus gibt. Des Weiteren werden Dach- und Fassadenbegrünungen im Rahmen des Stuttgarter Grünprogramms gefördert. Für das Förderprogramm wurden im Doppelhaushalt 2024/2025 250.000 Euro pro Jahr und die Schaffung von 0,7 Stellen beschlossen.
wird geprüft

Stellungnahme der Verwaltung: 

Der Hafen Stuttgart hat für die wirtschaftliche Entwicklung der Metropolregion Stuttgart eine wesentliche Funktion. Auch öffnet er den Zugang zu den umweltfreundlichen Verkehrsträgern Binnenwasserweg und Schiene. Die Hafenflächen sind voll belegt. Dementsprechend sind die Möglichkeiten begrenzt, die durch die intensive Nutzung entstandenen, nachteiligen Auswirkungen auf den Naturhaushalt auszugleichen.

Es ist jedoch unter anderem auch im Hinblick auf den Klimawandel Ziel der Stadt Stuttgart, den Begrünungsanteil soweit möglich zu erhöhen und einen Umbau des Hafens im Sinne einer Klimaanpassung im Hafengebiet anzustoßen. Dabei ist zu beachten, dass mit Blick auf die Verkehrswende sowohl die Fläche des Hafens im heutigen Bestand, als auch die Handlungsfähigkeit für zukünftige Herausforderungen erhalten bleibt. Dazu ist es erforderlich, den Hafen ständig an die sich ändernden logistischen Anforderungen anpassen zu können um möglichst viele Güter in den Umweltverbund Binnenschiff und Schiene zu lenken.

Die geltenden Bebauungspläne im Hafengebiet haben keine Festsetzungen zur Begrünung von Dächern und nur in Teilen Festsetzungen zur Begrünung von an die Straßen angrenzenden Grundstücksteilen. Für große Teile des Hafengebiets gibt es keinen rechtsverbindlichen Bebauungsplan, Bauvorhaben werden dort gemäß § 34 BauGB beurteilt. Dementsprechend gibt es derzeit keine rechtliche Handhabe, Begrünungen oder sonstige Maßnahmen im Bestand zu fordern oder umzusetzen.

Um eine rechtliche Grundlage für eine Begrünung in Zusammenhang mit zukünftigen Neubauten oder Erweiterungen zu schaffen, wurde 2019 der Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Begrünung Hafen gefasst. Das Bebauungsplanverfahren konnte aus verschiedenen Gründen nicht weitergeführt werden, soll aber im nächsten Jahr wieder aufgegriffen werden. Vom Amt für Stadtplanung und Wohnen wurden für den nächsten Doppelhaushalt hierfür Haushaltsmittel für eine "Entwicklungsstudie Hafen" beantragt. Idee ist es, in enger Abstimmung mit dem Hafen hier untersuchen zu lassen, welche Optionen es für eine Verbesserung der städtebaulich, freiräumlichen und verkehrlichen Situation unter dem Aspekt des klimagerechten Stadtumbaus gibt. Auf dieser Basis soll dann entschieden werden, ob und in welcher Form das Bebauungsplanverfahren in enger Abstimmung mit den Belangen des Hafens fortgeführt werden kann.

Da der Druck auf die verfügbaren Bauflächen im Hafen groß ist, soll das Gebiet vor allem mittels Dachbegrünungen ökologisch aufgewertet werden. Zusätzlich wird unter anderem auch die Möglichkeit einer Festsetzung von Straßenbäumen geprüft.

Stellungnahme des Bezirksbeirats: 

Der Bezirksbeirat Wangen nimmt wie folgt Stellung: Die glatten Fassaden reflektieren den Schall der B10 auf das Wohngebiet in der Helfensteinstrasse. Das führt zu erheblicher Lärmbelästigung insbesondere in den oberen Etagen der Wohngebäude. Eine Bepflanzung mit schnell wachsenden Rankgewächsen (z.B. Efeu) mindert die Reflektion und würde zu Entlastung der Anwohner führen. Auch die großen Dachflächen im Hafen - insbesondere z.B. die gegenüber des Jugendhauses - bieten sich an, entsprechende Fotovoltaik zu installieren.

Kommentare

4 Kommentare lesen

Es ist nicht nur eine Begrünung vorzuschreiben und zügig umzusetzen, es gibt im Hafen genügend Dachflächen auf den Blachdachbauten um Photovoltaik zu installieren

volle Zustimmung

Efeu bringt ein Brandrisiko mit, als Begrünung sollten also andere Möglichkeiten genutzt werden. Aber ich stimme voll und ganz zu, dass eine Begrünung unbedingt umgesetzt werden sollte.

Der OV Obere Neckarvororte der Grünen fordert das seit langem, auch die Pflanzung von Bäumen zur Durchgrünung des trostlosen Gebietes. Der entsprechende Bab auungsplan liegt seit Jahren beim Planungsamt. Keine Priorität.