Schwerbehinderten-Vergünstigungen streichen

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Stuttgart (gesamt)
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  • Soziales
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Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

160
weniger gut: -690
gut: 160
Meine Stimme: keine
Platz: 
1667

Bürger mit Schwerbehindertenausweis erhalten in vielen Einrichtungen verbilligten Zutritt. Ein Schwerbehindertenausweis bedeutet nicht automatisch, dass der Mitbürger von Armut betroffen ist. (Optisch ist i.d.R. weder Armut noch eine schwere Behinderung erkennbar.) Nachlässe sollten sich an den finanziellen Möglichkeiten orientieren und nicht am Gesundheitszustand. Hier werden pauschal einer vermeintlich benachteiligten Gruppe Zuschüsse gewährt.

Kommentare

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Schwerbehinderte Personen mit Ausweis haben im Alltag oft genug Probleme an der Teilhabe am öffentlichen Leben - sei es, dass Aufzüge bei Haltestellen nicht funktionieren und dadurch deutlich längere Wege in Kauf genommen werden müssen, sei es, weil einfach die Antragstellung schon dauert, sei es, weil die Behinderung nicht körperlicher Art ist (und man daher die Behinderung nicht gleich sieht) und sie daher auch auf bestimmte Hilfesetellungen angewiesen sind, so dass aus meiner Sicht (nur meine persönliche Meinung!) durch die Ermässigungen einen gewissen "Ausgleich", eine Art "Entschädigung" bekommen. Und ja, es sollte immer wieder - wenigstens stichprobenartig - geprüft werden, ob die Schwerbehinderung noch vorliegt oder ob sich etwas am Gesundheitszustand verbessert hat und die Leistung nicht mehr benötigt wird (aber ich vermute, dass das schon gemacht wird?!).

Zitat "Optisch ist i.d.R. weder Armut noch eine schwere Behinderung erkennbar."
sowie (Zitat) "einer vermeintlich benachteiligten Gruppe"

Es ist unerträglich, was für Vorschläge hier gemacht werden.
Man tut das zwar nicht, aber man möchte dem TE eigentlich die Voraussetzungen für so einen Ausweis wünschen.

Was für eine kranke Gesellschaft...

... vermeintlich finanziell benachteiligte Gruppe ... wäre besser gewesen
Es geht darum, nicht Mitbürger zu fördern, die es nicht nötig haben. Und das ist leider mein Eindruck.

SDWAN hat es auf den Punkt gebracht.
Einfach erbärmlich solche Forderungen.

Bei den "Zuschüssen" für schwerbehinderte Menschen handelt es sich um einen Nachteilsausgleich und nicht um eine Vorteilsverschaffung! Ich habe fast 20 Jahre lang schwerbehinderte Menschen auch im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz unterstützt und muss dieses Anliegen entschieden zurückweisen. Sowas kann man nur vorschlagen, wenn man von Schwerbehinderung keine Ahnung hat.

Unmenschlich, unterirdisch.

Die Vergünstigungen sind ein Nachteilsausgleich, die Abschaffung zu fordern ist eine Frechheit. Sie sollten sich was schämen

Wie schon geschildert, sind viele Beeinträchtigungen bzw. Behinderungen für Außenstehende nicht sichtbar, stellen aber für diese Person eine erhebliche Einschränkung bei der Teilhabe am öffentlichen Leben dar. Daher ist jeder "Nachteilsausgleich" nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber unverzichtbar. Nichts und niemand kann die Nachteile ausgleichen, die durch eine Beeinträchtigung entstehen. Bei dieser Debatte werde ich an die 30er Jahre erinnert, und da kann ich nur sagen: Wehret den Anfängen!

Dieser Vorschlag ist unglaublich zynisch. Sie, die so etwas fordern, können nur hoffen, nie in den "Genuss" eines solchen Ausweises zu kommen.

Wie beschämend ist es insbesondere für Bürger mit Handicap hier so etwas zu lesen, wenn es mir schon als einen Menschen ohne Handicap die Sprache verschlägt. Glauben Sie eigentlich das diese Menschen gerne eine Behinderung haben, damit sie sogenannte finanzielle Vorteile haben. Ich selbst war einmal schwerbehindert und habe sehr wohl diese „finanziellen Vorteile“ bekommen. Ich war sehr froh, als ich nicht mehr schwerbehindert war und damit wieder gesund . Die finanzielle Vergünstigung deckt bei weitem nicht das, was sie an Verlust von Mobilität und den anderen Dingen haben. Jeder wäre doch gerne gesund und verzichtet sehr gerne auf das ganze.
(Von der Moderation geändert.)

Unsere Gesellschaft tut sehr viel dafür, dass wie auch immer eingeschränkte Personen am Berufsleben teilnehmen können. Wenn Schwerbehinderte dann einer normalen Tätigkeit nachgehen können mit einem normalen Einkommen, dann brauchen sie auch keinen FINANZIELLEN Ausgleich. Und ein anderer Ausgleich erfolgt durch pauschale finanzielle Vergünstigungen nicht.

Nur ist es ja oft nicht so, dass Schwerbehinderte einer normalen Tätigkeit nachgehen und dementsprechend bezahlt werden. Hast du dir schon mal den Stundenlohn in einer Werkstatt für behinderte Menschen angesehen? Lächerlich. Ihr Vorschlag ist beschämend.

Ich finde, ohne Frage, dass beeinträchtigten Menschen ein Nachteilsausgleich zusteht. Allerdings finde ich auch, dass das System der Zuteilung verbessert werden sollte. Oftmals wissen Menschen, die den Nachteilsausgleich am dringendsten bräuchten gar nichts von ihrem Anspruch und/oder haben gar nicht die Ressourcen die Antragsprozedur zu bewältigen.
Und tatsächlich gibt es auch beeinträchtigte Menschen, die von Geburt an wesentlich besser betucht und gefördert sind als der Durchschnitt.

Nachtrag: Außerdem haben beeinträchtige Menschen, die so wenig Einkommen haben, dass sie keine Steuer zahlen, nichts von einer Steuerermäßigung.

Man kann es nicht fassen! So dachte man anfangs der 30ziger Jahre letztes Jahrhundert....

In der Regel ist es so, dass durch Krankheit / Behinderung immer auch finanzielle Nachteile entstehen: Krankengeld, Verrentung, Arbeitseinschränkung, Lebensplanung mit nicht den selben finanziellen Möglichkeiten wie bei gesunden Menschen. Und: ob jemand eine Beinprothese, ein Stoma tragen, eine psychische Behinderung, nichts hören können, Krebs haben, .... kann man ja wohl nicht sehen! Ob jemand finanziell gut gestellt ist oder seine Miete gerade nicht mehr bezahlen kann sieht man auch nicht. Eine ältere Dame geht immer gut gekleidet zum Flaschensammeln. Sie ist obdachlos. Sehen sie das? Ja, es kann Menschen geben, die ein gutes Auskommen haben und eine Ermäßigung durch den Behindertenausweis bekommen. Das ist aber sowas von einer Minderheit. In der Regel wird für Hilfsmittel, Versorgungsmaterial, Rente und den Behindertenausweis ständig gekämpft. Ich bekomme mit 50% Behindertenausweis sowieso fast nirgens eine Ermäßigung. --- Es ist ein Nachteilsausgleich. Bitte mal sich mit menschen, die diesen Ausweis haben müssen genauers befassen.

Aktuell ist es ohnehin fast ausgeschlossen einen Schwerbehindertenausweis zu erhalten, wie ich aus meiner beruflichen Erfahrung weiß. Mit operiertem Hautkrebs ist man schwerbehindert. Man kann eine Million auf dem Konto haben und topfit durch die Gegend springen, man kann aber auch todkrank sein und Bettelärm. Deshalb unterstütze ich Spark 123.

Bettelarm sollte es heißen;-)

SDWAN hat es auf den Punkt gebracht.
Einfach erbärmlich solche Forderungen.

So wie ich das verstehe, bekommen Behinderte darum Rabatt, weil sie manches auch nicht voll nutzen können.

Ganz falsch sind die Argumente von Spark123 nicht, doch wollte man eine gerechte Lösung realisieren, wäre das mit einem immensen Verwaltungsaufwand verbunden. Also deutsche Perfektion zur Seite legen und lieber die "Fehlsubventionierungen" in Kauf nehmen. Die kleinen Privilegien ganz abzuschaffen, wäre bestimmt die schlechteste aller denkbaren Lösungen!

Es wird genug differenziert zwischen den Schwerbehinderungen. Sie sind auf den Ausweisen vermerkt. HIer gibt es auch Unterschiede bei der Bewilligung einer Vergünstigung. Wer sich fit fühlt und "gesund" durchs leben schreiten darf, sollte so viel Anstand besitzen und Verantwortung für sich sowie andere tragen und auf die Beantragung eines Schwerbehindertenauasweises oder dessen Nutzung verzichten.

Diese Menschen habe eine eingeschränkte Lebensqualität, man sollte rücksicht nehmen.

In Ihrer Begründung wird dies so dargestellt als seien die Inhaber eines Schwerbehindertenausweises Sozialschmarotzer die sich eine Ermäßigung bei manchen Eintritten erschleichen, die nicht höher sind als für Studenten, Rentner und Schüler. Vergessen wird aber, dass die Erteilung nur nach entsprechender Überprüfung von Amts wegen geschieht und auch in regelmäßigen Abständen überprüft wird, allerdings nach medizinischen Kriterien nicht nach optischen. Schwerbehinderte bekommen auch keine Bonuskarte.