Privilegien begrenzen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

241
weniger gut: -26
gut: 241
Meine Stimme: keine
Platz: 
55
in: 
2011

Der Stuttgarter Gemeinderat genießt einige Privilegien, die zu hinterfragen sind. So können die Gemeinderäte zum Beispiel kostenlos oder gegen ein geringeres Entgelt Aufführungen der Stuttgarter Staatstheater besuchen. Dieses Privileg halte ich jedenfalls insoweit für anachronistisch, als auch Gemeinderäte davon profitieren, die - zum Beispiel im Kulturausschuss oder dergleichen - nicht unmittelbar für die Staatstheater Verantwortung tragen. Durch Abschaffung eines Teils der "Freiplätze" könnten also Mittel gespart oder Einnahmen erhöht werden.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Freikarten sollen es den Gemeinderäten, die über die finanziellen Belange entscheiden, ermöglichen, sich ein Bild über die Arbeit der geförderten Institutionen machen zu können. Von den angebotenen Freikarten wird nur in einem sehr geringen Umfang Gebrauch gemacht. Darüber hinaus haben sich die Gemeinderäte durch eine Ehrenordnung verpflichtet, dem Oberbürgermeisters Freikarten anzuzeigen, wenn sie nicht unmittelbar mit ihrer Funktion im Zusammenhang stehen und einen Wert von 50 € überschreiten.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Regelungen bezüglich Freikarten für Aufführungen der Staatstheater Stuttgart werden vom aufsichtsführenden Gremium, dem Verwaltungsrat für die Staatstheater Stuttgart, getroffen.
Durch Freikarten wird die Möglichkeit geschaffen, dass die gewählten Vertreter, die über die finanziellen Belange entscheiden, sich ein Bild über die Arbeit der Geförderten machen können. Diese Möglichkeit ist für die ehrenamtliche Arbeit der Stadträtinnen und Stadträte sehr hilfreich.
Über die finanzielle Beteiligung der Stadt Stuttgart an den Württembergischen Staatstheatern Stuttgart entscheiden nicht nur die Mitglieder von Ausschüssen und Verwaltungsrat sondern – insbesondere bei Großvorhaben – der gesamte Gemeinderat.
Der Gemeinderat hat sich in der Sitzung vom 27.4.2006 eine Ehrenordnung gegeben (GRDrs 236/2006). Gemäß Nr. 7 der Ehrenordnung haben sich die Gemeinderäte verpflichtet, Freikarten dem Ehrenrat unter Vorsitz des Oberbürgermeisters anzuzeigen, wenn sie nicht unmittelbar mit ihrer Funktion im Zusammenhang stehen und einen Wert von 50 EUR überschreiten. Von den angebotenen Freikarten wird nach Kenntnis der Geschäftsstelle des Gemeinderates nur in einem sehr geringen Umfang Gebrauch gemacht. Im letzten und im laufenden Jahr wurde kein einziger Fall bekannt.
Die zur Verfügung gestellten Freiplätze werden bei Nichtbenutzung in den freien Verkauf gegeben.

Kommentare

4 Kommentare lesen

Stimmt das wirklich?
Das ist ja wohl der letzte Witz.
Die Gemeinderäte dürfen gratis in die eh schon hoch bezuschussten Theateraufführungen und bei den Kindern scheitert der Ausflug zum Schultheater an dem VVS Ticket!
Das ist dann natürlich "Hochkultur".

Wenn die Gemeinderatsmitglieder, die "unmittelbar für die Staatstheater Verantwortung tragen" Gratiskarten erhalten, finde ich das auch nicht in Ordnung: man erhält eine Vergünstigung, deren Mittel man selbst freigegeben hat. Wenn ein Gemeinderat amtlich einen Theaterbesuch machen muss, um die Qualität und die Bezuschussung zu beurteilen, kann er die Karte jederzeit auf Kosten des Gemeinderates kaufen. Dann fließen die Mittel transparent im Sinne von gschmäcklesfrei.

Hier wird eine primitive Neiddiskussion entfacht. Sie sollten sich lieber darüber informieren, wie viel Einsatz ein/e Stadtrat/rätin für das bisschen Aufwandentschädigung arbeiten muss. Das verdient ein Bänker in einer Stunde.
Außerdem ist eine Vorstellung im Staatstheater derzeit kein Vergnügen sondern Schwerstarbeit!

Es wäre schon besser, man würde die Aufwandsentschädigung in vernünftige Höhe aufbringen und dann auf diese Zusatzverdienste zu verzichten, am besten transparent. Und so hätten sich Geschmäckle dann wohl erledigt und die bisher freigehaltenen Plätze könnten an Interessierte verkauft werden.