Umsetzung:
Die Sanierung des Sillenbucher Bädle hat bereits begonnen. Im November 2012 fand der Baubeginn statt und nach einer 8-monatigen Bauzeit soll das Freibad noch während der Freibadsaison 2013 Ende Juni eröffnet werden
Ergebnis Haushaltsberatungen:
Für die Sanierung des Sillenbucher Freibades werden insgesamt 1,71 Mio. € zur Verfügung gestellt davon im Doppelhaushalt 2012/2013 1,58 Mio. €. Hiervon soll insbesondere das Becken grundlegend saniert werden und das Bad um ein zusätzliches separates Kinderplanschbecken erweitert werden.
Gemeinderat hat zugestimmt
Stellungnahme der Verwaltung:
Freibad Sillenbuch – Generalsanierung –
Das Freibad Sillenbuch besteht in seiner Grundsubstanz aus der Vorkriegszeit (30er-Jahre). Der ehemalige Feuerlöschteich wurde in den 50er Jahren ausbetoniert und später mit einer Folie belegt, die zuletzt 1987 erneuert wurde. Aus der ursprünglichen Nutzung als Feuerlöschteich resultiert die ungewöhnliche Ausformung des Beckenkorpus. Auch die Betriebsgebäude stammen aus der Anfangszeit. Das Umkleidegebäude wurde 1969/1970 umgebaut. Der Kiosk wurde 2009 im Zuge eines Pächterwechsels mit einfachen baulichen Mitteln renoviert.
Aufgrund der langen Betriebsdauer besteht für das Freibad zwischenzeitlich baulich und technisch ein Sanierungsbedarf, zumal es in Teilen nicht mehr den heute geltenden Vorschriften und Anforderungen entspricht.
Im diesem Zusammenhang hat das von den Bäderbetrieben Stuttgart über das Hochbauamt beauftragte Architekturbüro Feil, Stuttgart, eine Zustandsbestimmung der baulichen und technischen Anlagen des Freibads Sillenbuch vorgenommen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung haben die Situation ergeben, dass das Bad in verschiedenen Bereichen über nicht mehr DIN-gerechte Strukturen verfügt.
Ein Neubau des Beckens ist dringend notwendig und sinnvoll, da zB. eine Umlaufrinne und eine Beckenraststufe fehlen. Ferner ist die ca. 35° geneigte Beckenwand unzulässig, da sie gefährlich rutschig und ohne Haltemöglichkeiten für die Badegäste ist. Der Wassertiefensprung zwischen Schwimmer-und Nichtschwimmerbereich ist kaum zu erkennen und ohne Schräge unzulässig. Ein Tausch der bisherigen Beckenfolie unter Belassung der Konstruktion, Beckenform und Beckenkopfausbildung ist somit nicht sinnvoll, unwirtschaftlich und unter Beachtung der aktuell gültigen Normen und Vorschriften nicht zulässig.
Die technischen Anlagen, die im Kassen-und Technikgebäude untergebracht sind, entsprechen teilweise nicht mehr den aktuellen DIN-Normen. Die Wärmeerzeugung ist aus heutiger Sicht unwirtschaftlich und nicht mehr zeitgemäß. Für den Heizkessel gibt es kaum noch Ersatzteile usw. Eine Kompletterneuerung ist daher – obwohl derzeit noch Bestandsschutz besteht – kurzfristig erforderlich. Gleiches gilt für die Elektroinstallation, welche nicht mehr den heutigen Normen, Vorschriften und Anforderungen entspricht.
Die Untersuchung des Kassen-und Technikgebäudes erbrachte, dass die Technikräume zu klein sind und bereits die vorhandene Schwimmbadtechnik nur schwer zugänglich ist. Die erforderlichen neuen technischen Anlagen wären im bestehenden Gebäude kapazitätsmäßig nicht unterzubringen. Außerdem ist die vorhandene Dachkonstruktion aus heutiger Sicht, bei Ansatz von Schnee-und Windlast sowie bei zusätzlichen Ausbaulasten einschließlich Wärmedämmung nicht ausreichend dimensioniert. Ähnliche Ergebnisse erbrachte die Untersuchung des Umkleide-und Sanitärgebäudes sowie des Kiosk-und Lagergebäudes mit Mitarbeiterumkleiden. Darüber hinaus fehlen behindertengerechte Einrichtungen.
Aufgrund der kritischen Einschätzung der baulichen, sicherheitsrelevanten Mängel sehen die Bäderbetriebe eine Sanierung nach Ende der Freibadsaison 2012 für dringend erforderlich an. Für die Freibadsaison 2011 wurden ad hoc Maßnahmen getroffen, um die größtmögliche Sicherheit bis zum Sanierungsbeginn Herbst 2012 zu gewährleisten. Im Becken wurde provisorisch ein „Handseil“ installiert. Außerdem wurde die Aufsichtspräsenz erhöht.
Die Gesamtkosten einer Generalsanierung belaufen sich laut Studie auf netto rd. 1,84 Mio. Euro. Eine Kostenreduzierung von ca. netto 215.000 Euro könnte durch eine funktionale Generalunternehmerausschreibung auf Gewerkeebene (GU-Verfahren) mit vorgeschaltetem öffentlichem Teilnahmewettbewerb erreicht werden.
Bei Einstellung der entsprechenden Investitionsmittel in den Doppelwirtschaftsplan 2012/2013 könnte ab Anfang 2012 auf der Basis der Untersuchungsergebnisse die Detailplanung durchgeführt werden. Ein Baubeginn nach der Freibadsaison 2012 wäre möglich. Mit einer Bauzeit bis zum Beginn der Freibadsaison 2013 muss gerechnet werden.
Eine Schließung des Freibades Sillenbuch wurde aufgrund der anstehenden Sanierungsmaßnahmen im Rahmen des für die Bäderbetriebe erstellten Gutachtens zur Betriebsoptimierung vom Gutachter wohl thematisiert, aber von Seiten der Verwaltung weder aufgegriffen noch weiterverfolgt.
Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen:
468 (CDU),
544 (SPD),
629 (Freie Wähler)
Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen:
<a href="http://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/KSDRedSystem.nsf/3773c106d8cc9a76c1256ad900302205/8ebf58bb240e68b0c1257968006341c7?OpenDocument">GRDrs 1252/2011</a>
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