Keine Prestigeprojekte bauen solange Verschuldung zu hoch

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Stadtplanung, Städtebau
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

237
weniger gut: -46
gut: 237
Meine Stimme: keine
Platz: 
76
in: 
2011

Dringende Sanierungsprojekte haben Vorrang vor teuren Prestige-Projekten

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Landeshauptstadt hat in den vergangenen Jahren im Rahmen ihrer Aufgaben erhebliche Investitionen in die städtische Infrastruktur getätigt oder Investitionsmaßnahmen freier Träger bezuschusst. Schwerpunktmäßig in den Bereichen Schulen, Kinderbetreuung, Verkehr etc.. So genannte Prestigeprojekte waren bei den vom Gemeinderat in den jeweiligen Haushaltsberatungen beschlossenen Investitionsmaßnahmen nicht dabei.
Im Vordergrund steht derzeit die dringend notwendige Sanierung der städtischen Schulen. Der Gemeinderat hat sich zum Ziel gesetzt, die Sanierung aller Schulen nach Möglichkeit bis zum Jahr 2016 abzuschließen, sofern dies die Finanzlage zulässt. Nach einer Erhebung des externen Gutachters beträgt der Sanierungsrückstau annähernd 450 Mio. EUR. Bei den Beratungen des Doppelhaushalts 2010/2011 wurden zusätzlich 100 Mio. EUR für die Jahre 2010-2013 (jeweils 25 Mio. EUR) bereitgestellt. Weitere 24,9 Mio. EUR wurden für vordringliche Maßnahmen in den Nachtragshaushalt 2011 aufgenommen. Im Rahmen der Beratungen der zum Doppelhaushalt 2012/2013 angemeldeten Investitionsmaßnahmen wird die Fortführung des Sonderprogramms Schulsanierungen wieder einen Schwerpunkt bilden.
Aber auch in anderen Aufgabenbereichen der Stadt sind erhebliche Investitionen bzw. Sanierungsmaßnahmen zu tätigen. Zum Doppelhaushalt 2012/2013 und zur Finanzplanung wurden von den Fachbereichen Investitionswünsche im Umfang von rd. 800 Mio. EUR angemeldet. Welche Projekte finanziert und in den Haushalt aufgenommen werden können, ist dann im Rahmen der Haushaltsplanberatungen vom Gemeinderat zu entscheiden.

Kommentare

6 Kommentare lesen

Den Vorschlag unterstütze ich voll und ganz. Der Abrissbirne muss endlich Einhalt geboten werden zugunsten langfristiger Planungen, die auf Nachhaltigkeit ausgelegt werden. Bestes Beispiel ist der Bahnhof Stuttgart: 20 Jahre lang wurden keine Sanierungsmaßnahmen durchgeführt mit dem Ziel, den pünktlichsten Bahnhof abzureißen und unter die erde zu legen. Ungeachtet massiver Risiken (Mineralquellen, Anhydrit, Kostenexplosion usw).

Ich halte diesen Vorschlag auch für sinnvoll, da es an anderen Ecken mangelt (z.B. Schulsanierung usw.)
/GC

Die Stadt und das Land zahlen lediglich 300 Millionen Euro, den Rest übernimmt die Europäische Union (EU) und die Deutsche Bahn AG. Für dieses Geld werden auch nicht die öffentlichen Gebäude saniert. Eher noch 300 Beamte eingestellt, um den Wasserkopf zu vergrößern. Lieber dieses Geld für Kitas und Schulen verwenden! Stuttgart kann mit S21 nur gewinnen, zum Beispiel durch eine bessere Infrastruktur. Zusätzlich werden echte Arbeitsplätze geschaffen und die Wirtschaftskraft in der Region gestärkt. Lieber das EU-Geld bei uns ausgeben als z.B. in Griechenland oder für die Rettung von Banken. Übrigens, beim Bau des Bonatz-Bahnhofes gab es auch schon Streiks und die neue Messe am Flughafen ist doch wirklich toll!

Herr Gaja,
bitte informieren, dann schreiben:
Die Stadt zahlt im günstigsten Fall 1,8 Mrd Euro.
Wird Stuttgart 21 teurer, zahlt die Stadt entsprechend mehr.
Die EU zahlt dagegen keinen Cent für Stuttgart 21.

Ergänzung:
Wenn Geld ausgegeben wird entstehen "immer" Arbeitsplätze. Das ist aber noch lange kein Garant für sinnvolle Investitionen. Das Zuschütten des Talkessels mit Müll würde auch Arbeitsplätze schaffen.
Daß mit Stuttgart 21 Infrastruktur zurückgebaut wird statt verbessert, ist schon lange ein offenes Geheimnis. Da täuscht auch ein getürkter Streßtest nicht darüber hinweg.

"Der" zentrale Punkt öffentlicher Finanzierung - nur viel zu wenig beachtet!
Bevor wir jährlich Milliarden Euro ausgeben für einen zweiten Bahnhof, neue Straßen/Tunnel, Erschließung neuer Wohn- und Gewerbegebiete -
erstmal das richten, was besteht und vor sich hin verrottet.