Durchsetzung der bestehenden Rauchverbote durch (ehrenamtliche) Raucherpolitessen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Sicherheit, Ordnung
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Wirkung: 
Einnahme

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

64
weniger gut: -109
gut: 64
Meine Stimme: keine
Platz: 
1649
in: 
2011

Es ist Fakt: Obwohl wir in Baden-Württemberg entsprechende Gesetze haben, ist es nach einigen kurzen Monaten des Aufatmens kurz nach Einführung der Rauchverbote längst wieder so, dass man als Nichtraucher in Stuttgart Abends kaum irgendwo hingehen kann. In den meisten Bars und Diskotheken wird ungeniert geraucht. Veranstalter und Betreiber reden sich darauf heraus, dass sie auf das Rauchverbot hingewiesen hätten, und mehr nicht tun könnten.

Ich habe dem Ordnungsamt angeboten ehrenamtlich als Raucherstreife zu arbeiten. Damit ließen sich pro Abend und Politesse locker einige hundert Euro an Buß- und Verwarngeldern einnehmen, und ich könnte gegen das unerlaubte Rauchen aktiv etwas unternehmen - anstatt mit meiner Bitte das Rauchen einzustellen ausgelacht zu werden, wie es mehrfach passierte. Ehrenamtliche Mitarbeiter sind bislang aber im Ordnungsamt nicht vorgesehen. Enttäuschend, liegen die Vorteile doch auf der Hand. Ich finde gesellschaftliche Teilhabe muss möglich sein ohne die Gesundheit aufs Spiel zu setzen, dafür zu sorgen ist Aufgabe unserer Ordnungshüter.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

14 Kommentare lesen

Hoheitliche Aufgaben haben bei Ehrenämtern nichts zu suchen. Wenn massiv gegen Rauchverbote verstoßen wird, kann man die entsprechenden Betreiber mit Bußgeldern für Ordnungswidrigkeiten belegen.

Finanzprobleme der Stadt dürfen nicht durch mehr Kontrollitis gelöst werden

Dann ruft doch die Polizei, wenn ihr euch von Rauchern belästigt fühlt, es kann aber nicht sein, dass so Kontrollfreaks einen auf Ehrenamtliche Bußgeldeintreiber spielen darf. Ich bin selber Nichtraucher, aber finde diese Hetz auf Raucher genauso diskriminierend wie andere Sachen, wieviele Gastronomen sind denn durch dieses Gesetz ruiniert worden?! In Speisegaststätten finde ich Rauchverbot absolut OK aber in Bars und Kneipen, wo man zu Geseligkeit hingeht weiß auch ich als Nichtraucher das hier mit Dampf zu Rechnen ist.

In der Gastronomie wäre die Lösung simpel: Lasst den Inhaber entscheiden! Er muss damit seinen Lebensunterhalt bestreiten, da soll ihm niemand sein Geschäftsmodell vorschreiben. Mit einem Rauchverbot für Restaurants kann ich leben.

Wir haben mittlerweile eine recht gute Gesetzeslage diesbezüglich, aber leider wird diese von den dafür zuständigen Ämtern nicht umgesetzt. Anzeigen bei der Polizei oder Rücksprache mit Clubbetreibern können dem Problem offenbar keine Abhilfe verschaffen. Die Einführung der Rauchverbote, das Für und Wider, wurden jahrelang in Deutschland diskutiert. Das Ergebnis waren die Rauchverbote. Wenn diese jedoch nicht umgesetzt werden - wozu haben wir sie dann? Natürlich ließe sich das Problem ganz einfach lösen: Raucher nehmen Rücksicht und rauchen nicht in Gegenwart von Nichtrauchern. Leider kommt auf diese Idee aber kaum jemand. Und ich empfinde es als sehr unangenehm fremde Menschen ansprechen zu müssen, mit der Bitte das Rauchen einzustellen. Nicht alle sind freundlich, man muss damit rechnen angepöbelt oder schlicht ausgelacht zu werden.

Wie kann es möglich sein, dass ich mich entscheiden muss, ob ich auf meine Gesundheit achte ODER Abends mal tanzen gehe? Das ist doch traurig. Wie kann es zu unserer Kultur gehören, sich selbst und anderen zu schaden? Denken wir lieber darüber nach, auf welche Weise wir erreichen können, dass schädliche Standards und Gewohnheiten durch mehr gegenseitige Rücksichtnahme ersetzt werden. Wer weniger raucht, nimmt ja nicht nur Rücksicht auf andere, sondern insbesondere auch auf sich selber, seine Familie und Kinder.

Als man am Arbeitsplatz nicht mehr rauchen durfte wurde allerseits Zeter und Mordio geschrien. Heute ist es für jeden Raucher selbstverständlich, dass auf nicht-rauchende Kollegen Rücksicht genommen wird, und niemand beschwert sich darüber. Ich bitte Sie daher darüber nachzudenken, dass es einfach unfair ist die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben für diejenigen auszuschließen, die nicht mitrauchen möchten. Es gibt gesundheitliche Beschwerden, die das Passivrauchen nicht nur langfristig, sondern auch ganz kurzfristig zur Gefahr machen, z.B. Asthma.

An opi11: Wenn die Betreiber entscheiden sollen müssten aber auch die Mitarbeiter (anonym) befragt werden. Sobald nur einer dagegen ist, sollte es nicht gemacht werden dürfen. Grund: Die Service-Kräfte in solchen verrauchten Lokalitäten sind enormen gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt, das dürfen wir nicht vergessen.

an Hatschepuh: Ok, die Angestelltenproblematik hatte ich nicht berücksichtigt. Gerade bei den bereits bestehenden Lokalen. Bei neuen Lokalen ist es unproblematisch, da niemand dort anfangen muss. Für bestehende sollte eine einvernehmliche Lösung her.

An die Vorkommentatoren: Wenn sie an die Angestellten denken, die dem Rauch ausgesetzt sind, müssen sie auch an die Angestellten denken, die selber rauchen und diese dann nicht mehr kurz während der Arbeitszeit an der hinter der Theke können. Die Raucher-Bediensteten können ja sich einen Job in den Raucherkneipen und die Nicht-Raucher in den Nicht-Raucherkneipen suchen.

uralter Streit!

In USA und England sind auch keine Kneipen, die wegen dem Nichtraucherverbot NICHT bankrott gingen. Dort ist es normal zum Rauchen vor die Tür zu gehen, bei jedem Wetter! Manchmal gibt es einen Schirm etc. Wenn es konsequent durchgeführt würde und dazu gehören auch Kontrollen, gebe es keine Probleme. Übrigens habe auch ich Raucher in der Familie und habe trotzdem keine Lust in eine Raucherkneipe zu gehen!

Es ist immer interessant zu beobachten, dass sobald ein staatlicher Freibrief (Gesetz) vorhanden ist, wird gern zur Hexenjagd geblasen!
Der Vorschlag steht in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis!
Und ich glaube, auf ehrenamtliche Raucher-Jäger können wir verzichten!
Gibt es keine Nichtraucher-Disco?

Leider ist mir keine ausgewiesene Nichtraucher-Disco bekannt. Ich habe es mir angewöhnt Erkundigungen einzuziehen bevor ich irgendwo hingehe, aber da werden oft falsche Angaben gemacht. Äußerst ärgerlich, wenn man 10 EUR Eintritt zahlt, und dann nach 2 Stunden nach Hause muss, weil einem von dem vielen Rauch ganz schlecht geworden ist. Man sollte in so einem Fall zumindest sein Geld zurückverlangen können.

"Die Raucher-Bediensteten können ja sich einen Job in den Raucherkneipen und die Nicht-Raucher in den Nicht-Raucherkneipen suchen."

Das wäre eine praktikable Lösung, wenn nicht die Arbeitsmarktsituation ohnehin viele Menschen zwänge Jobs anzunehmen, die sie eigentlich nicht haben wollen.

Erst mal finde ich es fragwürdig, dass Sie sich tatsächlich die Zeit nehmen wollen - Ihre Zeit - um andere Menschen auf deren Fehler hinzuweisen.
Ich sehe äußerst selten Raucher, die an dem Ort, an dem sie rauchen, gegen Gesetze verstoßen. Die allermeisten begeben sich tatsächlich zu den ausgewiesenen Raucherplätzen, auch in der Gastronomie.

Die Gastronomie. Wie kann es sein, dass Gastronomen in ihrem eigenen Laden derartig bevormundet werden? Sollte es nicht meine eigene Entscheidung sein, meine Gäste/Kunden rauchen zu lassen oder nicht?
Ich bin mir sicher, dass sich ein ebenmäßiges Raucher-/Nichtraucherbild ergeben würde. (Ich arbeite selbst in der Gastronomie.)

Und zum Thema Gesundheit: Denken Sie doch bitte mal darüber nach, welchen gesundheitlichen Risiken Sie sich an einem normalen Tag vom Aufstehen bis in den Schlaf hinein aussetzen - und seinen Sie bitte ehrlich dabei. Und dann schätzen Sie ein, ob andere Raucher wirklich das größte Risiko sind.

Als damals das bayerische Volk über das generelle Rauchverbot abstimmen durfte, haben übrigens nur 37,7% der Bevölkerung abgestimmt und davon waren nur 61% für dieses Gesetz. Das sind also ca 23%, die vollkommen gegen das Rauchen sind. Und die anderen 80% ? In einer Demokratie sollten die ja auch noch was zu sagen haben.