Das aktuelle Fahrverbot wird nur begrenzte Wirkung haben, da auch die Abgasreinigung von Euro-6...-Dieseln auf den ersten Kilometern kaum für Stickoxide wirkt.
Und die neuen Benziner, die gerade so hoch im Kurs stehen, produzieren mehr Feinstaub im Abgas, als ein Euro-5-Diesel, und werden in 5 Jahren genauso verpönt sein (die Autobauer freuen sich dann mal wieder...)
Die Leidtragenden des Fahrverbots sind insbesondere diejenigen, die wenig fahren, aber auf das Auto schlecht ganz verzichten können. Beispielsweise Familien, die hauptsächlich ÖPNV nutzen, zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren, aber einmal in der Woche mit dem Auto den Großeinkauf machen und gelegentlich am Wochenende aus der Stadt rausfahren. Obwohl sie kaum zur Schadstoffbelastung beitragen, stehen sie vor einem Autoneukauf. Mit der nächsten Verschärfung auf Euro-5-Diesel würde es auch diejenigen treffen, die sich vor 4-6 Jahren die sparsamsten Autos mit damals aktueller Abgasreinigungstechnik neu gekauft haben.
Mit einer durchdacht gestaffelten City-Maut ließe sich die Schadstoffbelastung gezielter, wirkungsvoller und gerechter reduzieren.
Die Tarife für Citymauttickets sollten abhängen von Fahrzeugklassen, die nach Schadstoffausstoß festgelegt sind, und von der Gültigkeitsdauer. Diese könnte ähnlich der, von VVS-Tickets sein (3h, Tag, Woche, Monat, Jahr).
Mit intelligenten Lösungen für Ticketverkauf und Kontrollen wären auch keine teuren baulichen Maßnahmen erforderlich. Tickets können über eine Handy-App verkauft werden (wie beim ÖPNV), bei der das Kennzeichen eingegeben werden muss, was Kontrollen fahrender KFZ ermöglicht. Als Alternative können Tickets aus Automaten angeboten werden, die z.B. beim Abstellen von KFZ kontrolliert werden können. Evtl. lässt sich ein Vertrag mit dem VVS abschließen, dass die vorhandenen ÖPNV-Ticketautomaten mitbenutzt werden können.
So wäre das Konzept nicht nur wirkungsvoll, sondern auch kurzfristig und kostengünstig umzusetzen.
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