Die stadteigene Betreibergesellschaft der Schleyerhalle und die Mehrheit im Stuttgarter Gemeinderat erklärt die 40 Jahre alte Schleyerhalle für abbruchreif und will eine noch größere neue Arena bauen lassen. Es fehlt angeblich Geld für Kitas, Krankenhäuser, Pflegeheime, Schulen, für den Bau von preisgünstigen städtischen Wohnungen, für die Energie- und Verkehrswende, sowie für eine ausreichende Großstadtzulage, für die Gewinnung von städtischem Personal für die Aufgaben der städtischen Daseinsvorsorge. Beim Abriss-Neubau der Schleyerhalle und bei anderen Prestigeobjekten spielt Geld keine Rolle. Im Herbst 2024 war die Rede von 612 Millionen Neubaukosten. Dabei wissen wir, dass die Kosten von solchen Projekten bei der Planung viel zu niedrig angesetzt werden. Bei Stuttgart 21 sind aus einst 4,5 Milliarden Euro inzwischen 12 Milliarden geworden. Manche Konzertbesucher erhoffen sich vielleicht durch einen Neubau eine bessere Akkkustik. Davon ist aber keine Rede. Es wird wieder eine Mehrzweckhalle gebaut und mit 5.000 mehr Plätzen könnte die Akkustik noch schlechter werden.
Die Schleyerhalle wurde 1983 fertiggebaut und hat damals 67 Millionen Mark gekostet. Die Halle wurde 2005/6 für 12,2 Millionen Euro modernisiert und erweitert.
Im Sommer 2022 hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen, dass Stuttgart bis 2035 klimaneutral sein soll. Alle Bauvorhaben sollten unter Klimavorbehalt gestellt werden. Die klimaschädliche Politik geht aber genauso weiter wie vorher. Der Beschluss zum Klimavorbehalt bei Neubauten wird einfach nicht umgesetzt. Wenn es darum geht, Schulen zu sanieren ist zu hören, dass die Stadt nicht das Personal hat, dies zügig umzusetzen. Aber jetzt sollen die knappen personellen Kapazitäten für die Planung einer neuen Großhalle eingesetzt werden? Das muss verhindert werden
Kein Abriss und Neubau der Schleyerhalle
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