24 Stunden- Betrieb von U-Bahnen, S- Bahnen und Bussen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

201
weniger gut: -27
gut: 201
Meine Stimme: keine
Platz: 
98
in: 
2011

In anderen Großstädten ist es schon lange an der Tagesordnung und ich denke, auch in Stuttgart wäre es sinnvoll, wenn die öffentlichen Verkehrsmittel die ganze Nacht über genutzt werden könnten. Sicherlich kann hier nicht von Rentabilität gesprochen werden, allerdings von einer Serviceleistung der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und des Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) an die Kunden!

Der ÖPNV könnte ab einer gewissen Uhrzeit nur noch halbstündlich oder stündlich fahren, ich denke hier wäre so manchem geholfen! Die Nachtbusse am Wochenende sollten weiterhin eingesetzt werden.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Aufgrund der hohen zusätzlichen Betriebskosten eines durchgehenden Nachtverkehrs unter der Woche ist ein solches Angebot mit den der SSB zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln derzeit nicht zu realisieren. Mit dem Nachtbusbetrieb an Donnerstagen werden seit Dezember 2011 Erfahrungswerte im Hinblick auf die Fahrgastresonanz gesammelt. Nach dem zweijährigen Probebetrieb kann dann eine Entscheidung zur Beibehaltung, Einstellung oder, unter Berücksichtigung der sich daraus ergebenden finanziellen Belastungen, Ausweitung des Nachtverkehrs getroffen werden.
wird nicht umgesetzt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Öffentlicher Personennahverkehr in Großstädten mit Bussen und Bahnen und Ausbau und Pflege der Infrastruktur bedarf immer finanzieller Zuschüsse. Auch in Stuttgart wird das jährliche finanzielle Defizit der SSB durch die Stadt Stuttgart selbst als Eigentümer über die Stuttgarter Versorgungs-und Verkehrsgesellschaft mbH (SVV) ausgeglichen. Allerdings ist dieses Defizit im Rahmen der Restrukturierungsvorgaben durch die SVV seit Jahren auf 25 Millionen € pro Jahr begrenzt. Um diese Summe nicht zu überschreiten, ist ein kundenorientiertes Verkehrsangebot, das gleichzeitig die betriebswirtschaftlichen Aspekte berücksichtigt, unabdingbar.
Insbesondere im Abend-und Nachtverkehr ist der Zuschussbedarf pro beförderten Fahrgast besonders hoch. Verbesserungen in diesen Zeitbereichen lassen sich durch neu gewonnene Fahrgäste und dementsprechende Einnahmen bei weitem nicht refinanzieren. In der Konsequenz wäre eine Erhöhung des jährlichen Defizits unvermeidbar. Angebotsverbesserungen in den Abend-und Nachtstunden bedürfen daher einem klaren politischen Willen und dem Bekenntnis, dafür auch zusätzliche Finanzierungsmittel bereitzustellen.
Ein durchgehender Nachtverkehr wäre mit sehr hohem betrieblichem Aufwand verbunden. Würden an allen Werktagen die SSB-Nachtbusse mit drei Abfahrten verkehren, wäre mit zusätzlichen Kosten in Höhe von ca. € 800.000 pro Jahr zu rechnen. Ein durchgehender Stadtbahnbetrieb würde demgegenüber mehrere Millionen Euro kosten, genauere Angaben sind abhängig von der Angebotsgestaltung. Erschwerend kommen dabei erhöhte Aufwendungen für die Wartung der Infrastruktur in der betriebsfreien Zeit hinzu. Derzeit erfolgen viele Arbeiten in den Betriebspausen, bei einem durchgehenden Nachtverkehr müssten diese Arbeiten mit deutlich höherem Aufwand unter Betrieb erfolgen.
Bereits zum kommenden Fahrplanwechsel im Dezember 2011 werden allerdings auch in den Nächten von Donnerstag auf Freitag jeweils drei SSB-Nachtbusse (1.11 Uhr, 2.22 Uhr, 3.33 Uhr) eingesetzt. Der zweijährige Probebetrieb wird Aufschlüsse darüber geben, inwieweit dieses Angebot entsprechend nachgefragt wird und ob es eventuell noch ausgeweitet werden kann.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
645 (FDP)

Kommentare

5 Kommentare lesen

Sehr ähnlicher Vorschlag zu Vorschlag 105. Der VVS ist nicht unter Kontrolle der Stadt, sie ist dort nur einer von vielen Teilhabern, d.h. nur für den SSB mit seinen U-Bahnen und Bussen könnte hier eine Regelung direkt durch die Stadt getroffen werden.

Bei der S-Bahn halte ich so einen rund-um-die-Uhr Betrieb in Stuttgart und damit der Region aber auch für zu teuer. Bei der U-Bahn und erst recht den SSB-Bussen dagegen ist einmal pro Stunde sicher auch unter der Woche realisierbar, vermutlich auch ohne exorbitante Kosten und ohne nächtliche Gleisarbeiten über Gebühr zu behindern.

zu dem vorherigen Kommentar, dass es bereits eine ähnliche Einreichung gibt- das habe ich zu spät gesehen. Ich denke aber, dass es auch ein wichtiger Impuls sein kann, wenn ein Vorschlag in ähnlicher Ausarbeitung des Öfteren vorgestellt wird. So wird die Wichtigkeit des Anliegens nochmals unterstrichen! Und nicht vergessen, bei beiden Einreichungen abzustimmen!
Zur Finanzierung möchte ich noch nachtragen, dass die Nutzer des "Nachtangebots" einen geringen Zusatzopulus entrichten könnten (maximal 1 Euro). Allerdings sind die Preise für den ÖPNV in Stuttgart meines Erachtens vergleichsweise hoch und es eröffnet sich die Frage, ob dies überhaupt von Nöten wäre.

Nun ich lehne oft von einer Reihe identischer oder fast gleicher Vorschläge alle bis auf einen ab, damit nur einer davon eine Chance hat, unter die letzten 100 zu kommen und nicht andersartige dadurch unnötig blockiert.

Ich gebe Orca recht, die Chancen sind höher, wenn Vorschläge gebündelt in die Abstimmung gehen. Der Administrator des Bürgerhaushaltes hat ja bereits angekündigt, thematisch ähnliche Vorschläge zu bündeln, auch wenn ich dies bisher noch nicht sehen konnte. Den 24-Stunden-Betrieb von U-Bahn oder zumindest Bussen fände ich durchaus zu überdenken (S-Bahn ist wohl wirklich zu teuer), ggf. tatsächlich unter Entrichtung eines Nachtzuschlages, was beim Taxi ja auch üblich ist.