Radwege abschaffen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-West
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Thema: 
Radverkehr
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

100
weniger gut: -765
gut: 100
Meine Stimme: keine
Platz: 
2980
in: 
2015

Abschaffung aller Radwege

Kommentare

27 Kommentare lesen

Wäre schnell erledigt. Gibt ja (fast?) keine.

Dann bitte auch gleich alle Straßen abschaffen und Stuttgart zur Fußgängerzone erklären. (Dies ist zum Beispiel auch für die Pariser Innenstadt geplant.) Dann kann man endlich wieder saubere Luft atmen!

Stuttgart wird nie eine Fahrradstadt.

Klar, auch S wird mal eine Fahrradstadt. Jeden Tag werden es mehr Radfahrer! Lieber Pessimist komm doch mal zur critical mass - jeden ersten Freitag im Monat am Feuersee ab 18:30 Uhr! Am Besten mit dem Rad!

na ja, man sollte zumindest für viele Radwege die Benutzungspflicht abschaffen

Gibt es einen Preis für den unsinnigsten aller Vorschläge ?

So unsinnig finde ich den Vorschlag gar nicht: Als Radfahrer fände ich es super, endlich hochoffiziell immer auf der Straße fahren zu müssen und damit gut sichtbarer Teilnehmer des rollenden Verkehrs zu sein. Ich weiß nur nicht, ob der/die Einsteller/in des Vorschlags die Konsequenzen bedacht hat: Viele Radfahrer auf den Hauptverkehrsachsen :)

Solch einen unzeitgemäßen Vorschlag kann ich nur mit Humor nehmen, also alle Radler und E- Bikes auf die Straßen. Und Stuttgart wird immer mehr zur Fahrradstadt, dafür sorgen schon die Staus und kaum Parkmöglichkeiten.

Ich hab den Vorschlag auch im ersten Moment so interpretiert wie Mihabu: We are traffic! Und von der Geschwindigkeit her passen wir nun einmal besser zu den Autos (beide bewegen sich im Durchschnitt mit ca. 17 kmh durch die Stadt) als zu den Fussgaengern.

Mit der schlechteste Vorschlag den ich hier je lesen musste.....
Traurig

Und dann dürfen alle Radler endlich auf der Strasse fahren?
Ich wäre eher für den Ausbau der Infrastruktur.

Gehe ich recht in der Annahme, dass Lohengrin mit seinem Vorschlag nicht möchte, dass alle Radwege abgeschafft werden sollen, sondern dass alle straßenbegleitenden Radwege abgeschafft werden sollen.

Vielleicht kann Lohengrin das noch erläutern?

Einige hier haben sich ja über diesen Vorschlag gewundert. Stuttgart hat ein Feinstaubproblem – und da sollen straßenbegleitende Radwege abgeschafft werden? Wirft man damit den Radfahrern nicht Knüppel zwischen die Speichen? Das Radfahren soll doch gefördert, nicht verhindert werden.

Überraschenderweise sind (Stuttgarts) Radwege Straßen entlang, sogenannte straßenbegleitende Radwege, diesem Ziel nicht förderlich, sondern stehen ihm entgegen, denn sie gefährden Radfahrer:

Beispiele in Stuttgart:

* die Pragstraße: Die Stadt will für Radfahrer auf der B 10 in Fahrtrichtung vom Löwentor nach Cannstatt wegen der Baustelle keine Umleitung für Radfahrer durch den Rosensteinpark ausweisen, sondern schickt sie auf die linke Seite der Straße. Das ist keine Radverkehrsförderung sondern ‐Gefährdung: , .

Und Unfälle passieren dort nicht nur möglicherweise, sondern sind aufgrund des linksseitigen Radwegs bergab auch tatsächlich schon passiert: .

* die Nürnberger Straße aus Fellbach kommend in Richtung Bad Cannstatt: Der rechte Fahrstreifen wurde entfernt und statt dessen ein Radfahrstreifen angelegt. Radfahrer dürfen jetzt dort den Berg hinunterfahren, wo sie zuvor auch fahren durften. Der einzige Unterschied: Jetzt sind die Radfahrer an allen Einmündungen in Gefahr, von aus der Nürnberger Straße nach rechts abbiegenden und von aus der Einmündung in die Nürnberger Straße einbiegenden Fahrzeugen überfahren zu werden.

* die Waiblinger Straße in Fortsetzung der Nürnberger Straße: Dort wurde ein Schutzstreifen angelegt. Der verleitet Kraftfahrer, die dort fahrenden Radfahrer zu überholen, ohne ausreichend seitlichen Abstand zu halten: .

Hier gibt es eine Abschätzung der Mindestbreite, die eine straßenbegleitende Radverkehrsanlage haben muss, damit Radfahrer darauf nicht zu eng überholt werden:

Damit Radverkehrsanlagen den Radverkehr wirklich fördern, müssten sie mindestens so sicher und gut zu befahren sein wie die daneben verlaufende Fahrbahn. In werden dazu 5 Mindestanforderungen genannt. Sie lassen sich so zusammenfassen: Die Radverkehrsanlage darf Radfahrer, die auf ihr fahren, gegenüber dem Fahren auf der Fahrbahn zumindest nicht benachteiligen.

Ich kenne keinen straßenbegleitende Radverkehrsanlage in Stuttgart, die diesen Anforderungen genügt. Umgekehrt ausgedrückt: Alle mir bekannten Radverkehrsanlagen in Stuttgart benachteiligen Radfahrer.

Da ist es wirklich besser, gar keine straßenbegleitenden Radverkehrsanlagen zu haben. Dann wird man als Radfahrer wenigstens nicht schlechtergestellt. Was besseres scheint man in Stuttgart nicht bekommen zu können.

Wenn man in Stuttgart den Radverkehr wirklich fördern will, müsste man das Geld statt in benachteiligende Radverkehrsanlagen in Öffentlichkeitsarbeit stecken. Inhalt dieser Arbeit müsste sein, den Verkehrsteilnehmern die Verkehrsregeln ins Gedächtnis zu rufen:

Die Kraftfahrer müsste man besonders an den Seitenabstand beim Überholen, an angepasste Geschwindigkeit und an den Schulterblick beim Abbiegen erinnern.

Den Radfahrern müsste man beibringen, nicht auf der linken Seite der Fahrbahn zu fahren („Geisterradfahrer“), bei Dunkelheit das Licht einzuschalten, sich zum Abbiegen rechtzeitig einzuordnen und dabei den Schulterblick nicht zu vergessen.

Alle sollten sich überlegen, was die Farbe „kirschgrün“ in Verkehrsampeln zu bedeuten hat.

Dazu können auch Verkehrskontrollen helfen.

Dem Kommentar von Helmut Waitzmann ist wenig hinzuzufügen. Es ist bezeichnend, dass viele Radler (insbesondere die, die gerne schnell unterwegs sind und sich an Verkehrsregeln halten) mittlerweile lieber komplett auf Radverkehrsanlagen verzichten und auf der Fahrbahn fahren wollen, anstatt die Anlagen zu nutzen, die man ihnen "anbietet" ("auf die man sie erzwungenermaßen verbannt" trifft es besser).
Ich selbst zähle mich da auch dazu und fürchte, dass die Schaffung einer sicheren, leistungsstarken, nicht-diskriminierenden Fahrradinfrastruktur noch lange nicht mehrheitsfähig ist. Dann lieber keine (benutzungspflichtigen) Radwege, als sich auf die gefährlichen Streifen und Bordsteinradwege zu begeben, die Verkehrsplaner (und Autofahrer) heutzutage als "Fahrradförderung" begreifen.

Ich finde den Vorschlag, den Radverkehr in den fließenden Straßenverkehr zu integrieren, sehr gut.

Fahrräder auf die Strassen, Autoverkehr verlangsamen. 4-Spurige Straßen "halbieren", eine für Auto eine für Räder.

Wenn man den freiwerdenden Platz zur Verbreiterung der Straße nutzt und somit Platz für Autos und Fahrradfahren bietet, wäre ich dafür.

Spontan denkt man, wie kann man nur so einen Vorschlag machen ? Doch etwas weitergedacht und an den Reaktionen in den Kommentaren ist abzulesen, dass man als Fahrradfahrer doch dann gezwungen ist auf der Straße zu fahren und somit dem Fahrradfahren vermutlich mehr Raum gibt als dies über irgendwelche hingebastelten Fahrradstreifen passiert. Fahrradstreifen können also als Zwischenlösung gesehen werden. Doch für die große Lösung ist Stuttgart (die autogerechte Stadt) viel zu konservativ.

Guter Vorschlag. Als erstes Benutzungspflicht abschaffen. Das Prinzip "angepasste Geschwindigkeit" im Sinne der Förderung und des Zulassens eines selbstverantwortlichen Denkens und Handelns aller Verkehrsteilnehmer ohne Schilder- und Regulierungswut wäre der nächste und/oder begleitende Schritt. Denn:
- Zu viele Radwege hören an Ampeln u.a. einfach auf.
- Die Fahrbahnqualität ist zuweilen lieblos bis katastrophal. Lieber auf einer ebenen Straßenoberfläche mit potentieller (!) Gefährdung durch den KfZ-Verkehr, wie ein alltägliches Schleudertrauma nach durchrüttelnder Fahrt über die Radweg-Landschaft.
- Viele der Radwegstrecken - von einem RadwegNETZ kann man ja eigentlich nicht sprechen - haben von der Ausführung her eher Alibi-Qualität.

--> Dann lieber gar nicht. Denn da wird nie was Gscheits draus.

Faszinierender Vorschlag. Das rettet uns Fußgänger vor rasenden Radfahrern auf Gehwegen, weil ja Radwege als diskriminierend empfunden werden und zwingt die Radfahrer zu Beachtung von Verkehrsregeln!

Kaum taucht ein Radweg auf, verschwindet er nach ein paar Metern schon wieder im Nichts. Ich verstehe meist nicht, wie diese Art von Radwegen zu nutzen sind. Wenn man sie nutzen muss, was ich gar nicht wusste, ist der Vorschlag zumindest verstehbar. Das Gegenteil, der Ausbau von sinnvoll gestalteten Radwegen wäre wünschenswert.

Nicht ernst gemeinte Vorschläge abschaffen.

Meldet sich bitte der Urheber noch mal zu Wort? Ich bin auch für die Freigabe der Straßen und mehr Critical Mass an Fahrradfahrern. Um den Vorschlag zu bewerten fehlt mir jedoch die Begründung, nähere Erläuterung des Urhebers. Danke.

Das mit den Radlern auf der Straße ist nur vordergründig ein gutes Argument. Wer sich auf einer befahrenen Straße bewegt und einen ungeduldigen PKW hinter sich weiß, braucht starke Nerven. Und was ist mit all den unsichereren Radfahrern? Den Kindern, Kranken, Schwächeren? Ein Horror, solche Trassen benutzen zu müssen!
Zudem werden die Radler dann auf einigen Strecken in die Nähe des Bordsteins abgedrängt, wo unebener Untergrund und Gullis lauern. Die Stuttgarter Straße in Feuerbach ist für mich immer ein abschreckendes Beispiel.

freibürger51 hat in

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13124#comment-45894

kommentiert:

„Wer sich auf einer befahrenen Straße bewegt und einen ungeduldigen PKW hinter sich weiß, braucht starke Nerven.“

Ja, das stimmt. Vielleicht können Ihnen aber folgende Überlegungen helfen?

Die allermeisten Kraftfahrer haben nicht vor, Sie zu verletzen, selbst dann nicht, wenn sie ungeduldig sind. Auf jeden Fall sollen Sie wissen (und die ungeduldigen Kraftfahrer wissen es auch, selbst wenn sie es nicht wissen wollen): Auch Radfahrer sind Teil des Verkehrs und haben das selbe Recht, dort zu fahren, wie die Kraftfahrer.

Wenn Sie also nun hinter sich ein Auto „schnauben“ (Dr. Christine Lehmann in ihrem Blog „Radfahren in Stuttgart“ [1]) hören, heißt das nicht, dass Sie demnächst angefahren werden. (Nein, ich mache mich hier nicht über Sie lustig.) Sie können also ganz beruhigt weiterfahren.

Ich stecke mir immer Schalldämpfer (aus der Drogerie) in die Ohren, damit ich nicht vor Schreck vom Rad falle, wenn mal jemand hupt, oder, wenn Einsatzfahrzeuge mit Martinshorn vorbeikommen. Und keine Angst, damit hört man immer noch mehr, als wenn man im Auto mit geschlossenen Fensterscheiben und brummendem Motor sitzt. Sie müssen bedenken: Aller Lärm im Straßenverkehr ist auf geschlossene Fahrerkabinen mit Motorgebrumm angepasst. Da ist es kein Wunder, wenn man sich ohne Schalldämpfer bedroht fühlt.

Mir hilft es in so einem Fall immer, mir ins Gedächtnis zu rufen: „Auch wenn Sie hinter mir hupen – ich bin ebenso Teil des Verkehrs wie Sie. Warten Sie, bis Sie eine Möglichkeit zum Überholen haben. Ich muss nicht aus dem Weg hüpfen, nur, weil Sie jetzt gerade daherkommen. Wäre ich mit der Straßenkehrmaschine unterwegs, würden Sie das auch ertragen, ohne zu hupen. Auch das Beamen ist leider noch nicht erfunden.“

freibürger51 hat weiter kommentiert:

„Und was ist mit all den unsichereren Radfahrern? Den Kindern, Kranken, Schwächeren? Ein Horror, solche Trassen benutzen zu müssen!“

Dasselbe wie mit Ihnen. Auch für die gilt: Sie sind Teil des Verkehrs. Und man sollte ihnen dasselbe sagen. Wenn man sich die Unfälle anschaut, sieht man, dass gerade Kinder und Ältere häufig bei Rechtsabbiegertotwinkelunfällen sterben.

freibürger51 hat weiter kommentiert:

„Zudem werden die Radler dann auf einigen Strecken in die Nähe des Bordsteins abgedrängt, wo unebener Untergrund und Gullis lauern. Die Stuttgarter Straße in Feuerbach ist für mich immer ein abschreckendes Beispiel.“

Zur Frage, wo sich der Radfahrer auf der Fahrbahn positionieren sollte, habe ich in

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13124#comment-41099

schon einiges geschrieben.

Wenn Sie straßenbegleitende Radverkehrsanlagen haben, können Sie ihre Position nicht mehr wählen: Die sind so schmal, dass Sie sowohl nach rechts als auch nach links nicht genug Platz haben. Auf ihnen können Sie Schlaglöchern, Gullis u. a. nicht ausweichen, ohne Gefahr zu laufen, damit einem Auto, das Sie gerade überholt, vor den Kühler zu fahren. Und dann sind Sie doppelt schlimm dran: Erstens sind Sie womöglich schwer verletzt, und zweitens sind Sie auch noch am Unfall selbst schuld: Sie dürfen nicht unvermittelt einem Überholer vor den Kühler fahren. Die Haftpflichtversicherung des Überholers wird Ihnen nichts bezahlen wollen.

[1] http://dasfahrradblog.blogspot.com/

Nun ja, ein Fahrrad ist kein Auto. Zwar mag es sich im innerstädtischen Verkehr ähnlich schnell bewegen, aber stellt beim Anfahren an der Ampel (v.a. bei den zahlreichen) Steigungen doch eher ein Verkehrshindernis dar. Vor allem nicht ganz so fitte Fahrer benötigen eine Extra-Spur, um nicht, wie von freibürger51 schon angemerkt, gefährlich nahe an die Bordsteinkante mit Schlaglöchern, Gullis etc. abgedrängt zu werden. Zudem kommt man mit einer Fahrradspur - wie eine Busspur - schneller voran. Ich nehme das Fahrrad um schnell in die Stadt zu kommen und nicht mit dem Auto im Berufsverkehr stecken zu bleiben.