Bildungsvielfalt in Stuttgart fördern - Schulen freier Träger mit 90% fördern

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Schulen, Bildung
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

290
weniger gut: -204
gut: 290
Meine Stimme: keine
Platz: 
731
in: 
2013

Bildungsvielfalt gehört zu den wichtigsten Errungenschaften unserer Demokratie. Daher schlage ich vor, dass die Stadt die Finanzmittel aller Schulen in freier Trägerschaft (kirchliche Schulen, Waldorfschulen, Privatschulen) bis zu einer Förderquote von 90% aufstockt.

Begründung: Viele der genannten Einrichtungen liegen derzeit bei Förderquoten zwischen 60 und 70% und müssen daher immer höhere Elternbeiträge verlangen, um weiter arbeiten zu können. Das benachteiligt finanziell schwache Familien in ihrer freien Schulwahl und schafft ein soziales Ungleichgewicht.

Ergänzungen aus ähnlichen Vorschlägen: 

NutzerIn geb-schule hierzu:
Es darf nicht sein, dass staatliche und private Schulen gegeneinander ausgespielt werden.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

25 Kommentare lesen

Bildungsvielfalt gerne, aber keine staatlich geförderte Selektion nach Geldbeutel. Solange diese Schulen in der Regel Elternbeiträge verlangen und damit zur Bildungsungleichheit anhand des elterlichen Geldbeutels beitragen bin ich strikt dagegen. Wenn von einer Schule 90% gefördert wird sollten 90% der Schulplätze beitragsfrei sein (notfalls per Los vergeben werden) und damit auch beispielsweise Kindern von Erwerbslosen zur Verfügung stehen. Desweiteren bin ich strikt gegen eine staatliche Förderung von Tendenzbetrieben wie kirchlichen Einrichtungen solange diese von den Vorteilen der EU-Tendenzbetrieb-Regelung profitieren: Es kann nicht anghehen dass kirchliche Arbeitgeber offen diskrimminieren und dabei noch staatlich unterstützt werden, siehe beispielsweise http://www.youtube.com/watch?v=C7NWHtQXUaI oder auch http://www.youtube.com/watch?v=ZTCMh8VXSYM. Ein besoinders krasses Beispiel staatlich geförderter kirchlicher Einrichtungen wo nichtmal "nur" die Angestellten sondern auch die "Kunden" betroffen waren konnte man ja erst vor kurzem wieder erleben als Vergewaltigungsopfern von kirchlichen Krankenhäusern die Pille danach nicht verschrieben wurde. Bildungsvielfalt an sich find ich super, halte viel davon auch Konzepte der Waldorf- oder Montessori-Pädagogik zu nutzen und ihre Tauglichkeit zu studieren, aber nicht aufkosten finanzieller und weltanschaulicher Diskrimminierung. Wer eine Eliteschule für Gutbetuchte oder eine Konfessionsschule will soll das auch selbst zahlen, für solche Einrichtungen sollte die Stadt keinen Cent hinzugeben.

wenn dafür Elternbeiträge wegfallen oder mindestens wesentlich geringer werden und öffentlich geförderte Infrastruktur (ich sage nur: Sporthalle der Freien Evangelischen Schule Stuttgart) für alle nutzbar wird - gerne!

@vaihinger
Wer Bildungsvielfalt wirklich umsetzen will, darf sie nicht nur toll finden, sondern muss auch die finaziellen Mittel bereit stellen, damit sie Wirklichkeit werden kann. Das heißt im Klartext; man darf solche Schulen finanziell nicht gegenüber staatlichen Schulen benachteiligen. Es ist ja nicht so, dass diese Einrichtungen Elternbeiträge verlangen, um sich zu bereichern. Es geht hier doch darum, dass Eltern (durch Elternbeiträge), Lehrer (durch Verzicht auf Gehalt) und Förderer (durch Spenden) solcher Schulen in gemeinsamer Verantwortung eine Finanzierungslücke schließen, die das Land hinterlässt. Einer Stadt wie Stuttgart würde es also gut zu Gesicht stehen, hieran etwas zu verändern.

@ apfelfan
Seh ich im Grunde genauso, nur ändert das eben nichts an der sozialen Selektion anhand der Elternbeiträge, und das Recht auf Chancengleichheit geht bei mir im Zweifelsfall dann doch vor Vielfalt, denn die Vielfalt sollte allen nutzen dürfen. Selbst ein moderater Elternbeitrag ist für Geringverdiener, Aufstocker oder gar Erwerbslose eine Hürde. Ich hab einen Vorschlag gemacht mit dem man versuchen könnte beides unter einen Hut zu bekommen, vielleicht wäre das ja eine Lösung: https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/3109 Ein Sonderfall wären bei mir noch die kirchlichen Schulen, da ich eine Förderung von Tendenzbetrieben generell ablehne, als Gründe siehe beispielsweise http://www.youtube.com/watch?v=C7NWHtQXUaI oder http://www.youtube.com/watch?v=ZTCMh8VXSYM.

@vaihinger
Genau diese Chancengleichheit erreicht man, indem man freie Träger genauso fördert wie Staatsbetriebe. Dann werden Elternbeiträge überflüssig und jeder hat die freie Schulwahl. Ich kann da keinen Widerspruch erkennen.

Solang wir so große Probleme in den staatlichen Schulen haben (am Gebäude und bei der Qualität), sollten alle Ressourcen in die Verbesserung der allgemeinen Situation fleißen. Wir brauchen keine staatlich finanzierte Eliten-Segregation! Wer seine Kinder nicht auf die staatlichen Schulen schicken will, soll es auch selbst finanzieren. Wir bauen ja auch keine Extraspuren auf den Straßen für Stern-Fahrer :)

@ apfelfan

Ja da kommen wir auf einen Nenner :) Keine Elternbeiträge, keine finanzielle Selektion. Wenn sich also die Schulen verpflichten würden keine Elternbeiträge zu verlangen hätte ich absolut nichts gegen eine 90% Förderung. Ausgenommen konfessionelle Schulen, aber das wär noch ein extra Thema.

Es sieht immer so aus, als würden freie Schulen nur Großverdienern offenstehen. Insbesondere bei der Waldorfschule ist das nicht so! Der Betrag berechnet sich nach dem Einkommen und es wird niemand aufgrund der Kosten abgewiesen. Das ist Realität, ich kenne Beispiele. Das funktioniert halt nur dann gut, wenn es eben auch genügend gibt, die bereit sind den Höchstsatz zu zahlen und sich auch mal anderweitig finanziell zu engagieren.

@ Liamara

Es ist für einige Geringverdiener vielleicht schon abschreckung genug ihre finanzielle Situation offenlegen und um Ermäßigung "betteln" zu müssen (wohlwissend das andere dann mehr zahlen müssen), und selbst ein noch so kleiner Beitrag ist für viele eine deutliche finanzielle Hürde. Da kann man jetzt den Eltern falschen Stolz oder sonstwas vorwerfen, die Bildungschancen treffen allerdings nicht diese sondern die Kinder. Wenn 90% vom Staat gezahlt wird, wo ist dann das wirtschaftliche Problem auch 90% beitragsfreie Plätze anzubieten? Und ich denk niemand behauptet dass diese Schulen nur Großverdienern offenstehen, Fakt ist aber dass sozial Schwache Familien dort deutlich unterrepräsentiert sind und dies zu einer finanziellen Selektion führt.

@Vaihinger: Es ist doch völlig unerheblich ob es Elternbeiträge gibt oder nicht. Eine Selektion wird sich nie vermeiden lassen und immer erfolgen, wenn nicht über den "Geldbeutel" dann eben über Berufsbild der Eltern; soziales Umfeld des Kindes und und und.....

@ Zizze
Also weil man Selektion nicht komplett ausschließen kann ists auch egal wenn man finanziell noch zusätzlich selektiert? Sehe ich ganz anders: Gerade deswegen sollte man nicht auch noch zusätzlich finanziell selektieren.

Investitionen in Bildung sind Investitionen der Zukunft, für ALLE! Schulen in freier Trägerschaft werden momentan finanziell benachteiligt.
Um deutlicher zu werden: jede Schule in freier Trägerschaft entlastet den Haushalt von Land und Stadt, jetzt und auch dann, wenn Land+Stadt 80...90% Förderquote zuschießen!
Deutliche Streichungen haben diese Einrichtungen seit dem letzten Jahr erfahren müssen. Gerade Schulen und Bildungseinrichtungen benötigen jedoch eine solide, langfriste und bindende Finanzierungshilfe von Stadt und Staat.

Absolut richtig, die Stadt spart mit jeder Schule in freier Trägerschaft. Die entsprechenden Gelder sollten an diese Träger fließen.

Zusätzlich sollte auch bei anderen Kinder-Zuschüssen kein Unterschied gemacht werden, ob das Kind eine staatliche oder freie Schule besucht. So gibt es z.B. subventionierte Ferienbetreuung, die nur Kindern in staatlichen Schulen offen steht.
Besucht ein Kind eine Privatschule (aus welchen Gründen auch immer), darf dies zu keinerlei Benachteiligung im sonstigen Alltag führen.

Ich unterstütze diesen Vorschlag, da wir zwei unserer drei Kinder in einer Einrichtung in privater Trägerschaft haben. Wir sind der Meinung, dass unsere Einrichtung einen großen Beitrag zur bunten Bildungslandschaft liefert und zeigt, dass alternative Schulformen zufriedene, glückliche und motivierte Kinder (und Eltern) in der Gesellschaft hervorbringt. Durch mehr staatliche Förderung hätten wir einen größeren finanziellen Freiraum für unsere familiären Belastungen. Desweiteren könnten z.B. Familien mit Migrationshintergrund (die oft abgeschreckt werden durch Schulkosten) an einer alternativen Schulform teilnehmen.

Der Klett-Verlag entdeckt Schulen als neues Geschäftsfeld und gründet fleißig vor sich hin. Soll er doch. Aber: warum soll es dafür auch noch einen staatlichen Zuschuss geben? Bildung ist ein (legitimes) Geschäft, aber warum sollte der Steuerzahler ein Privatunternehmen in diesem Maß bezuschussen?

Und was nun die Bildungsvielfalt betrifft: die ist kein Selbstzweck. Es gibt ausreichend staatliche Schulen mit verschiedenen Profilen. Jeder Lehrer an diesen Schulen steht für Bildungsvielfalt.

Wer seine Kinder nicht auf staatliche Schulen schicken will, soll es halt lassen. Wem die staatlichen Schulen für seine Kinder nicht gut genug sind, der sollte aber auch Zuschüsse verzichten. Diese Gelder braucht man nämlich um die staatlichen Schulen besser zu machen. Damit nicht noch mehr Kinder von dort abgezogen werden ...

Wer denkt, er möchte sein Kind auf eine Privatschule schicken (die ohnehin schon staatlich gefördert wird) soll das tun, aber auch nicht jammern, dass ihn das was kostet. Es gibt jede Menge staatlicher, kostenloser Schulen, niemand ist gezwungen, die private Alternative zu wählen!

es gibt jede Menge Schulen, aber wenn es die privaten nicht gäbe, würden Unmengen an Plätzen fehlen. Die müssten dann staatlich geschaffen werden. Ob das Geld spart und den bestehenden staatlichen Schulen nutzt? Ich glaube nicht...

und bitte die Ferienbetreuungskosten auch angleichen....
denn Stuttgarter Kinder sind Stuttgarter Kinder - egal ob sie in Schulen freie Traegerschaft (70 Euro Gebuehren) oder staatliche Schule (17 Euro Gebuehren) gehen.

Schulen privater Träger entlasten den kommunalen Haushalt, die Eltern leisten für den Luxus engagierter Lehrer und freiem Entfalten auch noch viel persönlichen Einsatz. Schade das weiterhin öffentliches Einerlei höher gefördert wird. Ein mehr an Betreuung, Essen und sonstigem Zusatzdienstleistungen muss natürlich zusätzlich bezahlt werden, aber die Kosten pro Kind gehören in öffentlichen wie auch in privaten Schulen gleichgestellt und auch entsprechend gleich öffentlich finanziert,

Private Schulen entlasten nicht nur die staatlichen, sie tragen auch dazu bei daß die staatlichen Schulen sich hin und wieder auch mal Gedanken machen müssen wie sie was an ihre Schüler vermitteln, da sie sonst schlicht und ergreifend Schülerzahlen einbüßen. Abgesehen davon sollte es uns Eltern frei gestellt sein uns für eine Schule entscheiden zu können, auf der, beispielsweise der christliche Glaube für die persönliche Entwicklung unserer Kinder im Vordergrund steht. Wenn wir schon bereit sind dafür Geld zu zahlen, schadet dies in keinster Weise dem Staat, respektive den staatlichen Schulen, sondern ergänzt. Insofern ist es nur angebracht wenn in diesem Fall diese Schulen auch gefördert werden.

Ich finde es eine gute Idee, meine Tochter ist auch auf einer Kirchlichen Schule die ich selber zahle und wie die Kinder da gefördert werden und wie die Lehrer mit den Kindern umgehen ist einfach super! Beide Daumen hoch für diesen Vorschlag

Bildungsvielfalt gehört zu den wichtigsten Errungenschaften unserer Demokratie. Daher unterstützen wir als Familie mit mehreren Kindern den Vorschlag, dass die Stadt die Finanzmittel aller Schulen in freier Trägerschaft (kirchliche Schulen, Privatschulen) bis zu einer Förderquote von 90% aufstockt.

Viele dieser Einrichtungen liegen derzeit bei Förderquoten zwischen 60 und 70% und müssen daher immer höhere Elternbeiträge verlangen, um weiter arbeiten zu können. Das benachteiligt finanziell schwache Familien in ihrer freien Schulwahl und schafft ein soziales Ungleichgewicht.

Wir haben 2 Kinder an einer freien Schule und müssen auf so manches Private deshalb verzichten. (Wir gehören nicht zu den Großverdienern!) Wir haben diese Schule aus Überzeugung gewählt und beteiligen uns auch gerne an der damit verbundenen Eltern-Mehrarbeit. Auf die Schuljahre hochgerechnet finde ich es jedoch unglaublich, welchen Nachteil wir finanziell durch diese Schulwahl haben. Daher würde ich es auch sehr begrüßen, wenn nur pädagogische Überlegungen die Schulwahl bestimmen würden.

Bildung muss gleich gefördert werden, solange die vermittelte Bildung im Sinne unserer Gesellschaft sozial, freiheitlich und demokratisch geprägt ist

Wer das (vermeintlich) Bessere will, soll es auch zahlen.