Freies WLAN für alle Stuttgarter Bürger

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Zusätzliche Themen
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

148
weniger gut: -120
gut: 148
Meine Stimme: keine
Platz: 
972
in: 
2011

Dieser Vorschlag initiiert die Einrichtung eines kostenlosen Internetzugangs für alle Bürger im Stuttgarter Stadtgebiet. Es sollen zunächst die privaten WLAN-Zugänge für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden. Dies kann durch eine Software wie beim Anbieter fon.com ohne Nachteile für die Besitzer der WLAN-Spots geschehen. An öffentlichen Plätzen ohne ausreichende Versorgungsdichte soll die Stadt für Zugänge sorgen.

Kosten:
Die Kosten sollten in der Größenordnung von einigen 100.000 Euro im ersten Jahr, dann wenige 10.000 Euro pro Jahr liegen.

Strahlung:
Die Strahlenbelastung ist heutzutage ein kritisches Thema, welches weiterhin im Auge behalten werden muss. Durch den Vorschlag hier könnte in Wohngebieten mit dichter Bebauung (z.B. Stuttgarter Westen) sogar eine Reduzierung der Belastung stattfinden da manche Haushalte durch die Mitnutzung ihren eigenen WLAN-Sender einsparen könnten. Auf öffentlichen Plätzen ist durch die kurze Verweildauer keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten.

Sicherheit:
Die Sicherheit kann durch die schon seit langem erprobte Software des Anbieters Fon.com gewährleistet werden. Hierfür bekommt jeder Bürger der Stadt eine Zugangsnummer über die im Falle einer Straftat der Verursacher zurückverfolgt werden kann. Somit haben die Anbieter von Hot-Spots kein Risiko mehr zu tragen.

Wirkung:
- Kurzfristig: Für die Stuttgarter Bürger entstehen kurzfristig vielschichtige Nutzen. Zum einen werden Empfangsprobleme in den Wohnungen reduziert durch die Möglichkeit Nachbarnetze mitzunutzen. Des Weiteren wird der öffentliche Raum aufgewertet durch die Möglichkeit, überall mit dem Internet verbunden zu sein.
- Mittelfristig:
Touristen, welche Stuttgart besuchen, könnten mit einem Gastzugang ausgestattet, erheblich bei der Erkundung der Stadt unterstützt werden. Navigationsdienste, lokale Hilfen und weitere internetbasierte Dienste könnten das touristische Image der Stadt enorm aufwerten.
- Langfristig:
Für die Stuttgarter Einzelhändler bieten sich völlig neue Möglichkeiten Kunden über standortbasierte Dienste zu gewinnen. Beispiel Szenario: Ein Kunde am Anfang der Königsstraße könnte über seine Stuttgart-App herausfinden, in welchem Laden er die von ihm gewünschte Ware bekommt und dann durch die Navigation zu der nähesten Filiale geleitet werden. Und selbst in dem Laden kann das Internet ihm durch den Standort des Produktes noch weiterhelfen.

Stuttgart könnte dadurch eine Modellstadt für standortbasierte Internetdienste werden und dadurch die Neugründung von Softwarefirmen unterstützen. Die wesentlichen Entwicklungen in diesem Bereich werden derzeit eher in amerikanischen Städten gemacht, da hier viele Nutzer mit ständigem Internetzugang vorhanden sind. Auf diese Weise könnte jedoch in Stuttgart, einer Stadt mit vielen talentierten Programmierern, eine weiterer Schwerpunkt geschaffen werden. Der langfristige Nutzen für die Stadt würde die Kosten bei weitem übertreffen.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

10 Kommentare lesen

Hallo,

(Repost, wie in #322)

es gibt einen ähnlichen Vorschlag, der sich allerdings erstmal auf bestimmte öffentliche Plätze beschränkt: https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/111

Der Vorschlag hier klingt durchaus verlockend... Wenn man das umsetzen will, braucht es aber mehr als eine Haushaltsperiode ;-) ...

Wenn ich das auch nur im entferntesten für umsetzbar halten würde, hätte ich es selbst eingebracht ;-) ... Die Umsetzbarkeit würde weniger an technischen Hintergründen scheitern als an der Tatsache, dass die Stadt Stuttgart somit flächendeckend mit sämtlichen DSL-, UMTS-, etc. Providern in Konkurrenz treten würde. Ein weiteres Problem ist die Masse an Hardware die neu angeschafft werden muss. Fon.com (und andere vergleichbare Systeme) hat da spezielle Ansprüche.

Ciao,
Martin

Hallo Martin,

ich habe diese Gegenargumente auch schon durchdacht. Da jedoch die meisten Bürger zuhause sowieso einen Festnetz+Breitbandanschluss haben möchten wird die Konkurrenz zu den Providern zunächst nicht so stark ausfallen. Menschen mit UMTS-Flats würden diese vermutlich nicht kündigen da diese ja deutschlandweit gelten. Desweiteren kann sich eine Stadt wie Stuttgart so einen Konflikt schon mal zutrauen.

Was die Hardware angeht: man könnte sich auf die meistgebrauchten Router konzentrieren und für diese eine Fon-ähnliche Software entwickeln/anpassen. Dies dürfte bereits für relativ wenig Geld möglich sein.

Grüße friedbert.

Hallo friedbert,

schon klar... Wie gesagt, finde die Idee ja selber toll... Aber das Argument mit der Konkurrenz ist nicht von der Hand zu weisen. Und vergiss nicht, Stuttgart ist das Herz vom Schwabenland, und in dem Moment, wo der Schwabe entdeckt, dass es da Internetzugang gratis gibt, ist das DSL bzw. mobile Breitband gekündigt, so werden die Mobilfunk-Provider denken und mehr Geld in PR dagegen stecken, als das freie WLAN zur Realisierung kosten würde ;-(

Ich glaube das hätte mehr Chancen, wenn es als fertig ausgearbeitetes Konzept mit Modellphase an den Gemeinderat geht, denn der Vorschlag hier ist zu Unkonkret für einen Antrag im Rahmen einer Haushaltsperiode... Wie gesagt, bin grundsätzlich dafür, bin aber sicher, dass es so nie und nimmer durch den Gemeinderat geht.

Was mir da fehlt ist die Definition der Modellphase - Wenn, dann müsste man das zuerst in Stuttgart-Mitte umsetzen, in einem definierten Gebiet mit einem definiertem Budget... Das Budget sollte dann v.a. für eine Subvention der Hardwareanschaffung und der Leitungskosten vergeben werden... Wenn es sich da nach einem bestimmten Zeitraum (ca. 1 Jahr) als Erfolg herausstellt, kann man es ausweiten... Allem anderen wird der Gemeinderat m.E. schon alleine wegen dem finanziellen Risiko nicht zustimmen...

Ciao,
Martin

Mal neben den "verbietet dieses und jenes", ein wirklich guter und konstruktiver Vorschlag. +1

Wird in modernen Städten wie Singapur bereits flächendeckend angeboten.
Dort bietet der Stadtstaat seinen Bürgern diesen Service, frei nach dem Motto, nur ein gutinformierter Bürger ist ein guter und zufriedener Bürger, und das darf am Geldbeutel nicht scheitern.
Zumindest in den häufig frequentierten Bereichen wie Fußgängerzonen oder kulturell wichtigen Orten bzw. Orten des ÖPNV wäre das auch in Stuttgart sehr wünschenswert.

Wusstet Ihr das der Grenzwert für Mobilfunk (dazu zählt auch WLAN) in Deutschland um ein 10 bis 100 faches höher ist, als in anderen EU Staaten ?

Die Grenzwerte sind in Deutschland seit 1999 unverändert. Obwohl es damals noch gar kein UMTS, LTE usw. gab, angepasst wurden diese bis heute nicht.

Es gibt genügend Studien (auch von der EU), die eindeutig die Gefahren von Mobilfunk belegen, (Kopfschmerzen, Depressionen, Schlafstörungen bis hin zu Krebs.) Große Telekommunikations-Unternehmen haben in Ihren Firmen selber kein WLAN und schnurlose Telefone gibt es dort auch nicht.

Einen Sendemasten möchte dort auch keiner neben sich stehen haben, die Antwort von einem leitenden Mitarbeiter: „Ich würde wegziehen und mein Haus verkaufen, wenn jemand neben mir einen Mobilfunksenden aufstellt.“
Das sollte uns alle zu denken geben.
Hier ein paar Videos:

ARD: Report Mainz:
Lüge der Grenzwerte:
http://www.youtube.com/watch?v=tX394uz72Qk

Wie gefährlich ist das kleine Handy?:
http://www.youtube.com/watch?v=fxvwFNkzwW8

Dieser Antrag widerspricht den richtigen Vereinbarungen im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung (Seite 37) , die Belastungen durch elektromagnetische Strahlung zu senken. Die Verwirklichung des Antrages würde zu noch höherer Belastung führen. Für elektrosensible Menschen würde dies bedeuten, dass sie sich an diesen Plätzen nicht mehr aufhalten können.

In mehreren Beiträgen wird nun einfach behauptet, es gäbe keine wissenschaftlichen Untersuchungen, die Gesundheitsschäden der Hochfrequenz nachweisen. Das ist falsch,
Im EMF-Portal der Bundesregierung wird zum Stichtag 27.6.2011 die Zahl von 798 mobilfunkrelevanten Studien registriert. Von diesen Studien hat die Verbraucherorganisation Diagnose-Funk bisher 107 Studien als solche mit gesundheitsgefährdendem Potential klassifiziert, die allesamt höchste wissenschaftliche Kriterien erfüllen - siehe dazu www.mobilfunkstudien.de. Neuere zusammenfassende Untersuchungen zu den Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung können Sie herunterladen, auf Deutsch:
Eine Zusammenfassung der bisher größten Metastudie (BioInitiative-Report) : „Biologische Wirkungen durch Exposition mit elektromagnetischen Feldern im Kontext der gesetzlichen Expositionswerte“, Autoren Hardell, Sage:
http://mobilfunkstudien.de/downloads/hardell_sage_2008_bioin_science_dts...
Eine Zusammenfassung des Forschungsstandes zu biologischen Wirkmechanismen;
„Pathophysiologie der Mobilfunkstrahlung: Oxidativer Stress und Karzinogenese mit dem Studienschwerpunkt auf dem männlichen Fortpflanzungssystem“, Desai et al.:
www.mobilfunkstudien.de/dokumentationen/index.php

Originaltext zweier aktueller deutscher Studien von Buchner/Eger in der Zeitschrift umwelt-medizin-gesellschaft zu Auswirkungen von Mobilfunkmasten:
http://mobilfunkstudien.de/assets/umg_buchner-eger_rimbach-studie.pdf
http://mobilfunkstudien.de/assets/umg_eger-jahn_selbitz-studie.pdf

Eine aktuelle Metastudie (in Englisch) zum gesamten Forschungsstand, bezogen auf Mobilfunkmasten:
Yakumenko et al.: Long-Term exposure to microwave radiation provokes cancer growth: evidence from radars and mobile communication systems (Langzeit-Exposition bei Mikrowellen-Strahlen ruft Krebs-Wachstum hervor: Evidenz von Radar und Mobilfunksystemen), Originaltext über die Datenbank der Bundesregierung:
www.emf-portal.de/viewer.php?l=g&aid=19398

Bedenkt bitte, dass die Menschen nicht weniger im Internet surfen, wenn es kein WLAN gibt. Sie verwenden halt stattdessen zelluläre Netze (UMTS / LTE), die wegen der größeren Reichweite mit mehr Leistung senden müssen!

In Aachen gibt es ein interessantes Projekt: http://www.mobile-access.org/
Das ist ähnlich zu Fon, jedoch nicht mit einem kommerziellen Anbieter dahinter. Ziel ist, dass die Bürger, die eh schon einen Access Point haben, diesen auch für andere freigeben. In dem Projekt haben sie einen Ansatz entwickelt, mit dem der Betreiber des Zugangs keine rechtliche Verantwortung für die Aktionen der Nutzer trägt.

Der Aufbau eines Stadtnetzes ist für die Stadt alleine sicher zu aufwändig. Allerdings könnte die Stadt damit beginnen, die Bürger bei der Freigabe der bestehenden Access Points zu unterstützen. Für das oben genannte Projekt wird nur wenig zentrale Infrastruktur benötigt, diese könnte von der Stadt bereitgestellt werden.

Hallo Zusammen,

@Martin: Dein Vorschlag das Konzept ausgearbeitet im Gemeinderat einzubringen hat sicherlich mehr Aussicht auf Erfolg. Ich denke, dass man in einer Modellphase schon relativ früh sehen könnte wie hoch die Beteiligung in der Bevölkerung ist, das eigene Netz freizuschalten. In einer solchen Phase würde auch nicht gegen Seite 37 des Koalitionsvertrages verstoßen, sondern im Gegenteil, die Strahlenbelastung würde sinken (durch geringere Nutzung der stärkeren UMTS Sendetechnologie).

@ThomasW: Danke für den Beitrag, da scheint es ja schon ein sehr gut ausgearbeitetes Konzept zu geben, das man im Erfolgsfalle einfach nur auf Stuttgart übertragen müsste. Dies würde den Aufwand enorm verringern.

Vielen Dank für alle Rückmeldungen, ich denke das hat gute Chancen auf einen Top100 Platz!