Nahverkehrspreise senken

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

676
weniger gut: -112
gut: 676
Meine Stimme: keine
Platz: 
18
in: 
2013

Der Nahverkehr in Stuttgart ist gut ausgebaut und attraktiv, dennoch ist zu den Stoßzeiten die Stadt voll von Autos.

In anderen Städten (München, Berlin, Hamburg) sind die Preise für den Nahverkehr ca. 15%-20% günstiger

--> München: 1 Zone kostet 2,60EUR, entspricht VVS 3 Zonen für 3,60EUR

--> Hamburg: Großbereich = 1,90EUR entspricht VVS 2 Zonen für 2,60EUR

--> Berlin: Ticket Zone AB = 2,40EUR entspricht VVS 2-3 Zonen 2,60-3,60EUR

Durch günstigere Preise im VVS entsteht ein starker Anreiz, das Auto stehen zu lassen. Wenn mehr Leute die VVS nutzen ist der Vorschlag auch kostenneutral, insbesondere weil so auch durch Autos verursachte Kosten reduziert werden (Straßenabnutzung, Umweltkosten, etc.).

Ich fordere eine Senkung der Preise im VVS.

Einzeltickets: Reduktion der Preise um 15%.
Wochen-/Monatstickets: Reduktion der Preise um 20%.

Alternativ oder Zusätzlich: Ausdehnung der Zonenradien, so dass Flughafen und Ludwigsburg von Stuttgart Zentrum aus mit einem ZONE2-Ticket erreicht werden können.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Zu den Themen "Tarif-/Zonenstruktur im VVS", "Reduzierung von Fahrpreisen bzw. kostenloser ÖPNV" und ähnlichen Anreizen für eine verstärkte Nutzung von Bussen und Bahnen in Stuttgart gab es eine ganze Reihe von Vorschlägen im Bürgerhaushalt, die aber vom Gemeinderat nicht aufgegriffen wurden. Die Tarifstrukturen werden vom VVS im Vergleich zu anderen Nahverkehrsverbünden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst bzw. optimiert.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Zur generellen Bewertung der Preishöhe und der Preiswürdigkeit des VVS-Tarifes sowie die Akzeptanz durch die Kunden wird auf die Ausführungen zu Vorschlag Nr. 6143 verwiesen.

Im Hinblick auf den gezogenen Vergleich der Einzelfahrscheinpreise zwischen Stuttgart, München, Hamburg und Berlin erfolgt ergänzend der Hinweis, dass ein Tarifsystem in seiner Gänze bewertet werden muss. Das Herausgreifen einzelner Tarifpositionen ist nicht sachgerecht. Bezüglich der vorgeschlagenen Preisabsenkungen gibt der VVS zu bedenken, dass ihm bisher kein Fall bekannt geworden ist, wonach die mit Fahrpreisabsenkungen verbundenen Mindererlöse durch zusätzliche Kundschaft hätten kompensiert werden können. Fahrpreisabsenkungen sind geeignet zusätzliche Kunden für den ÖPNV zu gewinnen, jedoch nicht in dem Maße, dass zumindest das Erlösniveau vor der erfolgten Fahrpreisabsenkung erreicht werden kann. Bei einer 20 %-igen Fahrpreisabsenkung müssten 25 % zusätzliche Kunden gewonnen werden, um das Ausgangserlösniveau wieder zu erwirtschaften. Hinzu kommt, dass inflationsbedingt die Kosten der Verkehrsunternehmen jährlich steigen. Die Verkehrsunternehmen müssen deshalb höhere Einnahmen erzielen, damit sich das Defizit im ÖPNV nicht noch weiter erhöht.

Aufgrund zahlreicher deutschlandweit durchgeführter Marktuntersuchungen ist bekannt, dass bei der Entscheidung für oder gegen die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel weniger der Preis, sondern vielmehr das Fahrplanangebot, die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, der Komfort der Verkehrsmittel, die Dichte des Haltestellennetzes und vor allem die Reisezeit ausschlaggebend sind. Der VVS empfiehlt daher die für den ÖPNV verfügbaren Mittel vor allem für den weiteren Ausbau der Infrastruktur und des Leistungsangebotes und nicht zur weiteren, noch stärkeren Subventionierung der Fahrpreise zu verwenden. In Folge dessen rät der VVS auch davon ab, die Tarifzonierung so anzupassen, dass der Flughafen und die Stadt Ludwigsburg von Stuttgart Stadtmitte mit einem 2-ZonenTicket erreicht werden können.

Kommentare

14 Kommentare lesen

Stimme ich voll zu, die Preise sind viel zu hoch. Aber auch das Jahresticket muss günstiger werden - alle Preise um 20 - 30 % senken !

... da fällt mir noch ein - viele KFZ mit "ES" parken in Heumaden oder Sillenbuch, da man sich so 1 teure Zone spart. Daher sollte die Zonengrenze der 2 Zonen erweitert werden! Das ist in anderen Stadtteilen bestimmt genau so!

für bis zu 3 Haltestellen wurden ja wenigstens ein Kurzstreckentarif angeboten, aber warum kann man hiermit nicht umsteigen+ nur in eine Richtung fahren. Ein Schwabenstreich ist z.B. der Augsburger Platz (Krankenhaus, Altenheim), der früher von Linie 1 + 13 als Umsteigeplatz genutzt werden konnte. Jetzt hält hier keine Linie 13 mehr und Umsteigen ist in beiden Richtungen mit Kurzstrecke nicht mehr erlaubt und für Gehbehinderte zudem beschwerlich, da mit Steigungen verbunden.

Diesen Vorschlag finde ich sehr gut! Die Preise für eine 4-Fahrten Karte für eine Zone sind mittlerweile so hoch, dass es günstiger ist, mit dem Auto in die Stadt zu fahren und irgendwo zu parken. Wenn man zu zweit unterwegs ist, kann man sich schon fast ein Taxi nehmen für den Preis.

Aber ich finde auch das Tarifsystem an sich nicht sehr attraktiv. Wieso kann ich mir nicht - wie bspw. in München - einfach ein Monatsticket für eine bestimmte Zone ausdrucken und muss mir stattdessen immer wieder eine neue Plastikkarte besorgen wenn sich mein (regelmäßiger) Start- oder Zielort ändert? Der Sinn hat sich mir noch nicht erschlossen.

Ohne einen massiven Ausbau des ÖPNV werden diejenigen, die bisher auf das Auto angewiesen sind, nicht auf Busse und Bahnen umsteigen. Dies betrifft vor allem die Pendler, die aus dem Umland in die Stadt jeden Tag einpendeln.
Es ist fraglich, ob das Senken der VVS-Tarife wirklich viele Bürger zum Umsteigen auf die Öffis veranlassen würde oder ob man nicht einfach die Preissenkungen gerne annimmt (Mitnahmeeffekt), aber im Wesentlichen weitermacht wie bisher.

Vollständig einverstanden!

Meiner Meinung nach müssen die Monats-/Jahreskarten-Preise deutlich gesenkt werden.
Mein Mann fährt im Sommer mit dem Fahrrad zur Arbeit. Im Winter fährt er i.d.R. mit der Stadtbahn. Trotzdem hat er so gut wie nie eine Monatskarte, da diese zu teuer ist. Berücksichtigt man die Feiertage, evtl. Dienstreise oder den evtl. einen Krankheitstag, ist man mit den Viererkarten nicht schlechter dran. Zusätzlich hat man kein Risiko und jederzeit die Flexibilität an einzelnen Tagen doch mit dem Auto fahren zu können.

Menschen, die nicht zwingend auf die Bahn angewiesen sind, kann man m.E. fast nur über den Preis gewinnen. Bequemer ist das Fahren von A nach B i.d.R. mit dem Auto!

In Mailand kostet jede Fahrkarte im gesamten Stadtgebiet 1 EUR, egal wie lang oder kurz.

Dies ist wünschenswert, kann jedoch nur durch eine Citymaut finanziert werden: http://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/2645

Damit könnten die Preise um mind. 25 % gesenkt werden und gleichzeitig würde die Fahrt ins Zentrum für Autofahrer verteuert, was den Umstieg befördern würde.

In Wien gibt es zbsp. das Wien Ticket für 6,80€ damit kann mann/frau den ganzen Tag im gesamten Netz fahren.
Dann gibt es noch das Einkaufsticket von morgens 9 bis 18 Uhr für 1 E weniger.

Toronto/Kanada in einer Millionenmetropole kostet das gesamte Netz befahren $ 1,30 also ca. € 1,10, Taktung 5 Minuten in der Rushhour der S-Bahnen, Straßenbahnen 10 Min, Busse 10- 20 Min. , so stelle ich mir bürgerfreundlichen ÖPVN vor.

Klar gehören die Preise im ÖPNV runter.
Wenn ich allerdings meine Nachbarn beobachte, die für alle (alle!!!) außerhäusigen Aktionen den PKW benützen. Die Kinder kennen z.B. den Fußweg zur Kita nicht -Generation Rückisitz. Ich befürchte, meine Nachbarn sind leider repräsentativ.