Sie Stadt wird weiblich - Mehr Straßen und Plätze nach berühmten Frauen benennen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Stadtplanung, Städtebau
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

168
weniger gut: -179
gut: 168
Meine Stimme: keine
Platz: 
1731
in: 
2013

Die überwiegende Mehrheit aller Straßen und Plätze in Stuttgart trägt Namen von Männern, obwohl Frauen mindestens die Hälfte der Bevölkerung stellen. Bei Umbenennung und neu entstehenden Straßen und Plätzen sollten vorrangig weibliche Namensgeberinnen verwendet werden, bis mindestens die Hälfte aller Straßen und Plätze weibliche Widmungen trägt.

Als Anregung:
Frauen, die ab 1945 in Gemeinderat oder Landtag waren (Elisabeth Daur, Elsa Koch, Emma Lautenschlager, Hilde Pesch, Dr. Ilse Reinhardt, Helene Schöttle …), Künstlerinnen, Schriftstellerinnen etc.

Vorschläge hierfür können auf dem Internetportal der Stadt Stuttgart eingegeben werden.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

27 Kommentare lesen

Ein Beispiels für ne Umbenennung gibts schon hier:
https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/3224

Interessanter Vorschlag! Ich find ihn etwas strikt auf Grund der Tatsache dass sich im Großteil der Geschichte nunmal, aufgrund patriarchalen Verhältnisse, vorallem männliche Personen im Zeitgeschehen "einen Namen gemacht" haben und die Auswahl und damit die "Nachfrage" daher einfach geschichtlich Bedingt größer ist. Meine Zustimmung hätte der Vorschlag aber natürlich trotzdem, denn geht auf jeden Fall in die richtige Richtung: Die geschichtlicht Leitung auch von Frauen deutlicher anzuerkennen! Beispielsweise könnte man den unsäglichen Hindenburgbau (wie mans dreht und wendet: Hindenburg hat dem Nationalsozialismus den Weg bereitet) in Clara-Zetkin-Bau umbenennen, nur einer von vielen Möglichkeiten.

ja klar, Clara Zetkin oder Magda Goebbels... oder so, einfach radikale Namen!
Ich fasse es nicht!

Schade, daß hier bei vielen Vorschlägen immer mehrere Sachen zusammengeworfen werden.
Neue Straßen dürfen gern auch nach Frauen benannt werden, die etwas geleistet haben.
M.E. wird das ohnehin getan - sofern die Jury geeignete Kandidatinnen finden kann.

Doch - und jetzt lesen Sie nochmal mit Verstand den zweiten Teil Ihrer Forderung - Umbenennen?
Wie um alles in der Welt kann einem ein solcher Gedanke kommen?

Sicher könnten wir ein paar Straßen umbenennen:
Die Gutenbergstraße vielleicht in Bette-Nesmith-Graham-Straße (die Erfinderin des TippEx).
Die Robert-Bosch-Straße könnte Josephine-Cochran-Weg heißen (die Erfinderin der Spülmaschine).
Statt am Leonhardtsplatz würde vielleicht zukünftig am Mary-Quandt-Boulevard (Erfinderin des Minirocks) gearbeitet.
Und die einst in Cannstatt so schön benannte Sigmund-Lindauer-Straße (erster seriell gefertigter Büstenhalter) wird umbenannt in Christine-Hardt-Anlage (Erfinderin des BH als solchen)!
Falls Sie nun weinen, ziehen Sie am besten an den neu benannten Helene-Winterstein-Kambersky-Platz (Erfinderin der wasserfesten Wimperntusche), dem früheren Kernerplatz.

Und überhaupt: Kostenneutral? Nicht, daß es außer Verkehrsschildern, Landkarten, Navigationsgeräten, Grundbuch- und Katasterämtern nicht auch noch Datenbanken, Telefonbücher und dieserlei gäbe...

Und mal ganz ehrlich: Meinen Sie, die Lautenschlagerstraße wird durch den Zusatz "Emma" tatsächlich weiblicher?

PS: Die überwiegende Zahl an Straßen trägt übrigens nicht den Namen von Männern, sondern Namen im geographischen, historischen, botanischen, städtebaulichen oder ähnlichen Zusammenhang.

@ Sitsche
Danke für diesen aufschlussreichen Kommentar. Die Frauenrechtlerin und Friedenspolitikerin Clara Zetkin mit der nationalsozialistischen "Vorzeigemutter" zu vergleichen, erschreckend...

@ grandnagus
Wo genau lesen Sie die Forderung nach Umbenennungen heraus?

@ Vaihinger: Aus Zeile 3. Genau wie Sie, übrigens ;-)

@ Vaihinger
In der DDR gabs eine Clara Zetkin Medaille, und dieses Regime nennen auch manche einen Rechtsstaat. Ja es ist erschreckend wenn radikale heute gesellschaftsfähig geredet werden - was unter Komunistischer Herrschaft passierte wird heute leider entweder schön geredet oder schlicht weg vergessen!

@ grandnagus
da steht "bei Umbenennungen". Eine Forderung danach kann ich nicht erkennen.

@ Sitsche
Ach, weil nach ihr in der DDR eine Medallie benannt war kann man Sie gleich mal mit Magda Goebbels vergleichen... ekelhaft! Dazu passt ihre rechtspopulistische Gleichsetzung von Kommunismus und Faschismus a la rechtskonservativer Extremismusdoktrin.

@ Sitsche
Ich stimme Ihnen, was die DDR angeht, zu. Allerdings hat Vaihinger in einem anderen Thread schonmal richtigerweise gesagt, daß hier nicht der richtige Ort für politische Grundsatzdiskussionen ist. In Ermangelung praktischer Erfahrungen mit der DDR würden die meisten eh nur aus Büchern und Filmen zitieren.
Lassen wir also die DDR DDR sein und wenden uns nach Stuttgart. Dort gibt es genug Baustellen :-)

@ Vaihinger: Der Punkt geht nach strenger Lesart an Sie :-)
Doch: Warum sollten Umbenennungen überhaupt erfolgen, wenn sie denn niemand fordert?
So betrachtet kann man die Formulierung der Vorschlagenden also durchaus als eine implizite Aufforderung verstehen.

@grandnagus

Beispielsweise fänd ich es sehr gut wenn der Hindenburgbau umbenannt werden würde als markantestes Beispiel, ganz unabhängig von diesem Vorschlag. Es kann also durchaus forderungen zur Umbenennung geben die nicht auf diesem Vorschlag beruhen.

@ Vaihinger

ich bin bei weitem nicht rechtspopulistisch, aber ich bin für Gleichheit und Gerechtigkeit. Die welche heute so extrem die "rechten" bekämpfen (da bin ich im Grundsatz dafür) fallen langsam aber sicher von der anderen Seite vom Pferd in dem Anti-Demokratisch gegen Na... vorgegangen wird. Ich gebe zu das mit Magda G... war eine Provokation - und ich entschuldige mich!

@grandnagus

Es geht ja um vorgeschlagene Namen die geändert werden sollen und der Hindenburgbau soll umgetauft werden weil der Mann dem NS Regime die Türe geöffnet hat und der Vorschlag ist, den Namen einer Kommunistin zu verwenden - da kann ich nicht mit - da muss ich erinnern was der Kommunismus auf der Welt angerichtet hat - auch hier gibt es Millionen Tote!

Aber Sie haben recht, es geht hier nicht um Politik!

Sollen wir bei den Straßennamen nun auch eine Frauenquote einführen? ;) Ich dachte die Frauen wollen immer Gleichberechtigung - warum reden wir dann aber immer nur um Gleichstellung?
Wie wäre es mit einer Frauenquote für Obdachlose (überspitzt)? Das sind meistens Männer.. Aber darüber redet keiner..

@ Sitsche
Entschuldigung akzeptiert. Provokationen mit dem Nationalsozialismus sind denk ich nie besonders ratsam :) Ich will die politische Grundsatzdiskussion jetzt nicht allzuweit vertiefen, aber ich empfehle ihnen sich mal mit klassischer marxistischer Theorie zu beschäftigen: Beispielsweise stellt man dann fest dass Marxismus immer eine Unterstützung der Demokratie ist bzw. Demokratie als Grundvorraussetzung des Kommunismus gesehen wird (Friedrich Engels fordert explizit dass Kommunisten an der Seite der Demokraten kämpfen sollen), und auch beispielsweise das Konzept der Diktatur des Proletariats nicht mit dem heutigen Verständniss von Diktatur einhergeht sondern die Herrschaft der Mehrheit bedeutet und selbst das nur als Übergang gedacht ist. Und selbst das ist nur eine kommunistische Strömung, es gibt zig andere wie beispielsweise auch anarchistischen Kommunismus. Was sich kommunistisch nennende Staaten und Parteien getan haben ist ein zweites paar Schuhe. Man misst ja auch beispielsweise nicht alle Christen oder gar das Christentum selbst an dem was die katholische Kirche oder gar einzelne Päpste getan haben. Außerdem empfehle ich ihnen sich mit der Extremismustheorie zu beschäftigen von der Sie (und das ist kein Angriff, diese Theorie wird leider von rechtskonservativen Kreisen sehr verbreitet) offensichtlich beeinflusst sind wenn sie rechts und links vergleichen und geradezu gleichsetzen.

@ Vaihinger

Wie Sie schreiben - es sind Theorien, die Praxis hat aber gezeigt dass der Kommunismus in der Praxis leider nicht funktioniert. Und wenn wir uns über rechts / links unterhalten, die Mittelachse hat sich in den letzten Jahren sehr weit nach links orientiert. Was früher als "Mitte" angesehen wurde, gilt heute als rechts.
Aber weshalb soll ich links und rechts nicht miteinander vergleichen, an den Taten lässt es sich erkennen. Z.B.: sind autonome Gruppen "schwarzer Block" antif... ect. so extrem links (das empfinde ich so) dass sie am liebsten die rechten umbringen würden (überspitzt), und dann sind wir wieder an der gleichen Stelle wie 1933! Aber - es geht hier nicht um Politik und das ganze hier führt zuweit ! Super dass Sie die Entschuldigung angenommen haben!

Es ist schade, dass ein interessanter und sinnvoller Vorschlag dazu genutzt wird, Diskussionen unterhalb der Gürtellinie zu führen.

@Faulpelz
Ja, manchmal verselbständigen sich Diskussionen. Gleichwohl: Besser, wie wenn sie nicht entstünden.

Zu Ihrer Einlassung:
Interessant mag man den Vorschlag vielleicht finden.
Sinnvoll kann er deshalb nicht sein, weil er auf der Behauptung basiert, die meisten Straßen in Stuttgart seien nach Männern benannt. Das ist nachweislich falsch.
Lust zu forschen? Tun Sie dies z.B. hier: http://onlinestreet.de/strassen/in-Stuttgart.html

Im Gegenteil: Vaihiner sagte es oben schon - während der letzten 1000 Jahre war die eben die Mehrheit derer, die sich durch herausragende Leistungen in Wissenschaft, Literatur, Politik oder Kunst einen Platz in unserer dauerhaften Erinnerung erarbeitet haben, Männer. Prozentual (Vergleich männl. Straßennamen zu weiblichen) sind die Frauen also keinesfalls unterrepräsentiert.

@ Sitsche
Kommunismus gabs in der Praxis schlicht nie, nur soviel zum Thema Kommunismus in der Praxis. Oder wo wurde kommunistische/marxistische Theorie tatsächlich konsequent umgesetzt? Und es ist meiner Meinung nach druchaus ein grundlegender Unterschied ob man Gewalt aufgrund z.B. rassistischer Merkmale anwendet und auf Unbeteiligte losgeht oder ob man Gewalt anwendet um eine selbst gewaltverherrlichende Ideologie und deren Vertreter zu bekämpfen, was nicht bedeutet dass man es gut finden muss, aber der grundlegende nicht vergleichbare Unterschied ist dennoch da. Zum persönlichen empfinden bezüglich der Verschiebung der politischen Achse, zum sogenannten "schwarzen Block" oder zur Antifa: Mein persönliches Empfinden ist ein gänzlich anderes. Seit der Wende gibt es knapp 200 Todesopfer durch rechte Gewalt in Deutschland, kein einziges aufgrund linker. Wenn einem das nicht reicht beachte man den NSU und die zahlreichen Ungereimtheiten bezüglich staatlicher Organe wie dem Verfassungsschutz oder auch die Tatsache dass baden-württembergische Polizisten beim KuKluxKlan Mitglied waren.

Ich geb Faulpelz übrigens recht, derartige Diskussionen gehören eigentlich nicht hier her. Aber wenn jemand damit anfängt beispielsweise Magda Göbbels mit Clara Zetkin zu vergleichen oder die Extremismusdoktrin zu verbreiten bin ich nicht bereit das unkommentiert stehenzulassen.

@ grandnagus
Ich sagte nicht durch herrausragende Leistungen sondern aufgrund patriachaler Verhältnisse.

@ Vaihinger
Sie finden also, daß z.B. die von mir als Beispiele angeführten Herren sowie alle anderen Männer, nach denen Straßen benannt sind, KEINE herausragenden Leistungen erbracht haben? Das finde ich schade.

Sie haben schon Recht: Die Verhältnisse waren, wie sie waren - das macht aber die Leistungen nicht schlechter. Und nur um die geht es!

Heute hat jede Frau die Möglichkeit, ebensolche Leistungen zu erbringen wie seinerzeit die Herren.
Wenn die Damen heutiger Zeit etwas ähnlich bahnbrechendes erreicht haben wie die Herren von damals, dann sollen sie doch auch ein Straßenschild bekommen.
Wenn mal wieder eine Straße gebaut wird.

Denn nochmals: Die wenigsten Straßen sind nach Menschen benannt. Umbenennen ist weder sinnvoll noch notwendig.

@ grandnagus
Nein, meine ich nicht und hab ich nie behauptet.

@Vaihinger

Das freut mich! Ehrlich. :-)

Vielleicht was dazugelernt: Nur weil man besonderen Wert auf eine Aussage legt bedeutet das nicht dass die andere automatisch falsch ist. Außerdem können sie sich gegenseitig bedingen: Aufgrund patriachaler Verhältnisse waren Männer eher in der Lage herrausragende Leistungen zu erbringen.

@ Vaihinger
Der letzte Satz hätte von mir sein können ;-)
Mit dieser Einlassung haben Sie Recht - der Punkt geht an Sie.

Und trotzdem ärgert es mich, daß die Vorschlagende behauptet, daß die Mehrheit der Straßen in Stuttgart Männernamen trüge. Hoffentlich lassen sich die Abstimmenden davon nicht in die Irre führen.

Abgesehen von geschlechtsneutralen Namen stimmts doch dass die Mehrzahl der Straßennamen männlich sind. ;) Woher wissen Sie eigentlich dass es eine Vorschlagende ist? Also ich find den Vorschlag auch als Mann unterstützenswert, auch wenn wie gesagt etwas überzogen.

@Vaihinger
Hier haben Sie nicht Recht.

Korrekt müsste es heißen:
Die Mehrzahl der Straßen, die nach Personen benannt sind, ist derzeit nach Männern benannt.

Diese reale Zahl wiederum macht nur eine Minderheit der Straßennamen in Stuttgart aus.
Prüfen Sie z.B. hier: http://onlinestreet.de/strassen/in-Stuttgart.html

Da von der Antike bis heute eben das Gros der bedeutenden Persönlichkeiten männlich war, ist das auch sinnvoll und logisch.
Unsinnig und unlogisch hingegen ist das Argument im Vorschlag, hier nur deshalb eine Änderung herbei zu führen, weil die Hälfte der Bevölkerung weiblich sei.

Frauen sollten überall mehr vertreten sein, auch bei den Straßennamen!

Die Formulierung "bis mindestens 50% der Straßennamen weibliche Namen sind" entlarvt diesen Vorschlag als radikal-feministisch - wie wäre es mit genau 50% (neutrale Straßennamen gehen da natürlich nicht mit in die Gesamtheit ein). Wenn schon eine Proporzverteilung angestrebt wird, dann bitte nicht in Richtung Männerdiskriminierung übertreiben - wir wollen gar keine Diskriminierung von irgendwelchen Gruppen irgendeiner Art, oder?