Studenten sollen öffentliche Verkehrsmittel in den Zonen 10 und 20 kostenlos nutzen können

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Tarife, Tickets
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

352
weniger gut: -326
gut: 352
Meine Stimme: keine
Platz: 
893
in: 
2017

In Zeiten von fast dauerhaftem Feinstaubalarm und ständig weiter steigenden Semestergebühren, ist es vor allem auch im Vergleich zu anderen Bundesländern an der Zeit, den Studenten endlich eine kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel anzubieten. Die Parksituationen an den Universitäten sind vor allem für Pendler mangelhaft, da sie nicht ausreichend vorhanden sind. Um dies zu entlasten und ein Zeichen für die Bildung zu setzen, ist es an der Zeit als Grüne Landesregierung auch einmal im Sinne der Umwelt und der Bildung zu handeln.

Kommentare

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Ich bin auch für einen kostenfreien ÖPNV, weil dadurch Energie eingespart wird und sich der Klimawandel verlangsamen lässt. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Reisende auf diese Art am wenigsten zum Klimawandel beitragen.

Im Vergleich zu den anderen Abonnenten fahren die Studenten mit dem Semesterticket zum Spottpreis.

Wieso sollte ausgerechnet diese Gruppe - deren Pkw-Aufkommen sowieso unter jenem normaler Pendler liegt - in den Genuss eines kostenlosen Nahverkehrs kommen?

Da gibt es andere Gruppen, die bei Weitem förderungswürdiger wären!

Vergleicht man Sozial Schwache Gruppen untereinander, so kann ein einzelner Student doch über das meiste Geld verfügen. BaföG Höchstsatz von ca. 700 Euro plus ca.200 Euro Kindergeld plus möglichen 450 EuroJob anrechnungsfrei. Ein SingleHartzIV- Hausahlt erhält ca.400 Euro als Unterhalt und höchstens 300-400 Euro für alle Mietkosten in Stuttgart , vom möglichen Minijob bleiben ihm ca.170 Euro.
Für Semestertickets, Studentenwohnheime, überall vergünstigte Eintritte gibt es kein Pendant für sonstige Sozial Schwache.
Da sind andere Gruppen tatsächlich förderfähiger.

eigentlich müsste das allen Bürgern ermöglicht werden

Ich sehe das allgemein auch so, dass das allen Bürgern ermöglicht werden sollte, allen voran natürlich sozial/finanziell schwachen Gruppen. Studenten allerdings bei den heutigen Wohn- und Lebenshaltungskosten als wohlhabend hinzustellen ist mehr als abwegig. Es gibt zwar Fördermöglichkeiten wie Bafög oder Wohngeld, allerdings kommen die Wenigsten in den Genuss eines monatlichen Höchsatzes (von dem Schuldenberg nach dem Studium ganz zu schweigen). Ohne Nebenjob bei dem man meist für Mindestlohn malocht geht da meistens nicht viel und man ist nach Abzug der Miete finanziell deutlich unter einer monatlichen Hartz IV-Bezuschussung (bei Verweigerung von Bafög und Wohngeld gibt es zudem kein Hebel im Sozialstaat der es einem ermöglicht sich intensiv seinem Studium zu widmen. Da heißt es dann 80-100 Stunden im Monat Arbeiten gehen, was zu einer deutlichen Vernachlässigung des Studiums führt).

Das man neben dem eigentlichen Semesterticket trotzdem Verwaltungsgebühren unter anderem für ein Ticket auf dem Studentenausweis bezahlen muss (!), welches es einem ermöglicht unter der Woche nach 18 Uhr die öffentlichen Nahverkehrsmittel zu nutzen, ist bezüglich der alltäglichen Nützlichkeit für einen Studenten wirklich mehr als fraglich und absurd...

Mal davon abgesehen, dass es völliger Blödsinn ist, dass jeder Student logischerweise den hier beschriebenen Musterstudenten abgibt, BaföG Höchstsatz kassiert, genug Zeit hat, auf 450Eur Basis zu jobben, natürlich im äußerst "günstigen" Wohnheim wohnt, Kindergeld bekommt, überall vergünstigt Eintritt zahlt und natürlich auch nur in der studentischen KV versichert ist, völliger Blödsinn ist, ist die kostenlose Nutzung des VVS ab 18Uhr und am We bereits im VVS Sockelbeitrag enthalten. Eine kostenlose Nutzung nur für Studenten halte ich übertrieben.

Die 200Eur VVS-Semesterticket sind im Vergleich zu teuer. (wie eigentlich alles am VVS). Selbst München ist günstiger und bietet deutlich mehr Netz.

@Goetterspeise
200.-€/Semester sind nicht viel und ein Vergleich zu München hinkt wegen der speziellen Topographie von Stuttgart. Es geht bei der ganze Geschichte hier eher um die Kostenverteilung, also wer soll bezahlen.
Der öffentliche Verkehr könnte bundesweit aus Steuermitteln komplett abgedeckt werden - es wäre nur eine Frage des politischen Willens, nicht des Geldes. Dann hätten die regionalen Verkehrsbetriebe allerdings auch weit weniger Einfluss und Entscheidungsmöglichkeiten. Dass der ÖPNV hier in Stuttgart so gut funktioniert, liegt nicht zuletzt an diesem Umstand. S21 und die ganzen Störungen deswegen sind ja nicht von der SSB, oder VVS verschuldet, sondern stehen damit größtenteils in engem Zusammenhang, sind also dem Bund zuzurechnen.
Wenn man den Steuer finanzierten ÖPNV jemals erreichen möchte, muss man solche Vorschläge grundsätzlich immer mit Ja unterstützen und rein taktisch wählen.

Der Vergleich hinkt absolut gar nicht. Das Münchner ÖPNV Netz ist deutlich größer/weitreichender als das VVS-Netz und dabei günstiger. Fahr ich nach Kirchheim(T) zahle ich 7,60€, ähnliche Strecken in München kosten 5,60€. Der ÖPNV in Stuttgart funktioniert so gut? Leben wir in unterschiedlichen Welten? Die ersten kalten Tage und reihenweise Zugausfälle. Heizung/Klima sind bereits bei moderater Belegung der Züge völlig überfordert. Verspätungen von 5min führen zum Verpassen von Anschlüssen und 30min Wartezeit. Und das passiert nicht nur ab und zu. Warum sollte ich da nicht das Auto nehmen?

ÖPNV muss nicht kostenlos sein, aber eine wirtschaftliche Alternative darstellen. Aktuell ist er das nicht. Der Großteil der Pendler sitzt daher im Auto und quält sich lieber durch den Verkehr.

@Götterspeise
Haben sie schon den "Preisvergleichsrechner" der VVS für sich entdeckt ?
http://www.vvs.de/no_cache/rundum-mobil/preisvergleichsrechner/

Angenommen, sie würden einen Kleinwagen von Kirchheim(Teck) nach Stuttgart benutzen, wäre das Ergebnis:
Ersparnis bei VVS-Nutzung jährlich: bis zu 5.444,40 € und 1.653,18 kg CO2-Ausstoss in die Atmosphäre.

Die höheren Preis in Stuttgart hängen mit dem höheren Aufwand für den Bau und Erhalt der Bergstrecken und Tunnels zusammen. Es kann hier nicht so einfach "durch die Lande" gefahren werden, wie in der relativ flachen Region von München und Umgebung.

Der ÖPNV wurde lange Zeit zurück gebaut (Streckenstilllegungen, Bahnhofsschliessungen, Personalabbau). Jetzt über Zugausfälle und veraltetes Material zu jammern, trägt nicht zur Lösung der angestauten Probleme bei. Den besten Beitrag für einen gut funktionierenden ÖPNV könnten sie dadurch selber leisten, in dem sie ihn trotz aller momentaner Unzulänglichkeit benutzen - einfach nur um ein politisches Zeichen, hin zu einer Wende in der Verkehrspolitik zu setzen.

Der Rechner ist für mich in etwa so passend, wie eine Melone für einen Tomatensalat. Ich sage es hier nochmals gerne und deutlich: In meinem Fall ist der VVS die deutlich schlechtere Wahl. Zusätzlich fehlen jedwede Hinweise zum Zustandekommen der Zahlen, ich sage nur: 404.

München hat sicherlich nicht weniger Untertunnelung oder gar Gleis-km. Hier sehe ich v.a. einen vorgeschobenen Grund. Ach, Kritik nun auf Jammerei zu degradieren zeigt doch eigentlich nur, worauf Sie hinaus wollen. Nein, dem werde ich mich nicht fügen, das ist mir zu billig.
Individualverkehr ist garantiert nicht die Zukunft für Stuttgart, welche praktikabel und zukunftsfähig ist. Aber so, wie Stuttgart den ÖPNV aufgestellt hat und aufstellt, wird sich daran leider nichts ändern. Der Großteil der Menschen wird eben in ihr Fahrzeuge sitzen und lieber im Stau stehen, als am Gleis.
Wer soll es ihnen übel nehmen.
Schöne Anekdote vom Freitag: Ziel: Aus der Stadt heraus Richtung Flughafen, zum SAB. Notarzteinsatz am Gleis Bad Cannstatt, bereits beendet. Lt. Auskunft Verspätungen bei ca. 10-35min. Lt. Auskunft ein Züge ohne Verspätung, noch im zeitlichen Rahmen. Tja, nur fuhr der einfach mal nicht. Sowas erfährt man dann am Gleis, weder 10min vorher auf der Webseite oder in der App. Gottseidank einen Puffer eingebaut, sonst wär es wohl wieder mal ein "tja" dank zuverlässig funktionierender VVS Info geworden.

Ich fahre seit über 10 Jahren ÖPNV in Stuttgart und es tut sich absolut nichts. Das Einzige, was zuverlässig funktioniert, sind die Preiserhöhungen. Das politisches Zeichen setzen diejenigen, die wie ich seit Jahren den VVS nutzen. Nur freut sich die Stadt und der ÖPNV über Idioten wie mich.