Tarifzonen 10 und 20 abschaffen - Eine Zone für das Stadtgebiet schaffen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Tarife, Tickets
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

941
weniger gut: -47
gut: 941
Meine Stimme: keine
Platz: 
24
in: 
2017

In anderen Städten üblich - in Stuttgart (wie vieles leider zu revolutionär) - für das Stadtgebiet eine Tarifzone zum Preis von einer.

Die Abzocke durch Zerstückelung muss aufhören. Es kann nicht sein, dass sich die Bürger über Feinstaubalarm freuen, da sie dann mal günstig den ÖPNV nutzen können!

Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Stand Februar 2019:
In den VVS-Gremiensitzungen am 24. Juli 2018 wurde die VVS-Tarifzonenreform mit Wirkung ab 1. April 2019 mit folgenden Inhalten beschlossen, die insbesondere auch für die Stadt Stuttgart spürbare Vorteile beinhaltet:

• Die Zonen 10 und 20 in der Landeshauptstadt werden zu einer einheitlichen Zone zusammengefasst. Es gibt damit innerhalb von Stuttgart keine Tarifzonengrenze mehr. Für Fahrten innerhalb der Landeshauptstadt gilt generell der Preis der bisherigen Preisstufe 1.
• Ein- und Auspendler in den bzw. aus dem besonders belasteten Stuttgart Talkessel (heutige Zone 10) sparen mindestens eine Zone ein. Damit wird der Preis für diese Fahrgäste deutlich gesenkt und ein starker Anreiz zum Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr gesetzt.
• In den Außenringen werden die so genannten Sektorengrenzen abgeschafft. Gleichzeitig werden der heutige 60er- und 70er-Ring in den Verbundlandkreisen zusammengefasst. Damit wird die Zahl der Tarifzonen deutlich reduziert und das Tarifsystem radikal vereinfacht. An Stelle der 52 Tarifzonen treten damit im klassischen Verbundgebiet des VVS fünf Ringzonen.
• Anstelle von bis zu 15 Tarifzonen (im Landkreis Esslingen) gibt es künftig pro Landkreis maximal vier Ringzonen. Bislang waren bis zu fünf Zonen für eine Fahrt innerhalb eines Landkreises zur jeweiligen Kreisstadt notwendig. Durch die Bildung der Stuttgarter Einheitszone profitieren alle Einpendler aus den Landkreisen ins Zentrum von Stuttgart (bisherige Zone 10), indem sie mindestens eine Zone sparen. Insbesondere lange Fahrten aus den Randgebieten der Verbundlandkreise (70er-Zonen) in den Stuttgarter Talkessel, für die heute sieben Zonen durchfahren werden, werden spürbar günstiger, da gleich zwei Zonen weniger zu bezahlen sind. Die Ersparnis bei diesen Fahrten liegt bei 25 bis 30 %.
• Durch den Wegfall der Sektorengrenzen werden aber auch tangentiale Verbindungen zum Teil erheblich günstiger. Hier ist zum Beispiel die Fahrt mit der S60 von Böblingen nach Leonberg zu nennen (heute vier Zonen, künftig nur noch zwei Zonen) oder die Fahrt mit dem Bus von Esslingen zum Flughafen (heute drei Zonen, künftig nur noch eine Zone).
• Durch die Tarifzonenreform wird kein Kunde schlechter gestellt, was eine wichtige Prämisse für die Umsetzung der Tarifzonenreform war. Es wird zwar nicht für alle Kunden günstiger, aber es muss auch niemand mehr bezahlen.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Im städtischen Haushalt sind ab dem Jahr 2019 jährlich 9 Millionen Euro für eine Tarifreform mit Zusammenlegung der Zonen 10 und 20 berücksichtigt. Mit diesem Betrag kann ein Mischpreis zwischen den Preisstufen 1 und 2 für das gesamte Stadtgebiet von Stuttgart realisiert werden. Die Partner im VVS wollen den Vorschlag der Landeshauptstadt für ihr Stadtgebiet zum Anlass nehmen, die gesamte Tarifzonenstruktur im VVS zu überprüfen. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Gesellschafter und der Verbundgesellschaft beschäftigt sich bereits intensiv mit verschiedenen Modellen zur Tarifzonenreform. Dabei bildet die Zusammenlegung der Zonen 10 und 20 die Basis.
wird geprüft

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und SPD im Stuttgarter Gemeinderat haben im Gemeinderatsantrag Nr. 86/2017 vom 22.3.2017 („Bündnis für Mobilität und Luftreinhaltung - Wichtige Maßnahmen zeitnah umsetzen“) die Zusammenlegung der Tarifzonen 10 und 20 in Stuttgart zu einer einzigen Tarifzone gefordert. Der Preis solle sich dabei möglichst am Preis der Tickets für eine Zone orientieren. Dies ist allerdings mit erheblichen Einnahmenausfällen verbunden (Größenordnung 14 Millionen Euro pro Jahr). Daher müssen Möglichkeiten zur Finanzierung einer solchen Maßnahme untersucht werden. Eine solche Maßnahme hätte auch Auswirkungen auf die übrigen Tarifzonen und die gesamte Tarifstruktur im VVS. Auch müssten die unterschiedlichen Vertriebssysteme aller Verkehrsunternehmen angepasst werden. Daher ist eine solche Maßnahme auch nicht kurzfristig zum Haushaltsjahr 2018, sondern nach Klärung der finanziellen und fachlichen Fragen frühestens im Jahr 2019 umsetzbar.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
420/2017 (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), 693/2017 (Freie Wähler)
Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
1238/2017

Kommentare

11 Kommentare lesen

Auch wenn es längst als undurchführbar zerpflückt wurde, eine sinnvolle Sache, da die Grenzen eh willkürlich oder gar bösartig gezogen sind.

Sehr vernünftig

Längst überfällig!

Aber dann bitte zum Preis einer Tarifzone!

@bibine: natürlich zum Preis von einer :-)

... guter Vorschlag!
Trägt zur Vereinfachung des Tarifdschungels bei!

guter Vorschlag, längst überfällig, selbstverständlich zum Preis einer Tarifzone

diesen Vorschlag befürworte ich

Ich meine gelesen zu haben, dass dies bereits angedacht ist.

Kann ich nur unterstützen. Wenn ich von Feuerbach in die Stadt fahre, muß ich für zwei Zonen zahlen. So ein Schwachsinn. Hallo SSB: Überdengt mal Euer Zonenchaos!