Wohn- und Atelierhauses Adolf Hölzels zu einer Begegnungsstätte umbauen

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Stadtbezirk: 
Degerloch
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

223
weniger gut: -125
gut: 223
Meine Stimme: keine
Platz: 
1846
in: 
2017

Die Adolf Hölzel-Stiftung und der Förderverein Hölzel-Haus e.V. in Stuttgart Degerloch arbeiten seit Jahren an der Erhaltung und Aufarbeitung des künstlerischen Nachlasses des Malers Adolf Hölzel. Neben zahlreichen Werken befinden sich persönliche und wichtige Dokumente der Zeitzeugen des Malers im ehemaligen Wohn- und Atelierhaus Adolf Hölzels in Stuttgart Degerloch.

Das Haus zu bewahren und der Öffentlichkeit als Begegnungsstätte zugänglich zu machen ist das Ziel der Stiftung und des Fördervereins. Adolf Hölzel beeinflusste die moderne Kunst nachhaltig. Neben seiner herausragenden künstlerischen Bedeutung war er ein wichtiger Lehrer für Schüler wie die bekannten Künstler Willi Baumeister, Johannes Itten, Ida Kerkovius und Oskar Schlemmer. Um das Werk des Stuttgarter Akademieprofessors Adolf Hölzels öffentlich zugänglich machen zu können und die Forschung zu diesem bedeutenden Künstler voranzubringen, muss das Haus umgebaut werden.

Durch den Umbau des Hauses soll eine Begegnungsstätte entstehen, die sowohl als Ort des Forschens als auch des Austausches dienen soll. Neben dem Archiv und Ausstellungsflächen soll eine Malschule das ideelle Erbe der Farbenlehre Hölzels an Schüler und Interessierte weitergeben. Zwei (Wohn-)Ateliers sollen StudentInnen und ForscherInnen zur Verfügung stehen.

Um das Künstlerhaus erhalten und umbauen zu können ist die Stiftung auf Unterstützung durch die Stadt Stuttgart angewiesen. Ohne finanzielle Unterstützung würde dieses Kulturerbe verloren gehen. Diesen Geschichtsträchtigen Ort erhalten und der Öffentlich zugänglich machen zu können ist das gemeinsame Ziel der Stiftung und des Fördervereins.

Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Stand Februar 2019:
Ein Bauantrag wurde von der Adolf Hölzel-Stiftung im Dezember 2018 gestellt.
Der Zuschuss wird nach wie vor im Haushalt vorgehalten.

Gemeinderat hat zugestimmt

Kommentare

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Adolf Hölzel ist einer der großen Wegbereiter der Moderne mit internationaler Ausstrahlung, vergleichbar den Künstlern der Brücke in Berlin und Dresden, des Blauen Reiter in München und den Suprematisten in Russland. Durch sein Wirken entwickelte sich Stuttgart, wo er von 1905 bis 1919 an der dortigen Kunstakademie als Lehrer namhafter Künstler wie Willi Baumister, Johannes Itten und Oskar Schlemmer wirkte, zu einem ausstrahlenden Zentrum der Moderne.

1919 bezieht er sein Haus in Stuttgart-Degerloch, das zum Tatort der Moderne wird. Hier entstehen die Epoche machenden Pastellarbeiten, die sein Anfang des 20. Jahrhunderts begonnenes abstraktes Werk zum Zenit der „absoluten“ Malerei fortführen.

Die neue Wirkungsstätte wurde eine Hochburg der Moderne. Sie ist in ihrer Bedeutung vergleichbar mit dem Wohnsitz von Wassily Kandinsky und Gabriele Münter in Murnau.

Auch am Bauhaus in Weimar und Dessau, wo Schüler von Hölzel als Lehrer tätig waren (Johannes Itten und Oskar Schlemmer) und seine avantgardistischen Kunsttheorien weiter entwickelt haben, wurde seine Lehre von der Autonomie der künstlerischen Mittel gelehrt. Durch die Emigration von Bauhaus-Studenten in die USA wurde Hölzels Lehre in die Welt hinaus getragen und hat Eingang in internationale Lehrbücher und Unterrichtsprogramme gefunden.