So könnten jährlich 300.000 € eingespart werden. Mit dem oben genannten Verfahren wird der Eindruck erweckt, als “wenn die Einwohner/Innen Stuttgarts dadurch aktiv direkten Einfluss auf das kommunale Geschehen” nehmen könnten. Dies ist nicht der Fall, da der Stuttgarter Gemeinderat an keinen dieser Vorschläge gebunden ist.
Grundlage jeder demokratischen Entscheidung ist zudem, dass der/die Bürger/In bei einem Vorschlag mit “ja” und mit “nein” stimmen kann. Bei dem “Bürgerhaushalt-Verfahren” zählen die “Nein-Stimmen” der Bürger in Stuttgart jedoch nicht. Begründung: Damit die Gegner/Innen dieses Vorschlags diesen “nicht niederstimmen können”. Was für ein Demokratieverständnis?
Nur so ist es alle zwei Jahre möglich, dass es bisher Lobby-Gruppen (z.B. Mitglieder eines Sportvereins, Anwohner eines Stadt-teilbades, Schüler einer Schule) gelungen ist, ihre Vorschläge mit weniger als 800 bis 2000 Befürwortern – also mit weniger als 1 % der Wahlberechtigten in Stuttgart - unter die 100 besten Vorschläge zu puschen, die - obwohl die Kassen leer sind – dann oft von dem Gemeinderat wohlwollend realisiert werden. Diese Haushaltsmittel fehlen dann z.B. bei den immer noch fehlenden 1.000 Wohnungen für Obdachlose.
Beispiel: Die SSB macht seit mehr als 15 Jahren jährlich nur Verluste, die die Stadt Stuttgart ausgleichen muss. Die Stadt oder die SSB können keine Fahrpreissenkungen etc. machen, sondern müssen jährlich die Fahrpreise mit 2,5 bis 2,9 % anheben. Anstatt nun den Einwohnern/Innen in S vor Beginn jedes "Bürgerhaushalt-Verfahrens" zu sagen, welche ihrer Vorschläge von vorneherein nicht umgesetzt werden können, lässt man es zu, dass alle 2 Jahre wieder bis zu 40 % der Vorschläge der Bürger/Innen zu Fahrpreissenkungen etc. im ÖPNV gemacht werden.
Warum stellt man dies nicht ab? Weil man nur mit einer hohen, wenn auch von vorne herein sinnlosen Beteiligung, die hohen Kosten von 300.000 € für dieses schein-demokratische "Bürger-Haushaltsverfahren" nach außen zu rechtfertigen versucht.
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