Stuttgart zur Fahrradstadt machen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Radwege
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

685
weniger gut: -226
gut: 685
Meine Stimme: keine
Platz: 
167
in: 
2019

Stuttgart soll sich an Kopenhagen ein Beispiel nehmen und nach und nach zur Fahrradstadt werden. Das bedeutet: Keine unnötigen Radwege, die nicht sicher sind und ins Nichts laufen, sondern vom Autoverkehr klar getrennte Radwege (durch Bordsteine und Borde), auf denen sicher gefahren werden kann. Kopenhagen hat es geschafft, dass man mit dem Fahrrad schneller unterwegs ist als mit dem Auto. Darum fahren die meisten Einwohner mit dem Rad.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Gemeinderat hat sich die Ziele des Bürgerbegehrens zu eigen gemacht und Anfang 2019 mehrheitlich beschlossen, Stuttgart zu einer echten Fahrradstadt zu machen. Für die kommenden Jahre soll für den Radverkehr daher jährlich ein Betrag von 20 EUR pro Stuttgarter Einwohner bereitgestellt werden. Diese Zielmarke wurde beim Doppelhaushaltsplan 2020/2021 erreicht. Der Radetat der Landeshauptstadt Stuttgart beträgt für 2020 rund 13,4 Mio. EUR und 2021 13,3 Mio. EUR. Das entspricht mehr als 21 EUR pro Einwohner. Im Radetat stehen insbesondere 6,14 Mio. EUR pro Jahr für Radwege zur Verfügung. Er beinhaltet unter anderem auch 250.000 EUR für die Fortschreibung des in die Jahre gekommenen Radverkehrskonzepts von 2009. Außerdem wurden für mehr Sicherheit im Radverkehr zusätzliche Mittel für die Verkehrsüberwachung zur Radwegkontrolle und für den Winterdienst auf Radwegen bereitgestellt. Geplant ist auch eine weitere Verdichtung der Radabstellmöglichkeiten, vorrangig im Innenstadtbereich und an Stationen des Öffentlichen Nahverkehrs. Durch weitere Optimierungen soll der Prozess zur Entfernung von Schrotträdern weiter verbessert werden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass nicht mehr fahrtüchtige Fahrräder zeitnah entfernt werden und somit die bestehenden Radabstellmöglichkeiten schnell wieder verfügbar sind. Darüber hinaus sollen Fahrradgaragen in Zukunft sowohl in dicht bebauten Wohnquartieren, wo wenig Platz zum sicheren Abstellen von Fahrrädern auf privaten Flächen zur Verfügung steht, als auch am Hauptbahnhof und an S-Bahnhöfen als P+R-Angebot eingerichtet werden. Ziel ist es, im Doppelhaushalt 2020/2021 wenigstens 15 weitere Fahrradgaragen zu errichten. Hierfür stehen pro Jahr 350.000 EUR zur Verfügung.
Gemeinderat hat zugestimmt

Kommentare

14 Kommentare lesen

Das ist unbedingt notwendig: gegen Verkehrsinfarkt, Luftverschmutzung, CO2-Anstieg, Temperaturanstieg!

Allein aufgrund der Topografie eignet sich Stuttgart nur dann als Fahrradstadt, wenn E-Bikes so gut subventioniert werden, dass jeder sich eines leisten kann. Denn ich möchte nicht jeden Tag abends nach dem Schaffen von der Innenstadt mit dem Rad hoch auf die Fildern fahren.

Unbedingt! Es ist nicht einzusehen, warum Fußgänger sich noch in den Fußgängerzonen bewegen ohne sich ständig umzusehen, ob nicht gerade ein Radfahrer rücksichtslos heran rast. Unistädte wie Freiburg lassen grüssen.

@aktiverBürger3: Da haben Sie völlig Recht, auch in Richtung E-Bikes müsste natürlich überlegt werden, wobei der Trend immer mehr zum E-Bike geht und daher in Zukunft auch hier die Anschaffungskosten sinken werden.

Der lange Sommer 2018 hat es gezeigt: Stuttgart kann radeln! Und wenn die Stadt jetzt endlich radfreundlich würde, wäre ein wichtiger Schritt getan. Der Radweg Vaihingen-Kaltental-Heslach-Marienplatz-Stadtmitte beweist: Gute Wege führen zu viel Radverkehr. Auch im Winter und selbst bei Frost.
Éine Problemzone ist Bad Cannstatt-Wilhelmsplatz. Die König-Karl-Brücke ist die einzige Überquerung (nachdem der Elefantensteg abgebaut wurde) - und die Radwege enden im Nichts.
Die "Schiebestrecke" von der Wilhelma in den Park ist eine Zumutung.
Der Radweg entlang der viel befahrenen, lauten und dreckigen Waiblinger Straße ist eine Provokation für Autofahrer, da er völlig zurecht von Radlern nicht oder nur ungern benutzt wird (in Richtung City endet der Radweg vor dem Wilhelmsplatz im Nichts bzw. im Kuddelmuddel...).

Hier sind dringend Maßnahmen erforderlich, die über 35.000 stimmen für den Radentscheid können nicht ignoriert werden. :-)

Ja ja ja! Gut für Umwelt, frische Luft, wenig Larm. Aber auch gesund für Menschen.

Vorsicht Trugschluss: "vom Autoverkehr klar getrennte Radwege (durch Bordsteine und Borde), auf denen sicher gefahren werden kann." führt nicht zu mehr Sicherheit, solange Fahrräder als Teil des "Gehwegverkehrs" angesehen werden. Die Autos werden wir so schnell nicht los, daher muss der Fahrradverkehr als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer auf der Straße integriert werden, dort hat der Radverkehr zu erfolgen, nicht auf dem Gehweg. Außerdem gibt es sehr viel schneller Konflikte zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern, als zwischen Autos und Fahrrädern, bei guter und sinnvoller Verkehrsführung.
Ich bin absolut für mehr Fahrradwege, aber bitte auf der Straße mit eindeutig markierten Schutzstreifen oder physischen Barrieren wie z. B. in Chicago. Aber bloß nicht auf dem Gehsteig!

@hosentraeger: Es geht nicht darum, die Fahrradwege mit den Gehwegen zusammenzuführen und Fußgänger auf Radfahrer prallen zu lassen, davon ist in meinem Vorschlag nicht die Rede. Es geht lediglich um eine saubere Trennung von Auto- und Radverkehr.

Das ist unbedingt notwendig. Mehr Fahrräder, weniger Autos – machen die Stadt lebenswerter.

Dem Fahrrad Raum zu geben ist ok, aber auf Grund der Topografie kann ich mir nicht vorstellen, dass Stuttgart im selben Maße eine Fahrradstadt werden kann wie z.B. Amsterdam oder andere ebene Städte.

@uhu2 Es gibt viele Möglichkeiten, um dem Ganzen wenigstens etwas näher zu kommen, z.B. separate Fahrradwagen in U-Bahnen oder spezielle Fahrradbusse, etc. Darüber hinaus wird sich aufgrund der zunehmenden Entwicklung und Anschaffung von E-Bikes auch einiges tun, mit denen sind Steigungen schließlich einfacher zu bewältigen.