Die Preise für Anwohnerparken sind ungerecht. Anheben - oder andere Nutzung der Stellplätze erlauben

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Parken
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Wirkung: 
Einnahme

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

262
weniger gut: -299
gut: 262
Meine Stimme: keine
Platz: 
1949
in: 
2019

Anwohnerparken in Stuttgart ist sehr billig - Stuttgarter Autobesitzern wird das Nutzungsrecht auf 10m² öffentlichen Raums fast geschenkt. Dies ist ungerecht gegenüber jenen Anwohnern, die kein Auto besitzen oder besitzen wollen.

Die Preise sollten auf den gängigen Marktwert angehoben werden oder anderen Verkehrsteilnehmern entsprechende Ausgleiche angeboten werden (zB kostenfreie ÖPNV-Nutzung).

Alternativ könnte die ausschließliche Nutzung von Straßenflanken als Stellflächen aufgehoben werden. Die Flächen könnten stattdessen bespielt, begrünt oder als Vorgärten den Anwohnern zugeschrieben werden.

Kommentare

17 Kommentare lesen

Gerade in dem von Ihnen bewohnten Seelberg kreist man oft stundenlang um die Strassenblöcke um einen Parkplatz als Anwohner zu finden. Auch ein teurer Stellplatz (100 € pro Monat) im Cannstatter Carre Parkhaus ist keine richtige Alternative. Richtig wäre ein Verbot des sog. Kurzzeitparkens, das würde die Cannstatter Carre Käufer ins Parkhaus bringen und sie würden nicht die anwohnerparkplätze blockieren. Doch die gesamte Verkehrs-, Parkplatzsituation im Seelberg ist von den örtlichen Lobbyisten genau so gewollt.

Die Frage hat drei Aspekte.
Zum Einen geht es darum, warum Autobesitzern von der Stadt (fast ohne Gegenleistung) ein Grundstück zur Verfügung gestellt wird, anderen Nutzern die Verwendung des gleichen öffentlichen Raums jedoch verwehrt wird.

Zweitens werden hier nur anwohnende Autofahrer subventioniert, Nutzer anderer Mobilitätsangebote hingegen nicht.

Drittens geht um die grundsätzliche Frage: "Wie nutzt man öffentlichen Raum". Die Stellplätze tragen nicht gerade zur Verschönerung der Straßen bei, die meisten Autos kreisen lang um einen Stellplatz zu ergattern, was das Verkehrsaufkommen erhöht. Dazu trägt eine Verbilligung des Angebots nicht bei. Es gibt sehr gute Erfahrungen in Städten, Autos weitgehend zu verbannen, zB Pontevedra in Spanien.

In der Tat ist die Diskrepanz zwischen den Beträgen, mit denen die Stadt den PKW-Besitz bezuschusst und dem, was für den ÖPNV dazugegeben wird, ziemlich daneben.

Ein Stellplatz unter freiem Himmel, der in der Innenstadt schnell 50€ im Monat kostet wird für 30,70€ im Jahr abgegeben. Das macht einen Zuschuss von 12x50-30,70=569,30€ im Jahr.

Das Defizit der SSB, das die Stadt übernimmt, ist für die nächsten Jahre mit 25-32Mio€ pro Jahr angesetzt. Das macht gerade einmal 32Mio/600.000=53,33€ pro Kopf im Jahr.

D.h. KfZ werden zehn mal so hoch bezuschusst wie der ÖPNV. Die Parkgebühren sollten angehoben werden und mit den Einnahmen der ÖPNV bezuschusst. Die Erhöhung der Parkgebühren sollte dabei mindestens den Betrag ausmachen, der nötig ist, um die Höhe der Zuschüsse anzugleichen. Eigentlich wäre sogar angesagt, die umwelt- und sozialverträgliche Fortbewegung per ÖPNV stärker zu bezuschussen, als den Kfz-Verkehr.

Sehr anschauliche Rechnung! Danke!

Die Diskussion zeigt, dass viele betroffen sind und ganz unterschiedliche Wahrnehmung der Situation haben. Ein sinnvolles Verkehrskonzept muss alle einschließen - daher sollte die Diskussion ins Bürgerparlament - Vorschlag 50021 - gerne kommentieren!

Die Argumentation hinkt: für 30,70 € im Jahr habe ich keinen Stellplatz, ich habe nur das Recht, innerhalb einer bestimmten Zone zu parken, falls ich da einen Stellplatz finde. Das mit einem gemieteten Stellplatz mit 50€ im Monat gleichzusetzten ist völlig unzulässig. Und ich stimme Gloss zu: die Suche nach einem Parkplatz hat sich seit Enführung des Parkraummanagements nur geringfügig verbessert.
Im Übrigen zahlen PKW-Besitzer KfZ-Steuern(auch wenn sie eine private Garage oder einen Stellplatz haben). Wenn die Nichtautofahrer eine verlgeichbare Steuer zahlen wollen, kann man auch über eine Verrechnung mit ÖPNV-Tickets nachdenken.

Natürlich zahlt man für ein Auto KfZ-Steuer (und Mineralölsteuer) an den Bund. Das gleicht aber nicht die Kosten aus, die durch Starßenbau, die Gesundheitsschäden, die das Auto Fahren hervorruft und Anderes verursacht werden. In Summe wird der Autoverkehr auch auf Bundesebene subventioniert. Und ja, auch die Bahn wird vom Bund bezuschusst. Doch darum geht es hier nicht. Hier geht es um den Haushalt der Stadt Stuttgart, weswegen ich die Zuschüsse der Stadt miteinander vergleiche.

An dem Einwand, dass man mit dem Parkausweis nicht überall einen Stellplatz sicher hat, ist etwas dran. Darum präzisiere ich die Rechnung etwas, um das mit einzubeziehen. Wenn jemand z.B. in einer Zone wohnt, in der die Parkraumauslastung 113% beträgt, (d.h. Auf 113 Autos kommen 100 Parkplätze) dann bekommt er für sein Geld nur 88% eines Stellplatzes. (100/113=0,8849) Fairerweise sollte man in diesem Fall also nur 88% der Kosten eines privat angemieteten Stellplatzes ansetzen. Macht 0,88*50€=44€ im Monat. Der Jahreszuschuss der Stadt berechnet sich dann mit 12*44-30,70=497,30€.
Das Verhältnis der Zuschüsse von PKW zu ÖPNV ist dann 497,30/53,33=9. D.h. der PKW-Zuschuss ist in diesem Fall noch immer 9 mal so hoch wie der ÖPNV-Zuschuss und das in einer Parkzone mit sehr hohen 113% Parkraumauslastung.

Natürlich sind die Anwohnerparkausweise nur ein Angebot der Stadt, das keiner annehmen muss. Wer glaubt, dass ein privat angemieteter Stellplatz ein besseres Kosten-Nutzenverhältnis bietet, kann ja einen mieten.

Typische Neiddebatte. Der nicht Kfz-Besitzer hat keinen Cent mehr in der Tasche, wenn der Anwohner mehr für seinen Parkausweis zahlt. Und die VVS Tickets werden dadurch auch nicht billiger.

PS: Der weitergehende Vorschlag, diesen Platz z.B. als Vorgarten nutzen zu können, Sollte aber schon kostenfrei sein, oder? Wenn ja, dann bleibe ich bei "Neiddebatte".

Der ganze Speicherplatz für diesen Vorschlag ist komplett sinnlos, weil der TE nicht mal verstanden hat, daß die Kosten, die für eine Gebührenbefreiung im PRM zu entrichten sind, eben KEINE Parkgebühren sind, sondern das Entgelt für eine Verwaltungsleistung darstellen.

Es gibt eben KEIN Nutzungsrecht für einen Parkplatz (wovon z.B. Anwohner im Lehenviertel ein Lied singen können, wenn sie nach 18.00h nach Hause kommen).

Hier will einfach jemand von der Allgemeinheit einen Garten geschenkt bekommen (Zitat "Die Flächen könnten stattdessen bespielt, begrünt oder als Vorgärten den Anwohnern zugeschrieben werden.).

ja, parken in Stuttgart ist lächerlich billig

ich finde diese Vorschlag gut

@ SDWAN
Der Vorschlag heißt nicht „Gebühr für Anwohnerparkausweis anheben“ sondern lediglich „Preise für Anwohnerparken anheben“. Das ließe sich z.B. dadurch realisieren, dass man mit dem Parkausweis nicht mehr gratis Parken darf, sondern nur das Recht erhält, einen verbilligtes Parkticket zu kaufen. D.h. alle, auch die Anwohner, müssten dann am Automaten ein Ticket kaufen, aber die Anwohner würden es billiger bekommen. Auf diese Weise würde auch sichergestellt, dass die Parkgebühr (zahlbar am Automaten) nur dann fällig wird, wenn man tatsächlich auch einen Parkplatz gefunden hat.
Juhu, doch kein Speicherplatz verschwendet!

@galbinupf
Nun, es bleibt Speicherplatzverschwendung. Denn wenn man dieser Argumentation folgt, ist es ein reiner Neidvorschlag.
Der TE hat keinen Garten und möchte einen geschenkt haben. Ich bin mir sicher: Würde für besagte Nutzung dann die gleiche Gebühr fällig, wie Sie bzw. der TE sie für Autos anregen, entfällt dieser Wunsch ziemlich bald.

Ich würde mal sagen, wenn klein Anton immer nur ein Bonbon geschenkt bekommt, wenn seine Schwester 9 Bonbons bekommt, ist er völlig zu Recht neidisch. Analog wäre an diesem Vorschlag selbst dann nichts auszusetzen, wenn er allein aus Neid gemacht würde.

Gier frisst Hirn, heißt es so schön. Hier fressen der Neid und die Missgunst das Hirn.

So ein schwachsinniger Vorschlag. Ich plädiere dafür, das Abstellen von Fahrrädern kostenpflichtig zu machen. Diese stehen überall kreuz und quer an Laternenmasten und Pfosten angekettet herum und man muss ständig darum herumlaufen. Dies verschahndelt das Stadtbild und nutzt die Schuhsohlen ab.
Man könnte diesen öffentlichen Raum in Parkplätze für Autos umwidmen oder Gärten daraus machen ;-).

Leben und Leben lassen, anstatt sich ständig zu be(klein)kriegen.
Die Menschheit hat doch wirklich dringendere Probleme. Herr wirf Hirn ra....

So, jetzt muss i wiedr ebbes schaffa....