Schwerbehinderten-Grade überprüfen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Soziales
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

123
weniger gut: -304
gut: 123
Meine Stimme: keine
Platz: 
2828
in: 
2019

Viele Schwerbehinderte sind für mich nicht SCHWER behindert. Viele gehen ganz normalen Tätigkeiten mit normalem Einkommen nach. Das diese trotzdem Behindertenausweise haben, liegt an einer zu laxen Vergabe der Schwerbehindertengrade beziehungsweise fehlender zeitlicher Befristung und Überprüfung.

Öffentliche Begünstigungen sollten nur wirklich Bedürftigen gewährt werden.

Zur Klarstellung, da sich der ein oder andere hier aufregt: Ich will nicht Rollstuhlfahrern ihre Parkplätze wegnehmen oder ähnliches. Aber Schwerbehinderte, die nicht arm sind, muss die Allgemeinheit nicht unterstützen. Ich kenne einen Rentner, der hatte eine schwere Herzoperation, was ihn auch beeinträchtigt. Er ist aber finanziell so gut gestellt, dass er 2 bis 3 mal im Jahr eine Fernreise machen kann. Gleichzeitig, so hat er es mir erzählt, kann er jetzt aufgrund seines Behindertengrades kostenlos bundesweit mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln fahren. Muss das sein? Sollten öffentliche Gelder nicht sinnvoller eingesetzt werden?
Daher sollten Schwerbehindertenausweise, die zu generellen Vergünstigungen berechtigen, nur Menschen bekommen, die diese Vergünstigungen auch benötigen.
Ich bin aber kein Fachmann auf diesem Gebiet. Wenn das Ländersache ist, dann ist es hier natürlich am falschen Platz.

Kommentare

19 Kommentare lesen

"sind für mich" sagt ja schon alles: völlig subjektive, oberflächliche Beurteilung anderer Menschen, ofensichtlich völlig ohne Wissen was Leute über sich ergehen lassen müssen um einen Schwerbehindertenausweis zu bekommen. Völlig asozialer Vorschlag! Würd ja gerne nen Gegenvorschlag machen, humanere Vergabe von Schwerbehindertenausweisen, aber vermute mal das ist garnicht Sache der Stadt sondern ist in der bundesweit einheitlichen Sozialgesetzgebung geregelt.

Dieser Vorschlag ist nicht nur unglaublich anmaßend, sondern hat im Bürgerhaushalt nun wirklich nichts verloren.
Der TE ist wahrscheinlich der Ansicht, ihm könne keine gesundheitliche Einschränkung wiederfahren.
Hier darf wirklich jeder mitmachen.

In Stuttgart sind dafür das Landratsamt Böblingen(Versorgungsamt) und das Regierungspräsidium Stuttgart zuständig. Also Ländersache.
Tatsächlich hängt es allein von den Arztberichten der behandelnden Ärzte ab, welchen Grad der Behinderung das Versorgungsamt auf dem Schriftwege festlegt. Und wie immer im Kranken- und Pflegebereich kommt es dabei auf das„besondere Vertrauensverhältnis“ an.
An der Allmacht der Ärzte kann auch ein Sozialgericht bei der rechtlichen Überprüfung des GdB nicht rütteln.

Es gibt sicherlich Fälle in denen ein Grad zu hoch oder zu schnell vergeben worden ist, allerdings bin ich der Meinung, dass die Überprüfung dauerhaft mehr kosten, als sparen wird. Zudem glaube ich nicht, dass die ihrige augenscheinliche Beurteilung, ob jemand diesen Ausweis zu recht oder unrecht hat, hier relevant ist. Es gibt genügend Merkmale, welche nicht offensichtlich sind.

Bei der Anerkennung eines Schwerbehindertengrades geht es um einen Nachteilausgleich und nicht um eine Vorteilsverschaffung. Ich kenne niemanden der sowas freiwillig macht und habe in fast 20 Jahren beruflicher Tätigkeit Personen unterstützt bei der Beantragung eines Ausweises und weiß die schwer das ist! Man sollte nur einen Vorschlag machen, wenn man sich in der Sache auskennt!

Ich finde, es ist schon eine Überlegung wert, ob behinderte Menschen, die wohlhabend sind, einen finanziellen Nachteilsausgleich brauchen.

Ein Parkplatz für Gehbehinderte direkt vor der Ladentür wäre für mich ein Beispiel für einen Nachteilsausgleich.
Aber wo der Nachteilsausgleich bspl.weise bei einem um 50 % reduzierten Eintrittspreis fürs Theater liegt, leuchtet mir nicht ein.

Lesen manche Leute nochmal ihr Zeug bevor es abgeschickt wird? "Reiche Behinderte enteignen" als nächste Stufe? Der Klebstoff war wohl schlecht...

Wenn die Hürden zur Erlangung eines Ausweises immer höher gesetzt werden, so leiden darunter hauptsächlich die Menschen mit Einschränkungen, die zudem noch einen kleinen Geldbeutel haben. Damit wird gerade auf Kosten derer, die es am nötigsten haben gespart. Ist das gerecht?

Die Hürden für die Anerkennung einer Schwerbehinderung sind insbesondere in Stuttgart enorm hoch. Ohne Widerspruch oder gar ein Verfahren vor dem Sozialgericht werden die Antragsteller oft abgewimmelt, obwohl sie aufgrund ihres Leidens z.T. enorm beeinträchtigt sind. Arztbesuche, Therapien, Operationen, Medikamente etc. sind zeit- und geldraubend. Eigentlich sollte das Gegenteil dieses Vorschlags gefordert werden, nämlich dass die Anträge fair geprüft werden und nicht die Ablehnung schon regelrecht vorgeschrieben ist. Für Spark123 zur Info: Ein Blick auf die Tabelle, die den Grad der Behinderung bei den unterschiedlichen Diagnosen vorgibt, zeigt zudem, dass es sehr viele Krankheiten gibt, die äußerlich nicht erkennbar sind! Oder können Sie z.B. erkennen, dass jemand mehrmals in der Woche zur Blutwäsche muss, weil seine Nieren nicht mehr funktionieren?

Was die Vergabe von Behindertengraden angeht, habe ich schon Gegenteiliges wie 4cl6 gehört. Mag aber sein, dass es in Stuttgart anders ist.
Mit geht es in erster Linie auch nicht um die Behinderung und ob man sie sieht. Mit geht es darum, dass nicht jeder Beeinträchtigte auch bedürftig ist.

Wenn ich den Vorschlag richtig interpretiere, so geht es dem vorschlagenden eher darum dass ein Mensch der einen Schwerbehindertenausweis ausgestellt bekommt seine finanzielle Situation gleichzeitig dem Versorgungsamt mitzuteilen hat; das ist rein gesetzestechnisch gar nicht umsetzbar.
Wie hier einige Kommentatoren richtig schreiben: Die Hürden sind extrem hoch, eine Ablehnung ist in den allermeisten Fällen der Normalfall. Es gibt Menschen die dann gar keine Kraft mehr haben sich mit Ein-und Widerspruch zu befassen ( das ist oft so bei behinderten Menschen , woher sollen diese noch die zusätzliche Kraft für ein langes Behördenprocedere nehmen ) und dieser Personenkreis gibt dann( oft ) auf obwohl bestimmt lt. den Diagnosen ein Schwerbehindertenausweis ausstellbar wäre.

Ja, da gibt es tolle Vergünstigungen. Ein Bekannter kann sogar eine Begleitperson kostenfrei mitnehmen. Nur...nutzen kann er es nicht, da er so krank ist dass der Besuch und die Fahrten mit der Bahn eh nicht möglich sind. Der Katalog was bei welchem Grad und welchem Sonderzeichen möglich wäre... ist ziemlich wahllos verfasst worden. Eine Überarbeitung wäre schon schön. Vom Einkommen würde ich es aber nicht abhängig machen.

Neid, Neid, Neid
Anstatt sich über die eigene Gesundheit zu freuen.
Unverständlich!

Spark 123: b
Ein sehbehinderter Mensch zum Beispiel benötigt häufig einen Platz in den vorderen Reihen, da er das Stück sonst nicht richtig sehen kann. In Theatern sind diese meistens teuerer als die hinteren Plätze.

Ich wünsche niemandem, dass er einen Behinderungsgrad hat. Die Nachteile sind nicht mit Geld aufzuwiegen. Es ist verlorene Lebensqualität.

Als direkt Betroffener finde ich solche Ideen schon sehr merkwürdig und befremdlich, anmassend. Es ist entsetzlich wie mit Behinderten Menschen umgegangen wird und es ist hier auch das falsche Forum da die Stadt nicht zuständig ist. Es ist auch nicht die Aufgabe ohne fundiertes Wissen sich nur auf Hören sagen zu verlassen. Neid ist auch der falsche Weg da es auch ohne Fachwissen entstanden ist. Unmöglicher Vorschlag!

@scorpi13: Mit "Neid" kann man so gut wie gegen jedes Streichen von Vergünstigungen für einen bestimmten Personenkreis argumentieren.
@Lale susa: In diesem Fall macht die Förderung Sinn.
@sam.boskop: Dem kann ich nur zustimmen. Darum muss auch niemand finanziell gefördert werden, der ausreichend Mittel hat.
@Buchwaldstaffel: Wieso wird hier schlecht mit behinderten Menschen umgegangen? Es geht hier darum, wie öffentliche Mittel sinnvoll eingesetzt werden.