Mehr Radwege schaffen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Ost
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Thema: 
Radwege
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

805
weniger gut: -150
gut: 805
Meine Stimme: keine
Platz: 
55
in: 
2019

Fahre seit geraumer Zeit mit Rad von Stuttgart-Ost nach Zuffenhausen. Es gibt viele Teilbereiche, die dem Radfahrer keine Chance im Berufsverkehr geben, so dass wir gezwungen sind oft auf dem Gehweg zu fahren, damit wir im Verkehr überhaupt weiterkommen. Wie wollen wir von Feinstaub je wegkommen, wenn wir nicht genügend Radwege und Alternativen haben. Auch wünsche ich mir Wagons an der U-Bahn zur Kolo eine Radmitnahme. Dann würde ich bei jedem Wetter mit Rad und Bahn fahren und noch viele mehr!

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Gemeinderat hat sich die Ziele des Bürgerbegehrens zu eigen gemacht und Anfang 2019 mehrheitlich beschlossen, Stuttgart zu einer echten Fahrradstadt zu machen. Für die kommenden Jahre soll für den Radverkehr daher jährlich ein Betrag von 20 EUR pro Stuttgarter Einwohner bereitgestellt werden. Diese Zielmarke wurde beim Doppelhaushaltsplan 2020/2021 erreicht. Der Radetat der Landeshauptstadt Stuttgart beträgt für 2020 rund 13,4 Mio. EUR und 2021 13,3 Mio. EUR. Das entspricht mehr als 21 EUR pro Einwohner. Im Radetat stehen insbesondere 6,14 Mio. EUR pro Jahr für Radwege zur Verfügung. Er beinhaltet unter anderem auch 250.000 EUR für die Fortschreibung des in die Jahre gekommenen Radverkehrskonzepts von 2009.
Gemeinderat hat zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Zur Förderung des Radverkehrs liegt ein Fahrradkonzept vor. Dieses wird ab 2020 fortgeschrieben. Das Ziel der Stadt ist es, die Umsetzung des Hauptradroutennetzes bis 2030 zu realisieren. Dann soll ein durchgehendes Fahrradnetz ohne Lücken vorhanden sein.

Die gemeldeten Einzelfälle werden geprüft und im Rahmen des Fahrradkonzeptes nach Möglichkeiten gelöst. Ziel ist es, grundsätzlich Fahrradwege und Fußwege getrennt zu führen. Um diese Führungsform verwirklichen zu können, müssen die vorhandenen Verkehrsflächen neu aufgeteilt werden. Dies ist derzeit in Bearbeitung.

Die SSB beabsichtigt zwar, die Kapazität in den Stadtbahnen ausweiten, eine Fahrradmitnahme wird aber dennoch weiterhin nur außerhalb der Hauptverkehrszeiten möglich sein. Der Vorschlag zu einem „Fahrradwagon“ wird an die SSB weitergegeben.

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat Ost befürwortet diesen Vorschlag mehrheitlich bei 11 Befürwortungen und 5 Gegenstimmen.

Kommentare

14 Kommentare lesen

Stuttgart ist eine Autostadt,schwierig von der Topographie mit Mehr Radwege,wo es machbar ist wird es ja umgesetzt.....

Stuttgart muss aber nicht eine Autostadt bleiben. Wenn man tatsächlich die Luft verbessern und den Fahrradanteil steigern möchte, muss man deutlich mehr für den Radverkehr tun, auch wenn es dann für den Autoverkehr an manchen Stellen "unbequemer" wird.

Wie kann das Anlegen von mehr Radwegen kostenneutral sein? Abgesehen davon werden die Feinstaubwerte seit vielen Jahren kontinuierlich besser: 2018 wurde erstmals an allen Messstationen im Stadtgebiet der Feinstaub-Grenzwert eingehalten.
Siehe https://www.stuttgart.de/feinstaubalarm/

@Cicero...stimmt das Anlegen von Radwegen ist erstmal nicht kostenneutral. Bingt aber letztendlich der Gesellschaft einen finanziellen Vorteil der allen, nicht nur Stadtkasse zugute kommt. Deshalb ist die Einstufung kostenneutral letztendlich schon ok. Das Auto kostet die Gesellschaft pro gefahrenen Kilometer ca 15 Cent, der ÖPNV liegt be ungefähr 5 Cent und beim Fahrrad ist es so, dass wir da in den Plus-Bereich kommen, es der Gesellschaft also etwas bringt, nämlich ca 0,16 Cent. Alles hier in dieser Studie nachzulesen.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0921800915000907

b19765: Ich stimme Ihnen zu.

Also wenn mit Topographie die Steigungen gemeint sind: Bei aktuell weit über 50% E-Bike Anteil beim Neuverkauf, haben die Neubesitzer dafür nur ein müdes Lächeln übrig.

Und so dramatisch sind die Steigungen auch nicht, wenn die Wege richtig angelegt werden, s. mein Vorschlag zum Radweg vom Heidehof über den Eugensplatz zur B27. Hier hat Stuttgart viel Nachholbedarf.

Zur Kostenneutrallität: Ein Rad mehr bedeutet ein Auto weniger => Keine Schäden mehr an Straßen und Brücken, die von Autos mit rd. 1,5 Tonnen Gewicht verursacht werden. Ein Radfahrer, ca. 0,1 Tonnen, tendenziell deutlich weniger, verursacht ungleich weniger Schäden an der Infrastruktur. Daher sparen die Radfahrer der Stadt Geld, das durchaus in den Radverkehr investiert werden könnte.

@Karsten Karnath: Straßenschäden werden vor allem durch schwere Fahrzeuge wie Lkw und durch Streusalz verursacht. Ihre absurde Darstellung eine Milchmädchenrechnung zu nennen, würde jedem Milchmädchen unrecht tun.

Ein wichtiger, gleichwohl für die Stadt nicht neuer Hinweis.

Es geht nicht nur darum mehr Radwege zu schaffen, sondern vor allem sinvolle und sichere Radwege.
Ein negativ Beispiel ist z.B. dieser mikrige Weg als Verlängerung der Kremser Str. in S-Feuerbach (hinter der U-Bahn Linie). Dort wurden einfach ein paar dieser weißen Richtungsschilder mit grüner Beschriftung aufgestellt. Fertig ist der Radweg. Ist das euer Ernst?

Ampeln an mehrspurigen Straßen für Fußgänger und Radfahrer sollten einzügg geschaltet werden. Der Zwischenstopp verleitet zu riskanten Manövern den zweiten Teil der Straße bei Rot zu queren.

"so dass wir gezwungen sind oft auf dem Gehweg zu fahren", "verleitet zu riskanten Manövern den zweiten Teil der Straße bei Rot zu queren".... Solche Aussagen zeigen, dass Fahrradfahrer (weil sie sich moralisch überlegen und/oder diskriminiert wähnen?) glauben, sich über Verkehrsregeln hinwegsetzen zu dürfen. Darum sind sie bei Fußgängern und Autofahrern so unbeliebt. Niemand ist "gezwungen" auf dem Gehweg zu fahren, schließlich ist der Hintern nicht auf dem Sattel festgewachsen. Ebenso rechtfertigt eine schlecht geschaltete Ampel nicht das Überqueren bei Rot - das machen Autofahrer i.d.R. auch nicht, wenn sie durch die Stuttgart-typische Rote Welle genervt sind.

Hier werden zwar Autos gebaut, aber die dürfen wegen dem Klima und der Topographie (Feinstaub, NOx, Inversionslage) nicht fahren und stehen im Stau wegen Großbaustellen an allen Ecken. Dem öffentlichen Nahverkehr geht es nicht besser. Radwege sind Mangelware und führen vorwiegend ins NICHTS. Als Fußgänger wartet man dann am Stau lange Zeit, dass ein Fußgängerampel auf Grün schalten. Autos bauen in der Stadt der Immobilität, toll, aber es wird ja besser, wir werden ja irgendwann eine Stadt der Immobilien. Danke.