Waldpflege statt intensiver Bewirtschaftung

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Bäume
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

556
weniger gut: -144
gut: 556
Meine Stimme: keine
Platz: 
439
in: 
2021

Viele Stuttgarter Bürger nutzen den Aufenthalt im Wald zur Erholung, ganz egal ob beim Spazieren gehen, Joggen oder Radfahren. Leider wird diese Erholung zunehmend durch die Auswirkungen der intensiven (und durch die modernen, großen Maschinen auch andersartigen) Waldbewirtschaftung gestört bzw. zunichte gemacht. Der Anblick im Wald erinnert nicht selten an Bilder von Stuttgart nach dem zweiten Weltkrieg. Die Spuren der schweren Maschinen verdichtet den Boden irreversibel und stellenweise stehen fast keine Bäume mehr im Waldgebiet. Die Erträge durch den Holzverkauf sind vernachlässigbar gering, Stuttgarter Bürger zahlen einen hohen Preis und Steuern, um in Stuttgart wohnen zu dürfen, und möchten die Waldgebiete zur Erholung nutzen. Daher sollte es möglich sein, den Schwerpunkt auf die Pflege der Wälder zu legen und auf ein paar Erträge bewusst zu verzichten. Das war übrigens früher zeitweise schon viel besser geregelt: in den Siebziger Jahren wurden Trimm-Dich-Pfade angelegt und gepflegt, die mittlerweile entweder verfallen oder bereits rückgebaut sind. Auch waren zu dieser Zeit keine so gravierenden Spuren der Holzwirtschaft zu sehen. Die Forstwirtschaft in Stuttgart braucht eine neue Agenda, es müssen neue Prioritäten gesetzt werden, Erlöse aus der Holzernte dürfen kein Ziel mehr sein!

Kommentare

12 Kommentare lesen

Wieder darf ich den ersten Kommentar zu meinem Vorschlag schreiben, klasse! Wie wäre es denn, wenn man die Renaturierung der Rücketrassen mit dem Anlegen eines Mountainbike-Wegenetzes verbinden würde? Da hätte man doch zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen und könnte gleich noch auf die freiwillige Mithilfe der Stuttgarter Mountainbiker bei der Durchführung der Arbeiten zählen! Ich wäre jedenfalls dabei!

Mountainbikes auf wilden Wegen zerstören den Wald kleinflächig gesehen genauso schlimm wie die schweren Maschinen der Forstwirtschaft. Aber super, dass Sie sich für den Wald engagieren. Vielleicht gelingt ein guter Mittelweg. Ihrem oben eingereichten Vorschlag gebe ich meine Stimme.

Was beschrieben wird kann man sich derzeit hinter der Vaihinger Uni quer rüber anschauen. Leider.

Ich bezweifle dass Mountainbiker den Wald in gleicher Weise schädigen, wie die großen Maschinen, die sehr breite Schneißen benötigen und den Boden nachhaltig verdichten (auch wenn dies die Forstverwaltung mit Verweis auf breite Reifen verneint). Die Trails sind meist schon auf Trampelpfaden angelegt, die wie der Name sagt, schon vor der Bikenutzung verdichtet waren.

Was sollen diese unpassenden Kommentare? Herr Wanner hat vollkommen recht, daß die Stuttgarter Wälder durch die rücksichtslos Bewirtschaftung in einem desolaten Zustand sind . Es werden nur die gewinnbringenden Filetstücke au dem Wald heraus geholt, der Rest an Geäst und durch das Fällen geschädigte Baume bleiben zurück . Von den geschädigten Wegen und der Unordnung im Wald ganz ganz zu schweigen. Wenn ich gerade den Zustand des Kräherwaldes sehe wird mir übel. Das nennt sich Naherholung.

Ich befürworte den Vorschlag! Was in unseren Wäldern geschieht ist ein Verbrechen. Sinnlose Abholzung gesunder Bäume nur aus Profitgier und zum Auffüllen der Gemeindekassen. Dazu kommen dann noch die Mountainbiker, die die in BW geltende 2M Regelung missachten und Fußgänger gefährden.

Ich befürworte den Vorschlag sehr. Aktuell finden massive Fällarbeiten im Kräherwald (nahe MTV) statt. Man muss es so deutlich sagen: es sieht aus wie ein Schlachtfeld.

Die Eindrücke rund um Stuttgart sind alle gleich. Man glaubt es kaum, was da vor unseren Augen geschieht. Was in den Wälder rund um Stuttgart zu betrachten ist, spielt sich im ganzen Land ab. Was als Bewirtschaftung, nachhaltige Pflege usw. bezeichnet wird, ist nichts anderes als Raubbau. Für den lächerlich geringen Anteil am Gesamthaushalt der Stadt wird das Tafelsilber geplündert. Dann ist häufig noch von Verkehrswegesicherung die Rede. Erst wenn keine Bäume mehr stehen, kann einem kein Ast mehr auf den Kopf fallen . Wir sind auf dem "sicheren " Weg dorthin.

Es gibt viele Schädigungen durch die heißen und trockenen Sommer, insofern bin ich nicht sicher, ob die Situation in Stuttgarts Wäldern nur "hausgemacht" ist. Aber ich wäre in jedem Falle auch für weitere Aufforstungen: https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/61711
Zudem benötigen wir wirklich mehr Strecken für Mountainbiker, da die "wilden" Strecken sonst überhand nehmen. Die Bewegung an der frischen Luft ist gut, man sollte sich aber gegenseitig (Fußgänger - Mountainbiker) nicht gefährden.

Dieser Vorschlag hat meine volle Unterstützung.

Ein Wald für Erholungssuchende ist kein naturbelassener Wald. Im Gegensatz zu diesem müssen in einem Wald auch Bäume gefällt werden, damit Platz und Licht für junge Bäume geschaffen wird.
Zu den Mountainbiker: bei Spaziergängen stelle ich zunehmend fest, dass vorhandene Strecken für den Nervenkitzel anscheinend nicht mehr ausreichen und wild durch das Gelände gefahren wird und damit die Waldflora zerstört wird. Auch auf schmalen Wegen musste ich öfters als Fußgänger ausweichen um nicht umgefahren zu werden.

Gefühlt werden von Jahr zu Jahr mehr Bäume in den Waldgebieten gefällt, dabei wurde im Amtsblatt letztes Jahr erwähnt, dass es aus Forstwirtschaftlichen Gründen unnötig wäre und dass der Wald für die Bürger da sei. Wieder einmal eine Lüge?! Dieses Jahr ist es erschreckend, wie es im Kräherwald und beim Haus des Waldes aussieht!!!