Prüfung und Umsetzung von Photovoltaik-Anlagen für jedes Dach, das der Stadt gehört (wie Ämter, Schulen, Wohnprojekte)

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Stuttgart (gesamt)
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  • Energie, Umwelt
  • erneuerbare Energien
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Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

1117
weniger gut: -67
gut: 1117
Meine Stimme: keine
Platz: 
7

Wir leben sowohl in einer Klimakrise, als auch in einer Energiekrise. Dezentrale, weit verbreitete Stromproduktion gilt als maßgebliches Instrument für die Energiewende.

Die Stadt Stuttgart sollte hier mit guten Beispiel vorangehen und jedes Dach, dass direkt oder indirekt in kommunaler Hand liegt, daraufhin prüfen ob PV-Anlagen möglich wären (Statik, Sonneneinfall etc.) und bei positiver Prüfung in die Umsetzung gehen.

Bei der Umsetzung der Prüfung sollten die erhobenen Daten und Informationen (vermessene Dachflächen, Statikgutachten, erwartete Stromerträge bei unterschiedlicher PV-Ausstattung, Investitionskosten) im Besten Fall öffentlich, maschinenlesbar zugänglich gemacht werden.

Bei der Prüfung der Umsetzung sollten nicht nur (kurzfristige) ökonomische Faktoren betrachtet werden, sondern ökologische Faktoren mindest gleichwertig, wenn nicht sogar stärker gewichtet, betrachtet werden.

Stellungnahmen Verwaltung und Bezirksbeiräte
Stellungnahme der Verwaltung: 

Um das im Juli 2022 beschlossene Ziel der Klimaneutralität 2035 zu erreichen, spielt der Ausbau der Solarenergie - neben vielen weiteren Maßnahmen wie der Reduktion des Energiebedarfs - eine bedeutende Rolle. Durch die Vorgabe des Oberbürgermeisters im Februar 2019 und durch den vom Gemeinderat am 28.5.2020 getroffenen Beschluss gelten innerhalb der Stadtverwaltung folgende Grundsätze zur Realisierung von Photovoltaikanlagen auf städtischen Liegenschaften:

- Bei Neubauten und Dachsanierungen sind grundsätzlich Photovoltaikanlagen zu errichten.
- Bei Bestandsgebäuden sind Photovoltaikanlagen grundsätzlich zu errichten, sofern eine Prüfung ergibt, dass sie sinnvoll betrieben werden können (z. B. statische Eignung, keine Verschattung, denkmalrechtlich zulässig).
- Für beide Fälle sind die Photovoltaikanlagen in der größten, sinnvoll realisierbaren Konfiguration zu bauen.

Die Landeshauptstadt Stuttgart besitzt ca. 700 Liegenschaften, die für Photovoltaik in Frage kommen. Der Status dieser Liegenschaften bezüglich Photovoltaik stellt sich dabei wie folgt dar:

- 224 Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 10,3 MWp sind bereits realisiert. Dies entspricht einer jährlichen Stromerzeugung von ca. 9.800.000 kWh pro Jahr und einer CO2-Einsparung von 4.010 Tonnen CO2 pro Jahr.
- 178 Photovoltaikanlagen sind in Umsetzung mit einer geplanten installierten Leistung deutlich über 10 MWp. Diese Anlagen sind entweder bereits in Bau, beauftragt, in Detailplanung oder werden im Zuge eines anstehenden Sanierungs- oder Neubauvorhabens realisiert.
- 77 Photovoltaikanlagen sind in Vorbereitung. Es finden noch Untersuchungen zum Beispiel durch Statikbüros statt.
- 46 Objekte sind noch zu prüfen.
- 175 Objekte sind nicht realisierbar, vor allem aufgrund von Statik, Verschattung und Denkmalschutz. Diese Objekte werden bei technischen Weiterentwicklungen beziehungsweise bei weiteren Veränderungen in den Regularien des Denkmalschutzes nochmals betrachtet.

Bei den Schulen soll dieses Ziel gemäß den Beschlüssen des Aktionsprogramms "Weltklima in Not - Stuttgart handelt" bereits 2025 erreicht werden. Bis 2030 ist eine vollständige Belegung aller geeigneten städtischen Liegenschaften mit Photovoltaikanlagen vorgesehen.

Zusätzlich ist das Amt für Umweltschutz in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Stuttgart derzeit dabei, Photovoltaik-Potenziale auf Verkehrs- und Freiflächen zu prüfen und umzusetzen, beispielsweise werden derzeit Photovoltaikanlagen an der Lärmschutzwand der B10/B27 bei Zuffenhausen angebracht.

Kommentare

9 Kommentare lesen

Sehe ich auch so, die Stadt muss endlich eine Vorreiter-Rolle übernehmen. Und klotzen statt kleckern. Mit "geht nicht" wird das nichts mit der Klimaneutralität.
Es sollten auch Verkehrsflächen (evtl. zusätlicher Lärmschutz) und Parkplätze in Betracht gezogen werden; z. B. Parkplatz beim Inselbad, Abstellbahnhof der Bahn (der eh ein Lärmschutzproblem hat und sowieso versiegelt ist, auch Parkplätze privater Baumärkte oder Supermärkte, z.B. Bauhaus Untertürkheim.

Völlig richtig, sehe ich genauso,. Solarstrom ist sowohl klimafreundlicher, als auch unabhängig von Autokratien (solange keine Ersatzteile benötigt werden) und billiger als konventioneller Strom. Das würde der Stadt nach ein paar Jahren,wenn sich die Ausgaben amortisiert haben auch finanziell zugute kommen.

Siehe 70321

Geprüft wurde das schon, das ist ja das Problem- irgendein Grund fand sich fast immer dagegen. Diese Verhinderungsmentalität muss sich dringend ändern.

co2 freie energieerzeugung muss so einfach werden, wie der spritbonus.
da hilft es, wenn verwaltungen am eigenen objekt üben können.
super idee!
super idee!

Solarstrom ist also nach der Meinung eines Kommentators hier unabhängig von Autokratien. Ich weiß jetzt nicht, ob dieser Kommentar eventuell Ironie beziehungsweise Satire sein soll. Ich unterstelle jetzt mal, dass er ernst gemeint war. Vielleicht sollte sich dieser Kommentator einmal informieren, aus welchen Regionen die zur Produktion von Solarzellen notwendigen Rohstoffe eigentlich kommen. Nur mal so als Anregung.

Aber zum Vorschlag an sich: Ich lehne ihn grundweg ab. Abgesehen davon, dass solche Maßnahmen immens viel Steuergelder kosten, so tragen sie auch in keiner Weise etwas zur Stromversorgung bei. Es wird durch den Ausbau der PV Anlagen nicht ein einziges konventionelles Kraftwerk eingespart. Nicht eins. Schließlich produzieren diese Solarzellen ausnahmslos nur dann Strom, wenn es der Sonne gerade gefällt, zu scheinen.

Wir können mit dem nötigen Willen auch die Erneuerbaren wieder selbst herstellen und die Grundstoffe aus unkritischen Ländern beziehen.

An und für sich entspricht das der Beschlusslage des Gemeinderats, die Umsetzung wurde allerdings zu spät bekommen und geht jetzt nicht schnell genug.

Und was ist mit den zahlreichen Verwaltungsgebäuden der württembergischen Landeskirche in Stuttgart? Wäre hier nicht auch ein beispielgebendes Gebäudesanierungsverhalten der Kirchenverantwortlichen "von Gott" anempfohlen?