Antrag zur Förderung eines Denkmals zur Erinnerung an Zwangs- und Gastarbeiter
Die Geschichte der Stadt Stuttgart ist untrennbar mit der Arbeitsleistung und Migration von Zwangs- und Gastarbeiterinnen verbunden. Bereits während des Zweiten Weltkriegs wurden tausende Menschen als Zwangsarbeiterinnen nach Stuttgart gebracht, um unter unmenschlichen Bedingungen zu arbeiten. Ab den 1950er Jahren trugen die sogenannten "Gastarbeiter*innen" maßgeblich zum Wirtschaftswunder bei und prägten die Stadt kulturell, wirtschaftlich und gesellschaftlich nachhaltig.
Um dieser bedeutenden Geschichte einen angemessenen Platz in der Erinnerungskultur Stuttgarts zu geben, beantragen wir, Mittel im Haushalt 2025 für die Errichtung eines Denkmals am neuen Stuttgarter Hauptbahnhof bereitzustellen. Der Hauptbahnhof, ein zentraler Ankunftsort für viele Gastarbeiter*innen, bietet den idealen Ort für ein solches Denkmal, um ihre Beiträge und die damit verbundenen Herausforderungen sichtbar zu machen.
Das Denkmal soll als Symbol für die Leistung, die Opfer und die Integration der Zwangs- und Gastarbeiter*innen dienen. Es soll zugleich an die Verpflichtung erinnern, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und eine offene, solidarische Stadtgesellschaft zu fördern. Eine Einbindung des Manfred-Rommel-Platzes, der für seinen Einsatz für Versöhnung und Integration steht, unterstreicht die Bedeutung dieses Vorhabens.
Zusätzlich schlagen wir vor, begleitend zu diesem Denkmal eine digitale Plattform und Wanderausstellung zu entwickeln, die in allen Stuttgarter Stadtbezirken gezeigt wird. Diese soll Zeitzeugberichte, Familiengeschichten und historische Dokumente präsentieren, um die Erinnerung lebendig zu halten und ein breites Publikum anzusprechen.
Wir rufen alle zivilgesellschaftlichen Akteurinnen, Vereine, Archive und Bürgerinnen dazu auf, sich aktiv an diesem Projekt zu beteiligen.