Umbenennung des Stauffenbergplatzes in „Platz für die Opfer des Nationalsozialismus“

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Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

245
weniger gut: -336
gut: 245
Meine Stimme: keine
Platz: 
1724

Stuttgart hat eine besondere Verantwortung, sich kritisch mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Straßen und Plätze, die nach kontroversen Persönlichkeiten wie Claus Graf von Stauffenberg, Hans Martin Schleyer oder Erwin Rommel benannt sind, repräsentieren eine problematische NS Erinnerungskultur. Sie glorifizieren vermeintliche „Helden“, die jedoch Teil des NS-Systems waren. Die Zeit ist reif, diese symbolischen Räume neu zu definieren – nicht für Täterfiguren, sondern für die Opfer des Nationalsozialismus.

Das Paradox Stauffenberg:
Claus Graf von Stauffenberg wird oft als Held des Widerstands gefeiert. Doch diese Darstellung ist problematisch. Stauffenberg war lange Teil des NS-Systems, trug als Offizier der Wehrmacht aktiv zur Kriegsführung und zur Stabilisierung des Regimes bei. Sein Attentat auf Hitler im Juli 1944 war ein symbolischer Akt – jedoch aus einer nationalistischen Motivation heraus, nicht aus einer grundlegenden Ablehnung des Nationalsozialismus. Der Versuch, ihn nach 1945 als moralischen Helden darzustellen, diente der Nachkriegsgesellschaft oft mehr zur eigenen Entlastung als zur kritischen Auseinandersetzung mit seiner Rolle als Täter.

Ähnlich ist es bei Erwin Rommel, dem sogenannten „Wüstenfuchs“, dessen militärischer Ruhm die Verbrechen der Wehrmacht in Nordafrika und Europa lange überdeckte. Es ist eine Form der „Täter-Umkehr“, wenn solche Figuren als Identifikationssymbole verwendet werden, während die Stimmen der Opfer in den Hintergrund treten.

Warum eine Umbenennung notwendig ist:
Die Umbenennung des Stauffenbergplatzes in „Platz für die Opfer des Nationalsozialismus“ ist ein zentraler Schritt, um eine zeitgemäße NS Erinnerungskultur zu fördern. Stuttgart muss sich von der Glorifizierung ambivalenter Persönlichkeiten lösen und stattdessen die Menschen in den Fokus rücken, die durch das NS-Regime entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. Ein solcher Schritt ist nicht nur ein Zeichen der Verantwortung.

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sondern auch ein Beitrag zu einer ehrlichen und zukunftsorientierten Stadtgesellschaft.

Forderungen:

Symbolische Umbenennung: Der Stauffenbergplatz wird in „Platz für die Opfer des Nationalsozialismus“ umbenannt, um den Fokus auf die Opfergruppen zu lenken.

Bildungsarbeit:

Begleitend zur Umbenennung wird eine Infotafel installiert, die die Geschichte des Platzes und die Rolle von Personen wie Stauffenberg kritisch beleuchtet.

Beteiligung der Stadtgesellschaft:

Die Umbenennung wird durch Diskussionen, Veranstaltungen und Bildungsprojekte begleitet, um breite Unterstützung und Verständnis zu schaffen.

Ein Platz für die Opfer des Nationalsozialismus steht für eine klare Haltung:

Stuttgart erkennt die Verantwortung der Vergangenheit an und setzt ein Zeichen für eine NS Erinnerungskultur, die keinen Raum für die Verklärung von Tätern lässt.

Es ist an der Zeit, die Vergangenheit ehrlich aufzuarbeiten und die NS Opfer in den Mittelpunkt zu rücken….. für eine Stadt, die aus der Geschichte lernt und sich ihrer Verantwortung für die Zukunft bewusst ist.

Menschen, die den Mut haben, einen Lebensweg zu verlassen, von dem sie zunächst überzeugt waren (= Umkehr), können später durchaus als Vorbilder für die Lebenden dienen. So ein Vorbild ist Claus Graf Schenk von Stauffenberg, der sogar sein eigenes Leben im militärischen Widerstand riskierte und verlor. Die Stauffenberg-Gedenkstätte im Alten Schloss kann im Einzelfall durchaus bildend auf Besucher wirken.

Die Umkehr ist eine der schwierigsten Entscheidungen, die ein Mensch treffen kann. Sie erfordert Mut, Einsicht und die Bereitschaft, Fehler einzugestehen. Claus Graf von Stauffenberg wird oft als Held des Widerstands gefeiert, doch sein Handeln kam spät – viel zu spät. Bis 1944 hatte Stauffenberg das NS-Regime unterstützt und den Krieg mitgetragen. Erst als die Aussicht auf einen Sieg schwand und das Unrecht nicht mehr zu ignorieren war, entschied er sich, aktiv zu handeln. Sein Attentatsversuch scheiterte nicht nur, sondern führte zu weiteren grausamen Vergeltungen, morde, Leid und Opfern.

Gleichzeitig gab es Menschen, die viel früher Nein sagten: Deserteure und Kriegsdienstverweigerer, die ohne Rang, Einfluss oder Netzwerke ihrer inneren Moral folgten. Sie weigerten sich, an einem verbrecherischen Krieg teilzunehmen, und nahmen Isolation, Verfolgung und oft den Tod in Kauf. Diese Menschen blieben lange unerkannt, wurden geächtet und von der Gesellschaft vergessen.

Doch war ihr Mut nicht viel größer?

Während Stauffenberg heute als Symbol des Widerstands gilt, sollten wir uns fragen, warum nicht auch die stillen, frühen Stimmen des Widerstands – die Deserteure – denselben Respekt erhalten sollten? Sie waren die wahren Mahner, die den Mut zur Umkehr bewiesen, als es noch möglich war, Menschenleben zu retten.

Das Mahnmal in Feuerbach, dass den Opfern aller Kriege gewidmet ist, erinnert uns daran, dass nicht nur die sichtbaren Helden zählen. Es ist die Umkehr, die zählt – sei es laut oder leise, prominent oder anonym.

Ist es nicht Zeit, Kriegsdienstverweigerer und Deserteure als Vorbilder zu würdigen, denn ihr Mut war genauso groß – wenn nicht größer – als der von Feigling Stauffenberg?

Einen Mann, der alles riskiert hat und den ultimativen Preis dafür gezahlt hat, um Deutschland von den Nazis zu befreien, derart anzugehen und geradezu zu verunglimpfen, treibt bei mir die Galle die Speiseröhre hoch.

Merken sie eigentlich nicht, auch in den vergangenen Jahren, dass die Bürger sich praktisch in keiner Weise für ihre Vorschläge interessieren?
(Von Moderation geändert.)

Ich merke, dass diese Themen Sie Triggert. Das tut mir leid. Ich kann Sie von Ihrem Schmerz
Befreien. Das kollektive Gedächtnis der Menschen, kann und muss auch Zeitweise umprogrammiert werden. Stauffenberg
war ein Antisemit und ein Feigling. Am Ende wollten viele ihren Arsch retten. Der Krieg war Mitte 1944 beendet. Stauffenberg hat von 1933-1939 die Möglichkeit gehabt, etwas zu tun. Er war nicht fähig. Daher ist er für mich kein Held. Wir müssen auch aufhören, den guten deutschen Nazi zu verkaufen. Es gab keine gute Nazis. Fragen Sie doch mal Ihre Oma.

Welchen Preis haben denn dann bitte alle Opfer des Nationalsozialismus gezahlt? ich finde es ein schönes Zeichen und ein einfach umsetzbare Möglichkeit wenigstens einen klein wenig Respekt den Opfern entgegenzubringen!

Die Frage, welchen Preis die Opfer des Nationalsozialismus gezahlt haben, ist eine, die uns alle zum Nachdenken anregen sollte. Die Millionen von Menschen, die unter dem NS-Regime gelitten haben und ihr Leben verloren, verdienen unseren tiefsten Respekt und eine angemessene Erinnerung. Es geht nicht nur um Zahlen, sondern um einzelne Schicksale, um unermessliches Leid und um Traumata, die über Generationen hinweg nachwirken.

Der Stauffenbergplatz, der nach Graf von Stauffenberg benannt ist, steht symbolisch für einen Mann, der oft als Held des Widerstands gegen Hitler dargestellt wird.

Doch während sein gescheiterter Attentatsversuch 1944 zweifellos ein unfähiger Akt war, stellt sich die Frage: Warum hat ein einzelner Mann, der Hitler nicht einmal beseitigen konnte, mehr Präsenz und Anerkennung als die unzähligen Opfer des Nationalsozialismus?

Wir sprechen hier von Millionen von Menschen – Jüdinnen und Juden, Widerstandskämpfer:innen , Homosexuelle, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Opfer der Luftangriffe, der NS-Kranken- und Behindertenmorde, die Kindermorde, der Vergewaltigungen nach dem Krieg, derer, die an den Folgen von Krankheit und Schwäche starben, und derjenigen, die sich aus Verzweiflung das Leben nahmen.

Diese Menschen und ihre Geschichten verdienen es, im Mittelpunkt unserer NS Erinnerungskultur zu stehen.

Es ist an der Zeit, dass wir kollektiv umdenken und unser Bewusstsein schärfen.

Ein Platz, der nach einem umstrittenen „Helden“ benannt ist, sollte nicht mehr Aufmerksamkeit erhalten als die Millionen von Opfern, deren Leid und Widerstand oft unsichtbar bleibt. Wir müssen uns fragen:

Wie können wir diesen Menschen gerecht werden? Wie können wir ihre Geschichten sichtbar machen und ihnen den Respekt entgegenbringen, den sie verdienen?

Ein erster Schritt wäre, Orte wie den Stauffenbergplatz umzubenennen oder zumindest umzugestalten, um die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in den Vordergrund zu stellen. Das Mahnmal für die Opfer test. Nationalsozialismus,muss ab den Abendstunden und in der Nacht wieder beleuchtet werden.

Es geht nicht darum, Geschichte auszulöschen, sondern darum, sie aus einer neuen Perspektive zu betrachten – einer Perspektive, die diejenigen ehrt, die am meisten gelitten haben.

NS Erinnerungskultur bedeutet nicht nur, die Vergangenheit zu bewahren, sondern auch, die Gegenwart und Zukunft verantwortungsbewusst zu gestalten. Indem wir die Opfer des Nationalsozialismus würdigen, setzen wir ein Zeichen gegen das Vergessen und für eine Gesellschaft, die aus der Geschichte lernt.

Muss es denn da so ein sperriger langer neuer Name sein?

Ist es keine kürzeren Ideen? Mir gefällt der #niewiedrristjetzt

Wie wäre: Nie-wieder-Platz