Antrag: Kritische Auseinandersetzung mit Fankultur und Symbolik – "Commando Cannstatt" (CC)

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Bad Cannstatt
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Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

295
weniger gut: -254
gut: 295
Meine Stimme: keine
Platz: 
1522

im Rahmen des Bürgerbegehrens 25 stellen wir folgenden Antrag zur kritischen Überprüfung von Symbolik und Begrifflichkeiten in der Fankultur, insbesondere im Zusammenhang mit dem Namen "Commando Cannstatt" (CC).
Die Wahl des Begriffs "Commando", ob bewusst oder unbewusst, wirft Fragen auf. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Militärischen und suggeriert Stärke, Zusammenhalt und Kampfbereitschaft – Werte, die in der Fußballfankultur häufig romantisiert werden. Doch in Deutschland trägt "Commando" (ob mit C oder K) durch die NS-Vergangenheit eine düstere Konnotation: SS-Sonderkommandos waren für unzählige Verbrechen verantwortlich, und der Begriff ist eng mit der grausamsten Phase der Menschheitsgeschichte verknüpft.
Natürlich kann argumentiert werden, dass "Commando" hier rein sportlich gemeint ist. Doch angesichts unserer deutschen Geschichte reicht ein solches Argument nicht aus. Die Verwendung des Begriffs sowie die Wahl einer Schrift, die an altdeutsche Typografie erinnert, werfen zwangsläufig die Frage auf, ob sich die Verantwortlichen der problematischen Assoziationen bewusst sind?
Im Fußball werden Begriffe wie "Commando" oft unkritisch übernommen, ohne die historische Tragweite zu bedenken. Doch gerade in Deutschland, wo die Erinnerungskultur eine zentrale Rolle spielt, ist eine solche Reflexion unabdingbar. Es ist schwer, in einem Land, das den Schatten der NS-Zeit trägt, den Begriff "Commando" neutral zu betrachten – insbesondere in Verbindung mit Symbolen und Schriftzügen, die an eine Zeit erinnern, die für Millionen von Menschen Leid und Tod bedeutete.
Ich fordere daher:
1. Eine klare Stellungnahme und Distanzierung von jeglichen NS-Bezügen durch alle Beteiligten, insbesondere durch den Fanklub "Commando Cannstatt".
2. Eine kritische Überprüfung der verwendeten Symbolik und Begriffe in der Fankultur, um Missverständnisse zu vermeiden.
3. Eine Aufklärungskampagne, die die Geschichte problematischer Begriffe wie "Commando" beleuchtet und zeigt,

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Eine Aufklärungskampagne, die die Geschichte problematischer Begriffe wie "Commando" beleuchtet und zeigt, wie Fankultur ohne zweideutige Bezüge gestaltet werden kann.

Abschließend:
Es mag sein, dass "Commando" im Italienischen keine problematische Bedeutung hat. Doch wir leben nicht in Italien, sondern in Deutschland . In einem Land, das sich der Verantwortung seiner Geschichte bewusst sein sollte.

Die Frage ist also: Möchten wir vielleicht eine "UltraSS-Kultur" riskieren, die auf historischen Blindflecken basiert, oder eine reflektierte und verantwortungsbewusste Fankultur schaffen?

Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Commando Cannstatt gibt es nun seit fast 30 Jahren. Fast 30 Jahre hat es niemanden interessiert.
Wieso jetzt auf einmal diese Aktion? Manchen muss echt langweilig sein.
Warum darf ich denn "Jedem das Seine" sagen aber "Arbeit macht frei" nicht?
Geht gegen alles vor oder gegen nichts. Wir sollten aufhören alles auf die Goldwaage zu legen

Ihre Aussage zeigt, wie wichtig es ist, sich mit NS-Erinnerungsarbeit auseinanderzusetzen, denn Erinnerungskultur ist kein starres Konzept, sondern wandelt sich mit der Zeit – genau wie die Spielweise im Fußball. So wie man heute nicht mehr mit denselben Taktiken spielt wie vor 30 Jahren, müssen wir auch unsere gesellschaftlichen Perspektiven und Sensibilitäten und immer wieder anpassen.

Es geht auch nicht darum, „alles auf die Goldwaage zu legen“, sondern darum, kritisch hinzuschauen und Fragen zu stellen, die früher vielleicht nicht gestellt wurden. Dieser Prozess ist immer ein Zeichen von Reife und Verantwortung – gerade in einem Land wie Deutschland, wo die Geschichte uns verpflichtet, wachsam zu bleiben.

Die NS-Zeit hat uns gezeigt, wie gefährlich es sein kann, wenn Sprache und Symbole unreflektiert verwendet werden. Begriffe wie „Jedem das Seine“ oder „Arbeit macht frei“ haben untrennbar eine historische Bedeutung, die mit millionenfachem Leid und Mord verknüpft ist. Selbst wenn der Ursprung der Begriffe älter ist, tragen sie durch ihre NS-Instrumentalisierung eine Last, die sich nicht wegdiskutieren lässt.

Deshalb ist es wichtig, in einer sachlichen Streitkultur solche Themen anzusprechen. Es geht nicht darum, alles zu verbieten oder zu verurteilen, sondern darum, miteinander zu diskutieren: Warum verwenden wir gewisse Begriffe? Wie werden sie wahrgenommen? Welche Verantwortung tragen wir im Umgang mit unserer Geschichte?

NS Erinnerungsarbeit ist keine Einbahnstraße, sondern ein ständiges Zurückschauen, um die Gegenwart besser zu verstehen und um eine gerechte Zukunft zu schaffen. Es ist zu dem kein Zeichen von Langeweile, sondern von Respekt und Verantwortung, wenn Menschen genauer hinschauen – auch bei Namen wie „Commando Cannstatt“.

Mit Sicherheit Karlsruhe Fan

Falsch …… Stuttgarter durch und durch ;)

CC ist ein privater Verein, der den Gemeinderat absolut gar nichts angeht. Es ist weder die Aufgabe des Staates noch ist es verfassungsrechtlich zulässig, dass der Staat hier in der Form des Gemeinderates irgendwelche Untersuchungen oder Einschätzungen oder Stellungnahmen oder was auch immer zu privat geführten Vereinen abgibt.

Gibt es für Sie eigentlich keine anderen drängenden Probleme in der Stadt, die sie mit Vorschlägen begleiten könnten, als nur die ihrer Meinung nach falsche Gesinnung ihrer Mitbürger? Ist ihr Leben wirklich so arm an anderen Herausforderungen? Ich meine, falls ja, ist es ja sogar positiv. Das zeigt ja, dass sie offenbar ein wunderbares Leben führen und viel zu viel Zeit haben.

mir fehlen die Worte um sowas zu kommentieren....

Wichtiger wäre diesen Fans klar zu machen, dass die vielen Aufkleber in der Stadt zukünftig mit so hohen Bußgeldern belegt werden , dass sich die nachträglich ärgern, nicht schnell in ein Bayern-Trikot geschlüpft zu sein ;o

PDV ….. sie haben es erkannt. Glückwunsch

Aber tatsächlich ist die Stadt Stuttgart mit viel im Stadion dabei. Vergesse wir nicht die großzügige Finanzspritze, welche der Gemeinderat kurz vor der Europameisterschaft und für die überteuerten Stadion Umbau und innerhalb von 24 Stunden abgenickt hat. Der Verein hat die Verantwortung immer, eine Ultra- SS im Blick zu haben. Leider auch bei Aufkleber oder Slogans. Schwaben Sturm, Commandos und furchtlos und treu, haben Nix beim Fußball verloren. Der VfB Bad Cannstatt, ist leider ein Dorfverein, mit politischen Einfluss. Des ist wie es ist

deswegen ist Aufklärungsarbeit so wichtig...

Der VFB und seine Verantwortlichen sind in einer moralischen Bringschuld. Natürlich hat man Angst vor den Ultra-SS, weil Teile der Ultra Kultur dem
Verein gerade bei vielen schlechten Jahren, die Treue gehalten hat. Die NS Erinnerungsarbeit darf aber dadurch nicht vernachlässigt und eine falsch gelebte Fankultur ver-schwiegen werden.

In Stuttgart und vermutlich in ganz Deutschland darf man kein KFZ Kennzeichen haben mit SS. Beispielsweise S-SS 1234 ist nicht erlaubt. Eben wegen der Vergangenheit. Nun sehe ich heute auf der Theo einen rumänischen Kleinlaster mit SS auf der Nummer. Wieso darf der das wenn wir das hier nicht wollen?

@AnwohnerFG: Leiden sie unter multiplen Persönlichkeitsstörungen oder warum sprechen sie sie von "wir"? Falls nicht, wäre es schön, wenn sie für sich und nicht für andere sprechen würden.

@Nazifrei: Ich bin ganz bei ihnen, wenn es um den Stopp von steuerlichen Zuwendungen jeglicher Art an den VfB geht.