Stuttgart schöner machen, Biodiversität fördern - Straßenbegleitgrün zum Blühen bringen

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Stuttgart (gesamt)
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Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

806
weniger gut: -80
gut: 806
Meine Stimme: keine
Platz: 
38

Blühflächen sorgen für mehr Lebensqualität in Stuttgart. Auch für Wildbienen und andere Insekten können kleine Blühflächen als Nahrungsquelle und zur Vernetzung ihres Lebensraumes sehr nützlich sein. Mit Straßenrandstreifen, Verkehrsinseln oder Pflanzbeeten gibt es in Stuttgart viele solcher Kleinflächen, die derzeit aber noch nicht alle zum Blühen gebracht werden.

Um aus Straßenbegleitgrün Blühflächen zu machen, reicht es bei einigen Flächen, nur die Düngung einzustellen, den Mährhythmus auf zwei Mal pro Jahr zu beschränken und dabei das Mähgut abzutransportieren. Artenvielfalt stellt sich dort von alleine ein.

In Pflanzbeeten sollen Stauden-Wechselbepflanzungen aufgegeben und stattdessen mehrjährige insektenfreundliche Pflanzen gepflanzt werden, um damit Insekten- und Schmetterlingsgärten anzulegen.

Welche Pflanzen sich besonders gut für die Insekten eignen und wie solche Blühflächen gepflegt werden müssen, ist bekannt: https://www.biova-leitfaden.de.

Die Stadt Bad Saulgau hat ein Biodiversitätskonzept ausgearbeitet, um im Siedlungsbereich auch auf kleinen Flächen Einheitsgrün in artenreiches Grün umzuwandeln [https://www.bad-saulgau.de/de/natur/biodiversitaetskonzept-stadt-bad-sau.... Selbst Pflanzkübel werden dort in der Innenstadt, nach dem Konzept der „Essbaren Stadt“ mit Gewürz- und Teekräutern bepflanzt.

Beantragt wird, ein angemessenes Budget vorzusehen, das dem Garten-, Friedhofs und Forstamt erlaubt, kontinuierlich weitere Kleinflächen im Stadtgebiet Stuttgart in insektenfreundliche Blühflächen zu verwandeln und diese artenschutzgerecht zu pflegen.

Stellungnahmen und Beschlüsse
Stellungnahme der Verwaltung: 

Extensive Grünflächen-Bewirtschaftung wird bereits praktiziert. Hierzu können vor allem größere Flächen im Außenbereich, wie z.B. Eglerseer Heide, einen Großteil zur Förderung der Biodiversität beisteuern. In der Regel wird hier nur 1-2 Mal pro Jahr gemäht und das Schnittgut abgefahren.
Im innerstädtischen Bereich auf meist kleineren Flächen ist die extensive Grünlandbewirtschaftung vielen Einflussfaktoren unterworfen. Nicht alle Flächen sind auf Grund von Größe, Bodenbeschaffenheit, Nutzerdruck, Sichtbeziehungen bzw. Straßenverkehr zur extensiven Bewirtschaftung geeignet. Einsaaten mit Wildblumenmischungen stellen hohe Ansprüche an das vorbereitete Saatbett.
Die sich auf natürliche Weise einstellende Vegetation ist aus ökologischen Gründen Einsaaten vorzuziehen. Heimische Wildinsekten sind auf die heimischen Wildkräuter spezialisiert und angewiesen.

Extensive Wiesenmahd mit anschließender Abnahme des Langgrases bedarf der Spezialisierung bei ausführenden Firmen und städtischen Einrichtungen. Dieser Prozess ist noch nicht vollständig vollzogen. Viele Jahre lang wurden viele Flächen mehrmals jährlich gemulcht und Schnittgut verblieb auf den Flächen. Diese Bewirtschaftungsart wird im Moment angewendet und wo immer machbar, umgestellt. Folgende Flächen im innerstädtischen Bereich werden durch Blumenmischungen oder extensives Mähen bereits beispielhaft gepflegt: Grünzug Bahnhof Möhringen, Spielplatz Bernsteinstraße Sillenbuch, Gustav-Barth-Straße Sillenbuch, Pragsattel an Stadtbahnhaltestelle , Leibfriedscher Garten, Heilbronner Straße (Flächen im Heuschnitt und teilweise mit Orchideenvorkommen).

Kommentare

4 Kommentare lesen

Hervorragende Idee! Guter Antrag - ohne Budget und Personal beim Friedhofsamt geht leider nur wenig.
Zu Insektengärten gehören neben dem ganzjährigen Blühangebot auch die Möglichkeit zu Nisten. Dabei muss bedacht werden, dass ein Großteil der Insekten, besonders der Wildbienen, im Boden nistet. So schön die Bienenhotels sind, wir benötigen Sandarien und ähnliches. Auch hierzu gibt es ausreichend Fachinformationen.

Auch der Vorschlag Nr. 81688 ist ähnlich und könnte hier angefügt werden.

Super Idee! Einzig der Halsatz, dass auch Staudenbepflanzung aufgegeben werden soll, irritiert mich - es gibt insektenfreundliche, mehrjährige Stauden, die auch das Stuttgarter Stadtklima gut vertragen. Beispiele dafür sind etwa an einer etwas versteckten Ecke im Oberen Kurpark zu finden, jenseits der S-Bahntrasse. (Der Untere Kurpark wir öde und unsinnig jahrein, jahraus mit Stiefmütterchen & co. wechselbepflanzt, der Blühstreifen beim Kursaal regelmäßig komplett abgefräst bis aufs Erdreich.)

Gute Idee, macht Wege bunter und freut insekten...