Der Stadtteil Burgholzhof, vis-à-vis vom Robert-Bosch-Krankenhaus, ist ein Wohngebiet mit ca. 2600 EW. Ab 2027 sollen im Erweiterungsbau des RBK weitere 300 Wohnungen hinzukommen. Der Stadtteil liegt in exponierter Lage, auf 359 m Höhe. Durch die topografische Lage und die amerikanische Kaserne in unmittelbarer Nachbarschaft ist der Burgholhof von anderen Stadtteilen abgegrenzt. Bei der Aufsiedlung Ende der 90er Jahre gehörte er zu den jüngsten Stadtteilen. Dies änderte sich in den letzten Jahren. Fast 44 % sind älter als 45 Jahre. Ca. 18 % sind über 60 Jahre. Mit der Zunahme an älteren Menschen wächst die Vereinsamung. Hinzu kommt ein verhältnismäßig hoher Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund (65,4 %, Stand: 31.12.2023).
Es zeigt sich nun immer deutlicher, dass eine Anlaufstelle fehlt, die für alle Menschen im Stadtteil offen ist und konkrete zielgruppenspezifische Angebote macht sowie frühzeitig Beratung, Unterstützung und Hilfe bei Problemlagen bietet mit Wegweisung ins Hilfesystem. Eine solche Anlaufstelle könnte vor allem den Zusammenhalt im Quartier stärken helfen, indem sie Beziehungen und Netzwerke voranbringt und die Zugehörigkeit zum Stadtteil befördert.
Das Konzept des Stadtteilhauses, dass die Stadt Stuttgart schon seit einigen Jahren zur Belebung ihrer Stadtbezirke und Stadtteile einsetzt, ist auch für die Situation auf dem Burgholzhof der geeignete Handlungsansatz.
Die Bürgerinitiative Burgholzhof hat Anfang 2024 den Bedarf für eine solche Anlaufstelle beim Jugendamt angezeigt. Da Räume auf dem Burgholzhof vorhanden sind (z.B. Ökumenisches Zentrum oder Bürgerhaus), wäre ein solcher Ort auch ohne großen Investitionsaufwand finanzierbar. Denkbar ist auch die Anlaufstelle als Außenstelle (Filiale) eines bestehenden Stadtteilhauses zu führen, so dass die Kosten für den Betrieb überschaubar wären. Für den Burgholzhof bietet sie aber die Chance, der Vereinsamung und Individualisierung frühzeitig zu begegnen.
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